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# taz.de -- Umstrittenes Mercosurabkommen der EU: NGOs fordern kompletten Stopp
> Die EU will den Wirtschaftspakt mit südamerikanischen Staaten mit einem
> Zusatz retten. Doch der macht es nicht besser, sagt ein breites Bündnis.
Bild: Zerstörung nicht belohnen: Gerodeter Regenwald im brasilianischen Amazon…
Berlin taz | Ein Bündnis aus Agrar-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen
fordert von der Bundesregierung, das geplante Handelsabkommen zwischen der
Europäischen Union und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien,
Paraguay und Uruguay komplett zu stoppen.
[1][Der Wirtschaftspakt ist umstritten,] unter anderem wegen der
Menschenrechts- und Klimapolitik des brasilianischen Präsidenten Jair
Bolsonaro. Die Bundesregierung unterstützt [2][die Bemühungen der
EU-Kommission], den Handelsvertrag durch ein Zusatzabkommen zu retten.
Damit könnte Brasilien zum Einhalten bestimmter Standards verpflichtet
werden. Das Thema stand auf der Tagesordnung der Konferenz der
EU-Handelsminister am Donnerstag, die über ein neues Verhältnis zu den USA
nach der Wahl von Präsident Joe Biden und eine Reform der
Welthandelsorganisation berieten.
„Auch mit Zusatzabkommen lässt sich das Abkommen nicht retten“, sagte Hanni
Gramann, Handelsexpertin von Attac Deutschland. Mit dem Abschluss des
Mercosurpaktes würde die EU die Regierung Bolsonaro für ihre
klimaschädigende und menschenrechtsverachtende Politik belohnen. „Wenn die
EU tatsächlich eine werteorientierte Handelspolitik verfolgen will, muss
das Abkommen von Grund auf neu verhandelt werden“, forderte sie.
Mit dem Abkommen soll der Handel zwischen der EU und den südamerikanischen
Staaten des Mercosurverbunds angekurbelt werden. Die EU erhofft sich davon
unter anderem einen stärkeren Export von Autos, die südamerikanischen
Staaten wollen mehr landwirtschaftliche Produkte nach Europa liefern, vor
allem mehr Ethanol, Fleisch und Soja. Die Ausweitung der Produktion werde
zu mehr Konflikten um Land und die Vertreibung der Landbevölkerung führen,
kritisiert das Bündnis.
Sie treibe [3][die Zerstörung des Regenwalds] voran und führe zu mehr
Bränden und Abholzung. „Die EU spricht damit ihrem eigenen Fahrplan hin zu
Klimaneutralität Hohn“, sagte Camila de Abreu vom Forschungs- und
Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, das Teil des Bündnisses ist. Sie
forderte die breite Beteiligung der Zivilgesellschaft an Verhandlungen über
ein Handelsabkommen.
21 May 2021
## LINKS
[1] /Kritik-an-Mercosur-Abkommen/!5755162
[2] /Freihandelsabkommen-mit-Suedamerika/!5765281
[3] /Studien-zu-Klima-und-Regenwald/!5761379
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Mercosur
Freihandel
Europäische Union
Kommission
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EU-Kommission
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Schwerpunkt Klimawandel
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Brasilien
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