# taz.de -- Arabische und jüdische Israelis: Wenn Wunden aufreißen | |
> Synagogen in Flammen, Menschenjagd auf den Straßen. In Jaffa kommt es | |
> auch zum Gewaltausbruch zwischen palästinensischen und jüdischen | |
> Israelis. | |
Wer braucht Zucker?“, lächelt der palästinensisch-israelische Kellner und | |
stellt wie bestellt einen Cappuccino ohne Zucker auf einen Cafétresen am | |
Eingang nach Jaffa, einst eigenständige Küstenstadt, längst Teil der Stadt | |
Tel Aviv: „Das Leben ist süß!“ Die Antikläden, Orangensaftstände, Bouti… | |
und Cafés haben ihre Türen wieder aufgesperrt. Jaffa ist Tausende Jahre | |
alt, [1][Tel Aviv] zählt gerade einmal 111 Jahre. Jaffa glänzt mit einem | |
pittoresken Hafen, alten Mauern, kleinen Gässchen, Tel Aviv, das sind | |
Bauhaus und ultramoderne Hochhäuser. | |
Auf den ersten Blick zeugt wenig davon, dass in Jaffa mit seiner gemischt | |
arabisch-jüdischen Bevölkerung in den letzten zwei Wochen eine Art | |
Ausnahmezustand geherrscht hat, dass die Bewohner*innen sich nicht mehr | |
vor die Tür trauten, Dutzende Autos angezündet, Hotels, Synagogen und | |
muslimische Friedhöfe in Flammen aufgegangen sind und arabische wie | |
jüdische Israelis Jagden auf Menschen der jeweils anderen Herkunftsgruppe | |
veranstaltet haben. | |
Im Viertel Ajami, dort wo die heftigsten Übergriffe und Zusammenstöße | |
stattgefunden hatten, die Yefet-Straße hinauf. Hier stehen hier und da noch | |
ein paar angesengte Müllcontainer. Doch die Menschen gehen wieder ihrem | |
normalen Leben nach, gehen einkaufen, arbeiten, Kaffee trinken. Und selbst | |
die Polizei, die bis Ende letzter Woche die Stadt in den Abendstunden | |
abgeriegelt hat, ist abgezogen. | |
Die Frage, wer mit den Krawallen angefangen hat, ist dabei kaum zu | |
beantworten. Wie so oft in diesem Konflikt, der schon so lange andauert, | |
schließt sich an diese Frage nur eine nächste an: „Wie weit gehen wir | |
zurück?“ | |
## Die Flucht in den Norden vor der Gewalt | |
Doch kein*e Bewohner*in der gemischten Städte im israelischen Kernland | |
könnte behaupten, nicht von den Ereignissen betroffen zu sein. Und alle | |
haben jeweils eine eigene Geschichte der Dinge. | |
Adis Geschichte beginnt am 12. Mai. Ihre Koffer waren bereits gepackt, für | |
den Fall der Fälle. Dann sah sie gemeinsam mit ihrem Mann im Fernsehen, wie | |
ein Reporter live Zeuge eines Mordversuchs wurde. Ultrarechte Juden zogen | |
einen arabischen [2][Fahrer aus dem Auto] und schlugen auf ihn ein, selbst | |
als er sich nicht mehr bewegte. Am nächsten Morgen fuhr Adi mit ihrem Mann | |
und ihrer kleinen Tochter in den Norden. Der versuchte Lynchmord von Bat | |
Yam, einem südlichen Vorort von Tel Aviv-Jaffa, löste einen nationalen | |
Schock aus. Es gibt wohl kaum jemanden in Israel, der dieses Video nicht | |
entweder live oder in einer der zahlreichen Wiederholungen gesehen hat. | |
„Bis dahin hatten wir ausgeharrt“, erzählt Adi im Kibbuz Dafna im Norden | |
Israels, an der Grenze zum Libanon und zu Syrien, zwei Autostunden von | |
Jaffa entfernt. Hinter ihr plätschert ein kleiner Fluss über Vulkansteine, | |
Kinder spielen neben ihr im Gras. Die Juwelierin ist nicht die Einzige, die | |
vor den Raketen der Hamas aus Gaza und der Gewalt in den Straßen in den | |
