# taz.de -- Hellersdorfer Kulturmacher im Interview: „Die Menschen sind ja ni… | |
> Fred Schöner macht seit über dreißig Jahren Kultur am östlichen Berliner | |
> Stadtrand. Kultur für alle und von allen ist bis heute sein Prinzip. | |
Bild: Fred Schöner im Garten der „Kiste“ in Berlin-Hellersdorf | |
taz: Herr Schöner, wir sind hier mitten in der Hellersdorfer Platte, unweit | |
der Stadtgrenze. Für viele Innenstädter ein sehr fernes Stück Berlin. | |
Fred Schöner: Den Namen Kaulsdorf-Nord, wo wir uns befinden, haben manche | |
sicher noch nie gehört. Hellersdorf ist ja nicht gleich Hellersdorf. Es | |
gibt im Bezirk ein krasses Nord-Süd-Gefälle, quasi umgekehrt wie in | |
Europa. | |
Wie meinen Sie das? | |
Zum einen gibt es das Plattenbaugebiet in Kaulsdorf-Nord, zum anderen das | |
Siedlungsgebiet in Biesdorf und Kaulsdorf-Süd mit lauter | |
Einfamilienhäusern. Die Einwohnerstrukturen innerhalb von Hellersdorf | |
unterscheiden sich sehr stark. | |
Hellersdorf ist ein sehr grüner Bezirk, aber auch ein ziemlich kulturloser. | |
So denkt vermutlich der gemeine Innenstadtbewohner, von Zehlendorfern nicht | |
zu reden. | |
Ja, das Image hängt uns beständig an. | |
Ärgert Sie das oder ist es Ihnen egal? | |
Es ärgert mich schon. | |
Warum? | |
Der Bezirk hat in seiner jungen Geschichte viele Umbrüche erlebt. Es gab | |
einen Austausch der Bevölkerung, aber es gibt trotzdem die gleichen | |
kulturellen Wünsche wie in anderen Teilen der Stadt. Die Menschen sind ja | |
auch nicht grundsätzlich anders hier, auch wenn viele Innenstädter | |
vielleicht denken, in Hellersdorf laufen nur Leute mit Jogginghosen rum. | |
Die laufen auch in Mitte rum, nur fallen sie da weniger auf, weil da auch | |
sehr viele Touristen rumlaufen. Okay, momentan nicht so. | |
Seit Corona wird zunehmend die Frage aufgeworfen: War’s das mit der | |
Klubkultur- und Partymetropole Berlin? Plötzlich geht’s den berühmten Clubs | |
in der Innenstadt wie dem Klub „Kiste“ in Hellersdorf: Überlebenskampf ist | |
angesagt. | |
Den kennen wir als Betreiber der „Kiste“ seit Langem. Seit diesem Jahr | |
bekommen wir mehr Zuschüsse vom Bezirk, aber wir müssen immer noch zwei | |
Drittel der nötigen Einnahmen selbst erwirtschaften, damit sich das Ganze | |
rechnet. Jetzt zu Coronazeiten ist es natürlich besonders schwierig. Ich | |
habe ein paarmal überlegt, hinzuschmeißen. Aber wir haben von Hellersdorfer | |
Bürgern insgesamt 10.000 Euro an Spenden erhalten, damit es weitergeht, in | |
der „Kiste“ oder auf der von uns ebenfalls betriebenen Parkbühne Biesdorf. | |
Deshalb gibt es dort wieder Konzerte und Filme, obwohl es sich eigentlich | |
nicht rechnet. | |
Die Krise ist für Sie als Kulturmacher in Hellersdorf existenziell? | |
Definitiv. Man spürt schon den Treibsand unter den Füßen. Es macht zwar | |
Spaß, Lösungen zu finden, wo es eigentlich keine gibt, aber es nervt auch. | |
Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass nicht wahrgenommen wird, wie | |
wichtig unsere Arbeit hier eigentlich für den Bezirk ist. | |
Im Kino in der „Kiste“ laufen schon morgens um 9 Uhr Filme. Wer geht da | |
eigentlich hin? | |
Senioren. Diese Gruppe wollte ich in Coronazeiten am schnellsten erreichen, | |
