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# taz.de -- Südpolarmeer vor dem Kippen: Domino in der Antarktis
> Das Südpolarmeer ist der zweitkleinste Ozean der Erde. Doch Expert:innen
> warnen nun: Der Klimawandel dort wird überall zu spüren sein.
Bild: Die Antarktis erreicht kritische Schwellenwerte
Berlin taz | Nicht groß, aber gut vernetzt: Das [1][Südpolarmeer] ist der
zweitkleinste Ozean der Erde, hat aber Verbindungen in den Atlantik, den
Pazifik und den Indischen Ozean. Der Klimawandel in der Antarktis, um die
das Meer fließt, wirkt sich deshalb nicht nur lokal aus, sondern im Grunde
weltweit. Das haben am Montag Wissenschaftler:innen des US-Thinktanks
Wilson Center Polar Institute in einem [2][Bericht] angemahnt.
Demnach nähert sich die südlichste Erdregion gleich mehreren Kipppunkten.
Das heißt: Der menschengemachte Klimawandel hätte dann dort Folgen, die ihn
weiter verstärken und die sich nicht mehr umkehren lassen.
Der Erscheinungstermin der Arbeit mit dem Titel „Klimawandel und Resilienz
des Südpolarmeers“ ist nicht zufällig gewählt: Am Montag haben in Paris
internationale Verhandlungen über den Antarktis-Vertrag begonnen.
Der trat vor 60 Jahren in Kraft und regelt die friedliche, vor allem
wissenschaftliche internationale Nutzung des südlichsten Erdgebiets. Die 54
Vertragsstaaten treffen sich regelmäßig zu sogenannten Konsultativtagungen,
um die Fortführung des Vertrags weiter zu planen – aktuell zum 43. Mal.
## „Kritische Schwellenwerte“
Das Wilson Center Polar Institute schlägt nun Alarm. Die
Wissenschaftler:innen haben fünf gefährliche Prozesse zum Klimawandel
in der Antarktis aufgelistet, die auch untereinander verbunden sind: der
Anstieg der Ozeantemperaturen, der Verlust von Lebensraum und
Artenvielfalt, die Versauerung des Meeres, die abnehmende
CO2-Speicherleistung des Meeres und die Zerstörung von Ökosystemen
weltweit.
„Die Antarktis erreicht kritische Schwellenwerte, und die Folgen werden wie
bei einem Dominoeffekt weltweit zu spüren sein“, sagte die Meeresbiologin
Andrea Capurro, die an dem Bericht mitgeschrieben hat und aktuell an der
Boston University forscht.
„Mit dem Schutz der durch den Klimawandel am stärksten gefährdeten Gebiete
– darunter die Antarktische Halbinsel – ließe sich nicht nur die
biologische Artenvielfalt wiederherstellen, sondern auch die Resilienz weit
entfernter Meeresökosysteme stärken.“ Der Bericht fordert die
internationalen Antarktis-Gremien eindringlich auf, die Klimakrise stärker
zu berücksichtigen.
14 Jun 2021
## LINKS
[1] /Plaene-fuer-Suedpol-Schutzgebiet-gescheitert/!5547752
[2] https://www.wilsoncenter.org/publication/polar-perspectives-no-5-climate-ch…
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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