Norden geflohen ist. Tel Aviver Hipster und Familien mit Kindern sitzen | |
dieser Tage in den Cafés in der nördlichsten Stadt Israels, Kiryat Shmona, | |
oder haben sich in den umgebenden Kibbuzim eingenistet. | |
„Wir hatten nicht so viel Angst vor den Raketen“, erklärt Adi, die ihren | |
Nachnamen nicht veröffentlicht sehen möchte: „Wir haben einen | |
Luftschutzbunker in unserer Wohnung, und die Sirenen sind bei uns nicht so | |
laut, sodass unsere Tochter davon nichts mitbekam. Aber als wir den | |
Lynchversuch sahen, war uns klar, dass es nach Jaffa überschwappen würde. | |
Und wir sahen, dass die Polizei keine Kontrolle hatte.“ | |
An kleine Auseinandersetzungen in Jaffa ist Adi gewohnt, etwa daran, dass | |
jugendliche arabische Israelis Steine und Feuerwerkskörper auf ihr Haus | |
werfen. Aber das war anders. „Es fühlte sich an, als würden wir fliehen.“ | |
Adi zeigt auf ihre Tochter, die mit anderen Kindern aus Jaffa und Tel Aviv | |
auf den großen Steinen am Fluss sitzt und die Beine ins Wasser baumeln | |
lässt: „Ich wollte nicht, dass sie das miterleben muss.“ | |
Eine Woche später, als die Wogen sich gelegt haben und der | |
[3][Waffenstillstand] zwischen Israel und der Hamas zu halten scheint, | |
kehrt Adi mit ihrem Mann nach Jaffa zurück. „Ich kann den Stress noch | |
spüren“, sagt sie am Telefon, sie hat an diesem Tag keine Zeit für ein | |
persönliches Treffen, „aber es ist in Ordnung.“ Jaffa auf Dauer zu | |
verlassen ist für sie, die gemeinsam mit ihrem Mann ein Juwelieratelier in | |
der Altstadt besitzt, keine Option. | |
Seit zwanzig Jahren lebt Adi in der Nähe des Hafens, in einem modernen | |
Haus, mit Blick auf das Meer. Sie liebt die Atmosphäre, die kleinen, | |
verwinkelten Gassen mit ihren arabischen Steinbauten mit schattigen | |
Terrassen und Mauerbögen über den Fenstern. Ihr Mann spielt gemeinsam mit | |
Christen, Muslimen und Juden Basketball, auch er liebt die Diversität | |
seiner Wahlheimat. | |
„Ich glaube, dass die Randalierer von beiden Seiten großen Schaden | |
angerichtet haben, aber ich bin optimistisch. Die arabischen Israelis sind | |
Teil von uns“, sagt sie: „Sie sind unsere Nachbarn.“ | |
Yudith Ilany hat wenig für das Wort Koexistenz übrig. Sie zeigt auf ein | |
Schild, das am Zaun eines Hauses im nördlicheren Teil Jaffas hängt, in | |
Richtung Tel Aviv, dort wo der Prozentsatz der jüdischen Bevölkerung recht | |
hoch ist. „Juden und Araber weigern sich, Feinde zu sein“, steht darauf. | |
Seit Jahren wird der Spruch bei Gewaltausbrüchen gezeigt. In diesen Tagen | |
hängt er an zahlreichen Türen, Fenstern und Geschäftseingängen von Jaffa. | |
„Von Koexistenz kann man sprechen, wenn man es mit gleichberechtigten | |
Parteien zu tun hat“, sagt Ilany und pustet die Haare ihres blondes Ponys | |
nach oben: „Aber die palästinensischen Israelis sind eine | |
unterprivilegierte Bevölkerungsgruppe, die in organisierter Weise | |
diskriminiert wird, finanziell, legal, politisch, medial.“ | |
Ilany ist Aktivistin, seitdem sie denken kann. Schon im Kindergarten hat | |
Ungerechtigkeit sie wütend gemacht. Als sie in den 1980er Jahren nach Jaffa | |
zog, wurde sie dort im „Jaffa-Komitee gegen Hausabriss“ aktiv, das | |
Zwangsräumungen verhindern wollte, hauptsächlich von palästinensischen, | |
