# taz.de -- Neues vom „Traumzauberbaum“: „Wir machen Poesie für Kinder“ | |
> DDR-Generationen sind mit dem „Traumzauberbaum“ aufgewachsen. Monika | |
> Ehrhardt-Lakomy über Musik für kleine Leute, Corona und das neues Album. | |
Bild: Monika Ehrhardt-Lakomy hier ganz entspannt im einem Meer aus Herbstlaub | |
Mittagsruhe in einem Blankenburger Eigenheimgebiet. An einem Gartentor vor | |
einem Eckgrundstück hängt ein Zettel: „Bitte nicht klingeln!“ Also Anruf | |
bei der Hausherrin Monika Ehrhardt-Lakomy. Sie kommt heraus und bittet in | |
ihr Haus, in die obere Etage mit offenem Wohnbereich. Während des Gesprächs | |
mit der umtriebigen Autorin millionenfach verkaufter Geschichtenlieder | |
streunt Ratzinger durch den Raum. So heißt ihr Kater, weil er an dem Tag | |
geboren wurde, als im Vatikan der weiße Rauch für Papst Ratzinger aufstieg. | |
Monika Ehrhardt-Lakomy: Stört es Sie, dass ich rauche? | |
taz: Überhaupt nicht. Sind Sie Genussraucherin? | |
Ja, schon. Ich rauche zwei oder auch mal paar mehr am Tag. Aber das sind | |
keine richtigen Zigaretten, sondern nur so ’ne dünnen Nuttenstengel. | |
Unten in Ihrem Haus ist eine Kita, deshalb war vorhin Klingelverbot? | |
Ja. Um die Zeit schlafen die Kinder. | |
„Reinhard-Lakomy-Kita“ steht an der Fassade. Wie kommt das denn? | |
Nachdem mein Mann 2013 starb, habe ich in seinem großen Studio einen | |
Kindergarten für zehn Kinder mit zwei Erzieherinnen eingerichtet. Das war | |
sein Wunsch. Lacky war über 50 Jahre Musiker, und hier, wo so viel | |
wunderbare Musik für Kinder entstanden ist, spielen nun Kinder, und sie | |
nutzen auch den Garten hinterm Haus. Man sagt, es sei die schönste private | |
Kindereinrichtung von Pankow. | |
Es gibt in einigen ostdeutschen Städten Schulen und Kitas, die den Namen | |
von Reinhard Lakomy tragen. Eine ungewöhnliche Ehre für einen deutschen | |
Musiker. | |
Lacky war ein populärer, beliebter Künstler, der großartige Musik machte, | |
von Jazz über elektronische experimentelle Musik, er schrieb Film- und | |
Ballettmusiken, war ein Grenzgänger zwischen ernster und unterhaltender | |
Musik. Und all sein Können nahm er mit in die Musik für Kinder, für die ich | |
die Texte schrieb. Mit der sind viele Kinder in der DDR aufgewachsen. | |
Deshalb benannten sich nach der Wende Schulen nach Lacky, zum Beispiel in | |
Cottbus und Halberstadt, aber auch Kitas nach den Figuren aus unseren | |
Geschichtenliedern. Die heißen Moosmutzel oder Waldwuffel, es gibt auch | |
eine Grundschule Wolkenstein und eine Grundschule Traumzauberbaum. | |
Und nun also auch die „Reinhard-Lakomy-Kita“ hier im Haus. | |
Ich gehe manchmal im Nachthemd runter zu den Kindern und sage ihnen Guten | |
Morgen. Aber erst um zehn, denn so lange schlafe ich. Ich bin | |
Nachtarbeiter. | |
Sie haben viel zu tun? | |
Oh ja. Gerade habe ich in Lackys kleinem Studio, das ich behalten habe, ein | |
neues Album produziert. „Mama Tresore und die Kanalrattenbande“ ist eine | |
Doppel-CD, vollständig mit Lackys Musik. Die Musik ist zum Teil 30 Jahre | |
alt, es handelt sich um Film- und Ballettmusik von Lacky, die vor allem | |
André Gensicke bearbeitet hat. Darauf habe ich dann die Liedtexte | |
geschrieben. Früher war es umgekehrt, da vertonte Lacky meine Texte. | |
Eingesprochen und -gesungen wurde die neue CD von auserlesenen Künstlern | |
wie Franziska Troegner, Boris Aljinovic, Oliver Kalkofe, Josephin Busch, | |
Thomas Nicolai, Angelika Mann, Ilja Richter und vielen mehr. | |
„Mama Tresore“ bewegt sich im Traumzauberbaum-Universum, das sich seit 1980 | |
über Millionen Tonträger ausgebreitet hat. Inzwischen auch in Richtung | |
