# taz.de -- Übergang von Trump zu Biden: Schlechte Zeiten für Normalität | |
> US-Präsident Donald Trump macht nun doch den Weg für eine neue Regierung | |
> frei. Am Märchen, dass er bei den Wahlen betrogen wurde, hält er aber | |
> fest. | |
Bild: Donald Trump zweifelt das Wahlergebnis weiter an | |
Donald [1][Trump fügt sich ins Unvermeidliche] und erlaubt nach Wochen der | |
Verzögerung den Prozess des Übergangs von einer US-Regierung auf die | |
andere. Aber er bleibt dabei, nur durch illegale Machenschaften um eine | |
eigentlich gewonnene Wahl gebracht worden zu sein. | |
Wenn Joe Biden also am 20. Januar den Amtseid ablegt, wird nicht nur fast | |
die Hälfte der US-Wähler*innen sich einen anderen Präsidenten gewünscht | |
haben. Das ist normal. Aber ein großer Teil von diesen wird tief in dem | |
Glauben sein, hier habe eine unsichtbare Machtstruktur durch schmutzige | |
Tricks den einzigen Präsidenten gestürzt, der dem Washingtoner „Sumpf“ den | |
Kampf angesagt hat. | |
Die bisherigen Nominierungen des kommenden Präsidenten dürften sie in | |
diesem Glauben nur bestärken. Biden installiert [2][ein Kabinett von | |
erfahrenen Funktionär*innen mit hoher politischer Bildung,] divers in | |
Aussehen, Geschlecht und Herkunft, aber recht homogen in ihren politischen | |
Karrieren in Staatsdienst, Beraterfirmen und Thinktanks. Wer Trumps | |
Amtszeit als eine Abfolge von Institutionszerstörungen, Chaos, Lügen und | |
Irrsinn erlebt hat, wird diese neue alte Normalität begrüßen. Wer Trumps | |
Feldzug gegen das System – inklusive der Medien – bejubelte, sieht hier den | |
„Deep State“ am Werk. Für Bidens angestrebten „Heilungsprozess“ werden | |
diese Menschen nicht zu erreichen sein. | |
Wenn T[3][rump politisch präsent bleibt], womöglich schnell eine neue | |
Kandidatur 2024 erklärt, behielten diese empörten Millionen ihr Sprachrohr | |
und rationale Republikaner*innen ihre Angst vor Trumps Tweets. Bidens | |
Hoffnung auf überparteiliche Zusammenarbeit im Kongress hätte keine Chance. | |
Also braucht Biden zumindest geeinte Demokrat*innen. Wenn aber deren | |
progressiver Flügel in den verbleibenden Nominierungen für Topposten so | |
wenig berücksichtigt wird wie bislang, verliert Biden dessen Unterstützung | |
schneller, als er „so wahr mir Gott helfe“ sagen kann. Normal zu sein | |
reicht einfach nicht in diesen Zeiten. | |
24 Nov 2020 | |
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## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
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