| # taz.de -- Anti-Autobahn-Aktionstag: Mit Maleranzügen auf die A 100 | |
| > Die Klimabündnisse Sand im Getriebe und Ende Gelände wollen den Ausbau | |
| > der Stadtautobahn in Berlin stoppen. Eine Massenaktion ist am 5. Juni | |
| > geplant. | |
| Bild: Verkehrspolitik ist zunehmend im Fokus | |
| Berlin taz | Die klimapolitischen Aktionsbündnisse [1][Sand im Getriebe] | |
| und [2][Ende Gelände] Berlin wollen am 5. Juni den Ausbau der A 100 | |
| stoppen. Ähnlich wie bei Aktionen der vergangenen Jahre in den Kohlegruben | |
| im Rheinland oder der Lausitz sollen hunderte Aktivist*innen in weißen | |
| Maleranzügen mit ihren Körpern sowohl für wirkmächtige Bilder als auch eine | |
| konkrete Behinderung der Arbeiten sorgen. Einen entsprechenden Aufruf hat | |
| Sand im Getriebe am Dienstag veröffentlicht. | |
| Die Aktion ist Teil und Highlight eines bundesweiten | |
| Anti-Autobahnaktionstages. Sie soll der „Beginn einer neuen | |
| Anti-Auto-Bewegung mit noch mehr Schlagkraft“ sein, wie Clara Sommer, | |
| Sprecherin von Sand im Getriebe Berlin, der taz sagt. Die Aktion steht | |
| dafür, dass Verkehrspolitik ein zunehmender Schwerpunkt der | |
| Klimagerechtigkeitsbewegung ist. Die Position Sommers ist eindeutig: „Es | |
| dürfen keine neuen Autobahnen und Bundesstraßen mehr gebaut werden, denn | |
| jeder neue Meter ist in Beton gegossene Klimazerstörung.“ | |
| Der Ausbau der Stadtautobahn, der sich derzeit im 16. Bauabschnitt zwischen | |
| dem Dreieck Neukölln und Am Treptower Park befindet, sei dabei besonders | |
| „absurd“, wie Sommer sagt. Nicht nur, dass in Berlin nur jeder Dritte über | |
| ein Auto verfüge; auch werden Grünflächen, Wohnräume – oder beim geplanten | |
| 17. Abschnitt bis Prenzlauer Berg – Kulturräume wie Clubs zerstört, und das | |
| bei einem Preis von 200.000 Euro pro gebautem Autobahnmeter. Um das zu | |
| verhindern, brauche es „Handarbeit und ganz viel Druck“, sagt Sommer. | |
| Die Aktion versteht sich dabei auch als Antwort auf die Berliner SPD, deren | |
| Spitzenkandidatin Franziska Giffey an den Ausbauplänen festhält. „Die SPD | |
| hat das Motto ‚Herzenssache Berlin‘ ausgegeben und meint damit nur, ganz | |
| viele Autos im Herzen zu haben“, sagt Sommer. | |
| Zuletzt hatte die [3][Grüne-Bürgermeisterkandidatin Bettina Jarasch einen | |
| Rückbau] der bereits betonierten Fläche ins Spiel gebracht. Die | |
| Stadtentwicklungspolitikerin der Berliner Linken, [4][Katalin Gennburg, | |
| hatte gefordert], dass Berliner Unternehmen, deren Zuarbeit für das | |
| Bundesbauprojekt notwendig sind, andere Schwerpunkte setzen sollten – ein | |
| indirekter Aufruf für einen Boykott der Arbeiten. Als [5][Wahlkampfthema], | |
| so viel ist klar, ist die A 100 schon jetzt gesetzt. | |
| Sand im Getriebe will laut Sommer dem „deutschen Autokapitalismus“ | |
| grundsätzlich den Kampf ansagen. Dem nun veröffentlichten Aufruf sollen | |
| weitere Mobilisierungsaktionen folgen, damit es tatsächlich zu einer | |
| Massenaktion kommt. Im Herbst plant das Bündnis dann eine Blockade der | |
| Automesse IAA in München. | |
| 11 May 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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