Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schulen im Lockdown: Einstürzende Schulszenarien
> Vor allem Niedersachsen und Bremen müssen beim Unterricht nachbessern.
> Hamburg und Schleswig-Holstein stehen besser da.
Bild: Mehr Ressourcen fürs Digitale Lernen statt halbgare Präsenz-Konzepte w�…
Hannover/Hamburg/Bremen taz | Nun müssen sie doch zurückrudern: Unter den
Nordländern hatten Bremen und Niedersachsen die im Dezember beschlossenen
Schulschließungen mit den umfangreichsten Ausnahmeregelungen durchlöchert.
Während die [1][meisten Bundesländer auf Distanzunterricht setzten] und nur
für die Abschlussklassen Ausnahmen machten, wollten die beiden
SPD-Bildungsminister Grant Hendrik Tonne (Niedersachsen) und Claudia
Bogedan (Bremen) auch die Kleinen lieber in der Schule sehen – mit dem
Argument, dass hier das soziale Lernen am wichtigsten und die Belastung für
die Eltern am höchsten sei.
Bremen setzte dabei auf Appelle und Freiwilligkeit, in Hannover ordnete man
das Wechselmodell an. Für die Grundschüler galt das gerade erst seit
Montag, nun müssen die Schulen nach drei Tagen schon wieder umorganisieren:
Das Wechselmodell für Grundschulen und Abschlussklassen bleibt, ist aber
keine Pflicht mehr, verkündete Tonne.
Für die Lehrer bedeutet das, dass sie jetzt Materialien für drei Gruppen
vorbereiten müssen – Präsenzgruppe A, Präsenzgruppe B und die Homeschooler.
Die Entscheidung liegt bei den Eltern, die – das haben die Erfahrungen im
Dezember gezeigt – von den Schulleitungen mit unterschiedlichem Nachdruck
aufgefordert werden, ihre Kinder zu Hause zu behalten. Als unentschlossen
geißelte die Opposition diese Linie prompt.
## Keine Sonderwege mehr
In Bremen hatte sich Bildungssenatorin Bogedan noch im Januar offensiv
dafür ausgesprochen, Kinder bis einschließlich der sechsten Klasse doch
wieder in Schule und Kita zu schicken. Darüber, wie es nun künftig anders
laufen soll, beriet der Senat am Mittwoch noch. Eine Aussage zu
Neuregelungen wird erst für den heutigen Donnerstag erwartet. Einen
Sonderweg solle es dieses Mal aber nicht geben, hatte Bremens Bürgermeister
verkündet.
Vergleichsweise gelassen können Hamburg und Schleswig-Holstein die Sache
angehen. Beide haben schon bisher in größerem Umfang aufs Distanzlernen
gesetzt. [2][In Hamburg werde man die bisherigen Regelungen] noch
„restriktiver handhaben“ kündigte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)
an. Bislang kamen in den unteren Schulklassen noch etliche Schüler in die
Betreuung, die offiziell „eingeschränkter Regelbetrieb“ heißt: Rund 20
Prozent der Grundschüler, 6,43 Prozent der Lernenden in Stadtteilschulen,
14,37 Prozent in Sonderschulen und rund drei Prozent in Gymnasien waren es
laut Schulbehörde Anfang des Monats.
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat dagegen keinen
akuten Änderungsbedarf. Die bestehende Regelung – [3][Fernunterricht für
alle], außer den Abschlussklassen – wird verlängert, über die Ausgestaltung
will sie mit Verbänden und Elternvertretern beraten.
21 Jan 2021
## LINKS
[1] /Streit-um-Schuloeffnungen-waehrend-Corona/!5745549
[2] /Lehrer-ueber-derzeitige-Beschulung/!5738976
[3] /Bildung-und-Pandemie/!5738808
## AUTOREN
Eiken Bruhn
Nadine Conti
Marco Carini
## TAGS
Schule
Schule und Corona
Digitalisierung
Lockdown
Bremen
Niedersachsen
Hamburg
Schleswig-Holstein
Bildung in Bremen
Bremen
Schule und Corona
Hamburg
Bildungssystem
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bremer Schüler*innen beschweren sich: Noch mehr Stress
Bremens Schüler*innenvertretungen sind mehrheitlich gegen die
Verschiebung des Abiturs. In einem offenen Brief nennen sie Alternativen.
Videokonferenz mit Bürgerbeteiligung: Die Stunde der Emojis
Bremens Bildungssenatorin Claudia Bogedan verteidigt ihre Coronapolitik.
Den Fragen der Bürger*innen stellte sie sich in einer Videokonferenz.
Streit um Schulöffnungen während Corona: Egal, was die Kanzlerin will
Bei Schulöffnungen wollte Merkel bundesweit strikte Regeln. Noch während
sie die Ergebnisse präsentiert, schert der erste Ministerpräsident aus.
Lehrer über derzeitige Beschulung: „Manche kommen zu Hause nicht klar“
Der Präsenzunterricht in Hamburg ist ausgesetzt, doch immer mehr
SchülerInnen kommen trotzdem in die Schule. Daniel Schütte über das Lernen
im Januar.
Bildung und Pandemie: Illusion Präsenzunterricht
Die Schulen werden mehr digital unterrichten, als ihnen lieb ist. Auch wenn
das vielerorts nicht gut klappt: Bund und Länder bessern endlich nach.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.