aber auch von einigen jüdischen Israelis. | |
Obwohl Ilany vor einigen Jahren in die Hafenstadt Ashkelon im Süden Israels | |
gezogen ist, ist sie dem Stadtteil und ihren Menschen noch sehr verbunden. | |
Für gewöhnlich schläft sie einige Tage in der Woche auf der Couch von | |
Freund*innen. Auch den jüngsten Krieg verbrachte sie bei Freund*innen in | |
Ajami. Auf ihrem Hausboot im Hafen von Ashkelon konnte sie nicht bleiben, | |
weil das Gelände vom nahen Gaza aus mit Raketen beschossen wurde. | |
Nun ist Ilany bei dem Notfallkomitee dabei, das palästinensische und | |
jüdische Israelis gemeinsam Mitte Mai in Jaffa gegründet haben. | |
## Die tieferen Ursachen des Konflikts | |
Fragt man Ilany, warum es ausgerechnet jetzt zu diesem Ausbruch der Gewalt | |
gekommen ist, unternimmt sie eine Reise in die Vergangenheit, bis zum Jahr | |
1948, im israelischen Diskurs der Unabhängigkeitskrieg, im | |
palästinensischen die „Nakba“, die Katastrophe. | |
Ilany ist Fotografin mit einer Leidenschaft für alte Alben. Drei | |
befreundete palästinensische Damen, die den Krieg von 1948 miterlebt haben | |
und noch immer in Jaffa leben, haben ihr ihre Fotoalben gezeigt. Ilany | |
berichtet von Bildern mit Pianos und abendlichen Versammlungen zu | |
Lyrikvorlesungen, teuren Autos in den Straßen. „Vor der Nakba war Jaffa | |
eine pulsierende, moderne Stadt mit einer großen Mittel- und Oberschicht“, | |
erzählt sie. Doch mit Beginn der Kämpfe im Jahr 1948 floh aus Jaffa, wer | |
konnte. | |
Als die Stadt kurz vor der Unabhängigkeitserklärung Israels kapitulierte, | |
lebten von den 70.000 Araber*innen nur noch etwa 3.000 in Jaffa, einige | |
durften noch zur Familienzusammenführung zurückkehren. Den anderen wurde | |
durch das „Abwesenheitsgesetz“ von 1950 eine Rückkehr unmöglich gemacht: | |
Die verlassenen palästinensischen Häuser gerieten in die Hände des Staates | |
und wurden später der Wohnungsgesellschaft Amidar übergeben. Fast alle | |
verbliebenen Palästinenser wurden in ein umzäuntes Gebiet in Ajami | |
gezwungen – von Arabern und Juden gleichermaßen als Ghetto bezeichnet. | |
Heute leben in Jaffa rund 20.000 arabische Israelis, die ganze Doppelstadt | |
Tel Aviv-Jaffa hat knapp eine halbe Million meist jüdische Einwohner. Die | |
Folgen der Zäsur von 1948 sind in Ilanys Augen in Jaffa immer noch spürbar, | |
die eine florierende Metropole lange in ein von Armut geprägtes Viertel | |
verwandelte. | |
## Die Furcht vor der Räumung | |
„Die Inbesitznahme der Häuser begann 1948 und setzt sich bis heute fort“, | |
sagt sie: „Der städtische Masterplan untersagte die Reparatur oder | |
Erweiterung von bestehenden Gebäuden, die sich in den Händen der | |
Wohnungsgesellschaft Amidar befanden.“ Die Bewohner*innen seien | |
gezwungen gewesen, Reparaturen ohne offizielle Genehmigung durchzuführen, | |
woraufhin Amidar ihnen einen Räumungsbescheid zugeschickt hat. | |
Viele Jahre lang staubten diese Bescheide vor sich hin, doch seit einiger | |
Zeit, da die Immobilienpreise in Ajami mit seinen prachtvollen Bauten mit | |
Blick aufs Meer durch die Decke gehen, holt die Wohnungsbaugesellschaft sie | |
wieder hervor. Derzeit seien 300 Familien von Zwangsräumungen bedroht. | |
Gekauft werden die Bauten von Menschen, die sich die horrenden Preise | |