Westen? | |
Im Osten sind Generationen mit diesen Geschichten aufgewachsen. Im Westen | |
sind die kaum bekannt. Als wir mit unserem Traumzauberbaum-Musical zum Tag | |
der Deutschen Einheit in Hannover gastierten, kamen aber die Leute von | |
überallher angereist. Ich glaube fest daran, dass sich Qualität durchsetzt. | |
Die meisten Schulinszenierungen meiner Geschichten fanden übrigens in den | |
letzten drei Jahren im Westen satt. | |
Kindermusik wird von Erwachsenen oft belächelt. | |
Im Osten war das nicht so. Ich will niemandem zu nahe treten, aber die | |
meisten Kindermusiken, die ich aus den alten Bundesländern kannte, | |
begnügten sich mit „Stube, Kammer, Küche“ und drei Griffen auf der Gitarr… | |
Das Thema Musik für Kinder war im Westen unterbelichtet. Lacky und ich | |
machten seit 1978 Poesie für Kinder, anspruchsvoll in Wort und Musik. Das | |
gab es dort so nicht, das hat sich erst in letzten Jahren gerappelt. Im | |
Osten wurde Kunst für Kinder sehr ernst genommen. Anerkannte Schriftsteller | |
und Komponisten bemühten sich darum. | |
In Gemeinschaftsarbeit mit dem Komponisten Lacky haben Sie auch jahrelang | |
die berühmten Kinderrevuen im Friedrichstadtpalast geschrieben. | |
1978 kam unsere erste Geschichtenlieder-LP in der DDR heraus und auch mein | |
erstes Stück für die Kinderrevue. Ich wollte der damaligen Belanglosigkeit | |
von Nummernprogrammen eine dramaturgisch durchgehende Geschichte mit dem | |
wunderbaren Clown Ferdinand entgegensetzen. Zur Eröffnung des neuen | |
Friedrichstadtpalastes haben wir auch eine fantastische Märchentrilogie | |
produziert und bis 1991 die Kinderrevuen. Natürlich mache ich immer weiter | |
mit Musikmärchen und Hörspielen mit Musik von anderen guten Komponisten. | |
Das nächste Projekt habe ich schon im Kopf. | |
Worum geht es? | |
Das will ich noch nicht sagen. Aber wie stets steckt in meinen Geschichten | |
eine tiefere Moral, ohne Zeigefinger. Mein Credo lautet: „Von vorne für | |
Kinder, von hinten für Erwachsene.“ Es ärgert mich immer wieder, wie viel | |
Mist an angeblicher Unterhaltung Kindern heute zugemutet wird. Das ist | |
verantwortungslos. | |
Ihr Weg zur Schöpferin von Poesie für Kinder wirkt speziell. Ihr erlernter | |
Beruf ist Maurer. | |
Stimmt. Ich habe beim Ausbau unseres Hauses, vor 40 Jahren war das noch ein | |
Häuschen, etliche Wände selbst hochgezogen. Damals habe ich die Maurer vom | |
Gerüst gejagt, als ich sah, dass der Verband nicht stimmt und die Ecke | |
schief ist. | |
Haben Sie hier in Berlin Maurer gelernt? | |
Nein, in Thüringen, wo ich herkomme. Mit 14 hatte ich die Maurerlehre | |
begonnen, in der 9. Klasse der Erweiterten Oberschule. Ich war echt gut auf | |
dem Bau, besser als die Lehrlinge, weil ich zuerst mal mit dem Kopf | |
gearbeitet habe. Also erst organisieren, was ich brauche, und dann | |
loslegen. | |
Warum wollten Sie Baufacharbeiterin werden? | |
In der frühen DDR gab es die Idee, dass die zukünftigen Intellektuellen in | |
Verbindung bleiben sollen mit der werktätigen Bevölkerung in den Betrieben. | |
Man musste also das Abitur mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung | |
machen. Drei Wochen Schule, eine Woche Ausbildung. Was für ein Stress! Ich | |
habe mich für Maurer entschieden, weil ich mich schon als Kind für Häuser | |
und Häuserbauen interessierte. Deshalb wollte ich auch Architektur | |
studieren, war aber zu doof in Mathe. Jedenfalls habe ich richtig an | |
Häusern mitgebaut. Zur Zwischenprüfung habe ich einen vierzügigen | |
Schornstein hochgezogen, der heute noch steht. Bauarbeiter ist ja ein | |
