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# taz.de -- Transformation in der Autoindustrie: Sie können es nicht lassen
> Die deutsche Autoindustrie verbreitet in Sachen Wandel zur E-Mobilität
> Angstnachrichten. Dabei wird die Branche mit Milliardensubventionen
> unterstützt.
Bild: Die Branche braucht strengere politische Vorgaben: E-Auto-Produktion bei …
Ausgerechnet an dem Tag, an dem [1][VW] ein sehr gutes Quartalsergebnis
vorlegt und die Republik über das Vorziehen der Klimaziele diskutiert,
präsentiert der Verband der deutschen Autoindustrie (VDA) echte
Angstnachrichten: Ein Jobverlust von mindestens 215.000 Stellen sei durch
die Transformation hin zur E-Mobilität bis 2030 möglich, haben die Forscher
des Münchener Ifo-Instituts im Auftrag des VDA ausgerechnet – ohne die
Gegenrechnung zu machen, wie viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der VDA kann es nicht lassen, die [2][Transformation in der Autoindustrie]
als Gefahr auszumalen, um so weitere Erleichterungen der Branche etwa durch
Steuersenkungen zu fordern. Die Branche wird bereits mit vielen Milliarden
an Subventionen unterstützt.
Darüber hinaus schiebt der Staat den Verkauf von E-Autos mit einer enormen
Förderung an und finanziert so Teile der Transformation. RepräsentantInnen
der Branche wollen den Umstieg trotzdem nicht als Chance sehen, sondern
dämonisieren ihn, weil sie gegen jede Vernunft an der Verbrennertechnologie
festhalten wollen.
Gleichzeitig stellt sich der Branchenverband gegen das Vorziehen der
Klimaziele – statt zuzusagen, alles Machbare dafür zu unternehmen, so
schnell wie möglich klimaneutral zu werden. Auf diese Zusage hat die
Gesellschaft, haben die künftigen Generationen aber ein Recht.
## Branche braucht strengere politische Vorgaben
Das alles zeigt eines: Mit Appellen wird die Politik nicht weiterkommen.
Die Branche braucht strengere politische Vorgaben – und sie ist finanziell
stark genug, um die zu verkraften. Und das gilt nicht nur für die
Klimaziele.
Noch ist unklar, wie viele Jobs der Umstieg auf E-Mobilität kosten wird.
Möglicherweise sind es gar nicht so viele. Aber etliche Beschäftigte
fürchten, dass die Transformation auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Sie
brauchen ein positives Signal, wenn sie für den Klimaschutz gewonnen werden
sollen. Ideen dafür gibt es genug, zum Beispiel Jobgarantien im
Zusammenspiel mit Arbeitszeitverkürzung oder die Pflicht der Unternehmen,
Beschäftigten eine Umschulung oder Weiterbildung anzubieten.
6 May 2021
## LINKS
[1] /Volkswagen-klimaschaedllicher-als-erlaubt/!5754799
[2] /Autobranche-kritisiert-EU-Kommission/!5747740
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
grüne Mobilität
Volkswagen
Autoindustrie
Transformation
Elektromobilität
Verkehrswende
Verkehr
Kolumne Die eine Frage
Schwerpunkt Landtagswahl in Baden-Württemberg
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