leisten können – das seien in den allermeisten Fällen nicht | |
Palästinenser*innen, sondern Jüdinnen und Juden. | |
„Die Gentrifizierung ist nur ein Teil der Geschichte“, fasst Ilany | |
zusammen: „Die Basis dafür ist das Ziel der ethnischen Säuberung. | |
Diejenigen Jüdinnen und Juden, die hier leben, das orientalische Flair | |
genießen und sich jetzt verraten fühlen, weil das friedliche Zusammenleben | |
zerstört ist, die sind nichts weiter als etwas freundlichere | |
Kolonisatoren.“ | |
## Brandstiftung der Synagoge | |
Etti Justi Cohen steht in der Synagoge, in die sie seit jeher zum Beten | |
kommt – auch in diesen Tagen, nachdem unter einem der Fenster Benzin | |
ausgeschüttet und in Brand gesetzt wurde. Die Täter wurden bisher nicht | |
gefasst, doch alle gehen davon aus, dass es palästinensische Israelis | |
waren. Das blau gestrichene Tor mit den Davidsternen hat bereits ein neues | |
Schloss, das alte wurde aufgebrochen. | |
„Ich habe geweint, als ich gehört habe, dass unsere arabischen Nachbarn das | |
Feuer gelöscht haben“, erzählt die Fünfzigjährige, die selbst nicht mehr … | |
Jaffa wohnt, sondern im zehn Kilometer entfernten Rishon LeZion. Die | |
arabischen Nachbarn, berichtet sie, hätten das Feuer mit Wassereimern und | |
einem Gartenschlauch gelöscht und dann den Sohn des Rabbiners angerufen. | |
Cohens Eltern und Großeltern sind 1948 aus Tunesien nach Israel gezogen, | |
1959 gründeten sie die Synagoge im Westen von Jaffa. „Die Menschen hier, | |
Muslime, Christen und Juden, leben hier seit Ewigkeiten zusammen, und wir | |
leben gut hier zusammen. Ich hoffe, dass alle verstehen werden, dass wir | |
hier füreinander da sein müssen und dem Ganzen ein Ende setzen.“ | |
„Natürlich weigern wir uns, Feinde zu sein“, sagt auch Jack Saba, Direktor | |
einer Nichtregierungsorganisation für Frieden- und Vermittlungsarbeit. Mit | |
seinen kurzen braunen Haaren und dem gewinnenden Lächeln wäre er der Traum | |
vieler Schwiegermütter. In seinem Büro in Jaffa reihen sich Bücher über die | |
Geschichte des modernen Palästina an Werke des | |
palästinensisch-amerikanischen Literaturtheoretikers Edward Said. Saba | |
sieht die Ungleichheit zwischen Juden und Arabern als Ursache der | |
Eskalationen. | |
Polizeigewalt ist derzeit ein großes Thema unter palästinensischen | |
Israelis. „Allgemein herrscht das Gefühl, dass der Staat gegen uns ist, | |
dass wir nicht nur von Individuen angegriffen werden, sondern auch von der | |
Polizei.“ | |
Der Tag, an dem Sabas Auto brannte, war der erste Abend, an dem in Jaffa | |
alles aus dem Ruder lief. Saba war mit seiner Frau und seiner vierjährigen | |
Tochter bei Freunden in Ajami, als die ersten Raketen aus Gaza auf Tel Aviv | |
flogen. Eine Dreiviertelstunde lang spielten sie im Luftschutzbunker des | |
Hauses Verstecken und sangen, damit die Kinder das Krachen und das Heulen | |
der Sirenen nicht hörten. Als Saba kurz danach, zurück in der Wohnung der | |
Freunde, den Balkon betrat, stand sein Auto in Flammen. | |
Saba löschte gemeinsam mit den Freund*innen und Nachbarn das brennende | |
Auto. Die Feuerwehr sei bei den Bränden nicht mehr hinterhergekommen. | |
Zahlreiche Fahrzeuge und Müllcontainer gingen in Flammen auf. Die Polizei | |