wunderbarer Beruf. Man sieht, was man geleistet hat. Aber nach der 10. | |
Klasse habe ich dann zum Glück noch den Absprung zu meinem eigentlichen | |
Traumberuf geschafft: Tänzerin. | |
Von der Bauarbeiterin zur Tänzerin, wird ja immer toller. | |
Ich hatte als Siebenjährige im Theater Greiz mit dem Tanzen begonnen und | |
war, heute würde man sagen, ein Kinderstar. Ich hatte Sprechrollen und | |
tanzte im Kinderballett bei Theatervorstellungen. Mit 13 bin ich von zu | |
Hause abgehauen, um mir in Leipzig eine Ballettschule anzugucken. Ich kam | |
aber nur bis zur Autobahn, wo mich die Polizei einsammelte und wieder nach | |
Hause brachte. Nach der 10. Klasse konnte ich dann tatsächlich nach Berlin | |
wechseln zur Staatlichen Ballettschule. Fünf Jahre Studium klassischer | |
Bühnentanz. Danach bin ich mit einer Ballettkompanie viel in der Welt | |
herumgereist. Wenn Erich Honecker irgendwohin zum Auslandsbesuch fuhr, | |
wurden wir vorher zu Auftritten hingeschickt. Zum Beispiel nach Indien. Wir | |
haben die Folklore des Landes mit einem indischen Choreografen einstudiert | |
und dann in Indien als Gastgeschenk aufgeführt. Ich fand es interessant, | |
durch diese vielen Reisen und Choreografen jeweils die Folklore anderer | |
Länder kennenzulernen. | |
Haben die Reisen ihre Weltanschauung geprägt? | |
Ja. Ich habe immer gesagt, man hätte jeden DDR-Bürger vier Wochen durch die | |
Welt schicken müssen und keinen Tag früher wieder nach Hause. Dann wäre | |
hier einiges anders gelaufen. Es wollten ja keineswegs alle im Westen | |
leben. Dort gab es die besseren Autos und pralle bunte Schaufenster, aber | |
ich finde schon, dass in der DDR ein größeres Miteinander im Vergleich zu | |
heute bestand. Andererseits gab es natürlich diese Bevormundung von oben. | |
Ich dürfte mal eine Ballettreise in den Westen nicht mitmachen, weil ich | |
die Ausbürgerung von Wolf Biermann kritisiert hatte. Den Typen konnte ich | |
zwar nicht leiden, trotzdem fand ich, das ging zu weit. | |
Sie saßen vor 1989 als Abgeordnete für die SED in der Ostberliner | |
Stadtverordnetenversammlung und nach der Wende für die PDS im | |
Abgeordnetenhaus. Warum? | |
Ich war Mitglied des DDR-Schriftstellerverbandes, und 1986 sagte der | |
Verbandschef Hermann Kant zu mir: Die brauchen da jemanden – Künstler, | |
weiblich, SED-Mitglied. Mich für andere Leute einzusetzen, zum Beispiel bei | |
Wohnungsnot, damit hatte ich nun kein Problem. Ich habe das auch | |
leidenschaftlich getan, Diäten gab es dafür im Osten übrigens nicht. Etwas | |
bewirken zu können, zu helfen an der Basis, wo das nötig war, sich | |
solidarisch zu verhalten, das fand ich immer wichtig. Ich hätte es auch gut | |
gefunden, wenn nach der Wende die guten Dinge von beiden Seiten auf einen | |
Tisch gepackt worden wären, um sie in einem gemeinsamen Deutschland | |
zusammenzubringen. Was für eine schöne Illusion. | |
Sie hätten Anfang der 1990er für die PDS in den Bundestag nach Bonn gehen | |
können. Warum wollten Sie nicht? | |
Schon diese sich ihren Fraktionsvorgaben anheischig machenden Redner und | |
Rednerinnen im Plenum, die mittelmäßige Ausdrucksweise in den Anträgen, das | |
geht doch auf die eigene Denke. Außerdem hatte ich hier in Berlin meine | |
kleine Tochter und meinen Mann, da wurde ich wirklich gebraucht. Ich wusste | |
auch, mein Temperament würde das nicht aushalten. | |
Was hat Ihnen der Ausflug in die Politik gebracht? | |
Ich interessiere mich fast für alles, und wenn man das Gefühl hat, man | |
könnte an einem Schräubchen mitdrehen, ist das erst mal gut. Aber als es | |
losging mit Fraktionszwang, der das eigene Gewissen zurückstellte, da bin | |
