Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Joe Bidens außenpolitisches Personal: Total multilateral
> Mit der Wahl seiner außenpolitischen Expert:innen macht Joe Biden klar:
> Er will Schluss machen mit „America first“.
Bild: Soll künftig die amerikanische Außenpolitik steuern: Antony Blinken
Schon einen Tag vor der offiziellen Bekanntgabe ist öffentlich geworden,
wer als Außenminister, Nationaler Sicherheitsberater und UN-Botschafterin
die Außenpolitik des kommenden US-Präsidenten Joe Biden steuern soll. Die
Nominierung der drei [1][Obama]- und Clinton-Leute Antony Blinken, Jake
Sullivan und Linda Thomas-Greenfield bedeutet eine radikale Abkehr vom
[2][America-first-Unilateralismus] der Trump-Regierung.
Die America-first-Politik hatte vor allem deshalb so gravierende
Auswirkungen, weil sich zur politisch gewollten Abkehr von
[3][Multilaterismus] und dem permanenten Brüskieren von Verbündeten noch
mangelnde Fachkompetenz und eine personelle Ausdünnung im State Department
gesellten. Trumps außenpolitisches Handeln folgte seinen persönlichen
innenpolitschen Interessen, seine Personalpolitik bewertete Loyalität
erheblich höher als Kompetenz. Die Figur des früheren Trump-Botschafters in
Berlin, Richard Grenell, war die Versinnbildlichung dieses Niedergangs der
US-Diplomatie. Aber durchaus nicht die einzige.
Joe Biden hat schon im Wahlkampf eine Rückkehr zum Multilateralismus
versprochen, zum Pariser Klimaabkommen, zum Atomdeal mit dem Iran, zur
Weltgesundheitsorganisation. Der designierte Außenminister Antony Blinken,
langjähriger Biden-Vertrauter und sein außenpolitischer Berater im
Wahlkampf, skizzierte seine Linie im Juli dieses Jahres: Nur in starken
Allianzen können die USA zur Lösung globaler Probleme – er nannte
Klimawandel und Pandemien – beitragen und gleichzeitig ihre Interessen
gegen ein stärker werdendes China wahren. Wie Biden glaubt Blinken an die
Wiederherstellung der Rolle der USA als westlicher Führungsmacht.
Sicher scheint: Nato und EU werden in einer Biden-Regierung wieder
Gesprächspartner*innen finden. Aber: Biden wird ohne klare Mehrheit im
Kongress ein zutiefst gespaltenes Land regieren, und jeder Schritt etwa zu
einer verantwortungsvollen Klimapolitik wird schwer. Ein Schuss Trumpismus
wird auch in der Außenpolitik bleiben: als Störfeuer.
24 Nov 2020
## LINKS
[1] /Autobiografie-von-Barack-Obama/!5729730
[2] /Truppenabzug-aus-Afghanistan/!5725639
[3] /Bidens-Team-fuer-die-US-Aussenpolitik/!5730394
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
US-Wahl 2024
Joe Biden
Hillary Clinton
Barack Obama
EU Außenpolitik
US-Wahl 2024
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Klimawandel
US-Wahl 2024
US-Wahl 2024
USA
Nato
Richard Grenell
## ARTIKEL ZUM THEMA
Biden benennt weiteres Spitzenpersonal: Erfahren, weiblich, Biden
Joe Biden benennt Frauen für alle Spitzenposten der Kommunikation im Weißen
Haus. Bei Wirtschaftspolitik setzt er auf Obama-Mitarbeiter*innen.
Nach Attentat auf Atomwissenschaftler: Iran will nicht in die Falle tappen
Nach dem Mord am Leiter ihres Atomwaffenprogramms zeigt sich die iranische
Führung zurückhaltend. Rache wäre im Sinne der Angreifer.
Neuer US-Gesandter für Klima John Kerry: Der amerikanische Klima-Zar
Trump hinterlässt in der US-Klimapolitik einen Scherbenhaufen,
Ex-Außenminister John Kerry darf ihn nun aufkehren. Einfach wird das nicht.
Übergang von Trump zu Biden: Schlechte Zeiten für Normalität
US-Präsident Donald Trump macht nun doch den Weg für eine neue Regierung
frei. Am Märchen, dass er bei den Wahlen betrogen wurde, hält er aber fest.
Trump lässt Übergabe an Joe Biden zu: Joe Biden kann loslegen
US-Präsident Donald Trump gibt seine Blockade der Übergabe der
Regierungsgeschäfte an Joe Biden auf. Der benennt weitere
Regierungsmitglieder.
Bidens Team für die US-Außenpolitik: Sie sind wieder da
Die außenpolitische Personalwahl des kommenden US-Präsidenten Joe Biden
steht für Multilateralismus – und knüpft an den Kurs Obamas und Clintons
an.
Militärausgaben und Nato-Interessen: Zu viel verlangt
Nach dem Sieg von Joe Biden soll Deutschland wieder mehr für das Militär
ausgeben. Die Forderung ist nicht neu, die Begründung aber schon.
Macgregor soll US-Botschafter werden: Trump will Ex-Offizier für Berlin
Der Kriegsveteran, Autor und Berater Douglas Macgregor ist ein erklärter
Kritiker Deutschlands, der Nato und des Afghanistan-Kriegs.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.