traf 30 Minuten nach Sabas Anruf ein. Er berichtet, dass alles, was der | |
Polizist tat, war, umständliche Fragen zu stellen, um herauszufinden, ob | |
Saba Jude oder Araber sei. Schließlich drehte er sich zu seinem Kollegen | |
um, sagte: „Er ist Araber“, und machte sich zum Gehen auf. | |
## Ungleiche Behandlung durch die Polizei | |
„Diese Begegnung war symbolisch dafür, wohin sich alles entwickelte“, sagt | |
Saba, holt sein Handy hervor und öffnet ein Video, das einige Stunden nach | |
dem live übertragenen Lynchversuch in Bat Yam aufgenommen worden ist. | |
„Während sämtliche Proteste und Demonstrationen von palästinensischen | |
Israelis in Jaffa von der Polizei mit Blendgranaten aufgelöst wurden, | |
randalierten die ultrarechten jüdischen Hooligans auch nach dem Lynchen in | |
Bat Yam ungestört weiter“, sagt er. | |
In dem Video ruft eine Gruppe von Hooligans „Tod den Arabern“. Eine Gruppe | |
junger palästinensisch-israelischer Anwohner läuft ihnen entgegen und wirft | |
Steine auf sie. Erst in dem Moment, als die Hooligans abrücken, kommt die | |
Polizei und nimmt die Steine werfenden Anwohner fest. | |
Einem Bekannten von Saba schoss die Polizei ins Gesicht, weil dieser vom | |
Balkon aus die Polizeipatrouille filmte. Das Video davon ging unter | |
palästinensischen Israelis viral. Die Kamera fällt, Sabas Bekannter schreit | |
vor Schmerzen und erleidet schwerste Verbrennungen. | |
Saba gibt dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine | |
Mitschuld an der Eskalation der Ereignisse. Doch es gehe auch um die | |
Häuserkämpfe, die sich derzeit nicht nur in Jaffa abspielten. Ob die | |
Eskalation auch als eine Art Weckruf gedeutet werden könne? Oder wird alles | |
zum Alten zurückkehren? Saba wiegt seinen Kopf hin und her. „Zum ersten Mal | |
sagen die Palästinenser*innen in Gaza, im Westjordanland und die | |
palästinensischen Israelis mit einer Stimme, dass sie gleiche Rechte | |
wollen, dass sie gegen staatliche Gewalt sind“, sagt er und nickt: „Das ist | |
neu. Und dieses Momentum wird nicht so leicht aussterben.“ | |
An einem Schultor nicht weit entfernt von Sabas Büro hängt ein buntes | |
Plakat mit Comicfiguren, eine von ihnen trägt eine Kippa, eine andere ein | |
Kopftuch, zwei Affen sind auch darunter. „Hier lernen Menschen“ steht | |
darauf auf Hebräisch und Arabisch. Die Künstlerin Shoshke, mit richtigem | |
Namen Zev Engelmayer, verteilt diese Illustration, die sie auf dem | |
Höhepunkt der Gewaltausbrüche angefertigt hat. Ihr Mailprogramm quillt | |
seitdem über vor Bestellungen. Siedler*innen aus der Westbank bitten um | |
Zusendung genauso wie Restaurantbesitzer*innen aus dem arabischen | |
Dorf Abu Gosch westlich von Jerusalem. Sogar aus Deutschland seien | |
Bestellungen gekommen. „Wir waren Affen, die von Baum zu Baum sprangen, | |
bevor wir gelernt haben, uns mit Raketen und Bomben in die Luft zu jagen“, | |
sagt Shoshke: „Wenn wir die Idee, dass wir alle Menschen sind, verstanden | |
haben, dann kann dieser Konflikt gelöst werden.“ | |
31 May 2021 | |
## LINKS | |
[1] /Eine-irre-gute-Idee-Tel-Aviv/!846775/ | |
[2] https://www.youtube.com/watch?v=HLh6tskTG2k | |
[3] /Nach-dem-Gazakrieg/!5769691 | |
## AUTOREN | |
Judith Poppe | |
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