ich 1991 aus dem Abgeordnetenhaus raus. Ich hatte die Nase voll, denn es | |
ging nicht mehr um Vernunft. Was die Linken einreichten, wurde von der CDU | |
abgelehnt, aber umgekehrt ja auch. | |
Wie blicken Sie heute auf die Linkspartei? | |
Ich wähle immer links, weil es so viele gute Punkte in ihrem Programm gibt. | |
Aber die dringen oft nicht nach außen, weil sich die ganze Partei gern | |
zerstreitet. | |
Der linke Kultursenator Klaus Lederer hatte 2019 die Schirmherrschaft über | |
einen Havanna-Trip von 50 Kreativen aus Deutschland übernommen, den Sie | |
organisiert hatten. Warum haben Sie das auf die Beine gestellt? | |
Nachdem eine meiner Kurzgeschichten für Erwachsene ins Spanische übersetzt | |
worden war, habe ich auf der Internationalen Buchmesse Havanna viele | |
Schriftsteller kennengelernt und auch Verbindungen zum Kulturministerium | |
bekommen. Dann wurde auch der „Der Traumzauberbaum“ ins Spanische | |
übersetzt, und er sollte zum 500. Geburtstag Havannas im Theater aufgeführt | |
werden. Aus dem Anlass habe ich eine Delegation zusammengestellt für ein | |
bilaterales Künstlertreffen unter dem Motto „Juntos – Arte – Gemeinsam�… | |
gab Ausstellungen in Galerien, Tanzaufführungen, Graffiti, Modeschauen, | |
Musik, handwerkliche Künste, Lesungen, und eine Aufführung des | |
„Traumzauberbaums“ mit kubanischer Besetzung. Leider waren die Container | |
mit Kostümen und den gesponserten Geschenken im Zoll hängen geblieben. Mir | |
war untersagt, den Zoll zu bestechen. Hätte ich bloß nicht darauf gehört. | |
Wir waren schon längst wieder zu Hause, da wurden die Container endlich | |
freigegeben, aber dann kam schon Corona! Deshalb musste die große | |
„Traumzauberbaum“-Premiere von Oktober 2020 auf 2021 verschoben werden. | |
Wie sehr behindert Corona aktuell Ihre Arbeit? | |
Meinem Reinhard-Lakomy-Ensemble sind seit März über 40 ausverkaufte | |
„Traumzauberbaum“-Shows weggebrochen. Jetzt gibt es eine erneute Schließung | |
der Theater, was ich nicht für sinnvoll halte. Corona hat gezeigt, dass | |
Kultur den Menschen ein Bedürfnis ist wie das tägliche Brot. Kein Video | |
kann eine Livevorstellung ersetzen, die gemeinsame Energie von Bühne und | |
Publikum ist belebend und beglückend. Die Theater können die Coronaregeln | |
umsetzen, wenn man das wirklich will. Kultur ist ja auch ein | |
Wirtschaftsfaktor, da werden andere „Wirtschaftsfaktoren“ ungleich besser | |
unterstützt als die Kulturschaffenden. Wir schaffen ideelle Werte, die der | |
Mensch braucht für seine geistige Hygiene. | |
Auch Bars und Kneipen sind gerade wieder dicht, darunter die Böse Buben Bar | |
in Mitte. Namensgeber war Reinhard Lakomy. | |
Die Böse Buben Bar kommt in seinem Lied „Heute bin ich allein“ aus den | |
Siebzigern vor. Damals hat Lacky tolle Songs geschrieben, zu denen es | |
nichts Vergleichbares gab. Er saß am Konzertflügel und sang, das ist | |
unvergessen. Musikalisch war er so vielseitig. Angefangen hatte er mit 16 | |
als Jazzpianist, dann wurde er Sänger, Songkomponist, Arrangeur, | |
Filmkomponist und Elektronikmusiker. Im Osten galt er nach seiner ersten | |
Electronic-LP 1981 als „Papst der Elektronischen Musik“. | |
Er soll über die Mauer hinweg einen engen Draht zu Tangerine Dream in | |
Westberlin gehabt haben. | |
Lacky war besessen von Klängen, die die materielle Welt nicht freiwillig | |
rausrückt, die er mit konventionellen Instrumenten nicht hörbar machen | |
konnte. Deshalb wollte er seine Klänge selbst programmieren und arbeitete | |
so ab 1979 auch mit Ingenieuren zusammen. Mit Edgar Froese von Tangerine | |
Dream stand er tatsächlich in gutem Kontakt, sie wurden Freunde. Lacky hat | |
mit dafür gesorgt, dass Tangerine Dream 1980 im Palast der Republik als | |
erste Westband überhaupt ein Konzert geben durften. Lacky war befreundet | |
mit dem für Unterhaltung Zuständigen im Kulturministerium. Dem legte er | |
nahe, dass Tangerine Dream doch ebenfalls in der Jugendkonzertreihe spielen | |
sollte, in der auch Lacky mit elektronischer Musik auftrat. Beim Konzert | |
sah er dann übrigens, dass Tangerine Dream ihren großen Moog-Synthesizer | |
auf der Bühne kaum verwendeten, der blinkerte eigentlich nur als Fake. | |
Daraufhin hat er Edgar Froese angesprochen und ihm das Teil für 11.000 | |
D-Mark abgekauft, mit einem abenteuerlichen Kredit. Jedenfalls stand der | |
Moog, der mal Mick Jagger gehörte, auf einmal in Lackys Studio. | |
Der gehörte Mick Jagger von den Stones? | |
Ja. Dieser analoge Synthesizer von Robert Moog war in den Sechzigern der | |
neueste Technikkram überhaupt. Moog hatte auch einen für Jagger gebaut, | |
aber der und seine Musiker konnten damit nicht umgehen, hat er erzählt. | |
Also hat Jagger ihn an Tangerine Dream verkauft, und über die landete der | |
Moog bei uns im Tonstudio, in dem jetzt die Kita ist. Das Ding bestand aus | |
lauter Modulen und war groß wie ein Kleiderschrank. | |
Haben Edgar Froese und Lacky auch mal zusammen Musik gemacht? | |
Lacky, den Froese für einen Topkomponisten und -pianisten hielt, sollte | |
1980 mit Tangerine Dream auf Australientournee gehen. Das hätte er gern | |
gemacht, aber das Politbüro der DDR wäre im Viereck gesprungen. Außerdem | |
wollte Edgar Froese, dass er dann auch festes Bandmitglied würde. Bei der | |
Tournee wäre Lacky schrecklich gern dabei gewesen, aber für immer weggehen, | |
das hatte er nie vor. Die Verbindung von Lacky und Tangerine Dream würde | |
ich eigentlich gern mal in einer gemeinsamen Werkschau zeigen. | |
Sie haben ja wirklich eine ganze Menge vor?! | |
Deshalb will ich auch 101 Jahre alt werden, um das alles schaffen zu | |
können. | |
8 Nov 2020 | |
## AUTOREN | |
Gunnar Leue | |
## TAGS | |
Lesestück Interview | |
Poesie | |
Musikgeschichte | |
DDR | |
Kindertheater | |
Musik | |
DDR-Rock | |
Krautrock | |
Fußball | |
Lesestück Interview | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Kindermusik-Projekt „Unter meinem Bett“: Und jetzt alle | |
Einige Stars der aktuellen Kindermusik kommen aus Hamburg. Dazu gehört das | |
Projekt „Unter meinem Bett“, bei dem es neben der Musik um Puppen geht. | |
Ehrengrab für Reinhard Lakomy: Es geht um Würdigung, Anerkennung | |
In der DDR kannte jedes Kind den Musiker, der auch Hymnen aufs Leben | |
gesungen hat, die alle kennen sollten: Nun bekommt Reinhard Lakomy ein | |
Ehrengrab. | |
Krautrock-Band Tangerine Dream: Die neben Kraftwerk | |
Tangerine Dream ist eine Berliner Band mit Legendenstatus, wenigstens im | |
Ausland. Auf Museum aber haben ihre Mitglieder keine Lust. | |
Fußballclub Union Berlin: „Freundliche Männer werden Krieger“ | |
Autor Christoph Biermann durfte eine Spielzeit lang ganz nah ran: Für sein | |
Buch hat er den 1. FC Union Berlin als Teil des Teams begleitet. | |
Hellersdorfer Kulturmacher im Interview: „Die Menschen sind ja nicht anders h… | |
Fred Schöner macht seit über dreißig Jahren Kultur am östlichen Berliner | |
Stadtrand. Kultur für alle und von allen ist bis heute sein Prinzip. | |
30 Jahre "Traumzauberbaum": Der Albtraumbaum | |
Seit drei Jahrzehnten regiert Reinhard "Wallehaar" Lakomy in den | |
Kinderzimmern. Er ist das Ost-Pendant zu Rolf Zuckowski und eines der | |
nervigsten DDR-Überbleibsel. |