weil die am meisten an Einsamkeit leidet. Die Alten mussten einfach wieder | |
aus ihren Wohnungen raus. Okay, „Berlin Alexanderplatz“ ist ein | |
Dreistundenfilm, aber es gibt auch gleich Frühstück dazu. | |
Sie machen seit über dreißig Jahren Kulturangebote für die Hellersdorfer. | |
Was hat Sie überhaupt hierher verschlagen? | |
Ich stamme aus der thüringischen Kleinstadt Mühlhausen. Dass ich mal nach | |
Berlin gehen würde, stand nie auf meinem Zettel. Und auch mein Weg zur | |
Kultur verlief etwas umständlich. Weil mein Vater in der DDR | |
Selbstständiger war, konnte ich ebenso wie meine Geschwister kein Abi | |
machen. Ich wollte dann Chemielaborant werden, bin aber als Agrochemiker in | |
der Landwirtschaft gelandet. Erst in meiner Armeezeit in Peenemünde bin ich | |
zufällig mit Kultur in Berührung gekommen. Ich habe dort Filmvorführer | |
gelernt und für die Matrosen unter anderem kulturelle | |
Freizeitveranstaltungen organisiert, zum Beispiel Vorträge über die Neue | |
Deutsche Welle oder die Westband Spliff. Das fanden die Matrosen | |
natürlich gut, weil es mal was anderes war als die sonstigen | |
Kulturangebote. Mir hat es wahnsinnig Spaß gemacht, den Leuten etwas bieten | |
zu können, was denen gefiel, aber eigentlich nicht ganz auf Linie lag. Da | |
ich nicht in der SED war, gab es deswegen etwas Ärger, aber die Matrosen | |
haben sich für mich eingesetzt. | |
Sie haben Ihr Talent als Kulturmacher ausgerechnet bei der Armee entdeckt? | |
Kann man so sagen. Deshalb habe ich danach auch gleich zugegriffen, als ich | |
erfuhr, dass man Kultur studieren und zum Klubleiter ausgebildet werden | |
kann. Nach dem Studium habe ich in Mühlhausen zunächst ein Jahr das | |
Gewerkschaftshaus geführt und schon dort Angebote für die | |
unterschiedlichsten Klientelen gemacht. Von Disco bis zum Filmklub für die | |
Kinofans. Nicht alles kam gut an. Als ich bei einer FDJ-Feier einen | |
Homosexuellen auftreten ließ, musste ich sie abbrechen, weil das | |
unerwünscht war. | |
Deshalb zog es Sie nach Ostberlin, wo es nicht ganz so piefig zuging? | |
Berlin war für die jungen Leute aus der ganzen DDR reizvoll, weil es dort | |
ein Überangebot an Kultur gab. Bei mir war das allerdings nicht der Grund. | |
Dass ich immer neue Ideen ausheckte und ein sehr breites Spektrum von | |
Interessen bediente, fanden einige Leute wohl eher zu viel des Guten. | |
Irgendwann bekam ich Probleme als Kulturhausleiter, woraufhin ich gekündigt | |
habe und nach Berlin ging. Als meine Freundin auch dort hinkam und in | |
Hellersdorf eine Wohnung erhielt, bin ich mit ihr zusammengezogen. Ab 1987 | |
habe ich in einem Klub in Mahlsdorf gearbeitet und auch an | |
Theaterprojekten. Das machte viel Spaß, andererseits verflog schnell meine | |
Hochachtung vor den Berlinern. | |
Warum? | |
In Berlin gab es vielleicht weniger spießige Kulturfunktionäre als in den | |
DDR-Kleinstädten, aber viele Berliner produzierten auch eine Menge heiße | |
Luft, konnten keine Lösungsvorschläge anbieten. | |
Sie wollten keine heiße Luft produzieren? | |
Nein, ich wollte etwas auf die Beine stellen, was die Leute wirklich | |
interessiert. Als Programmgestalter im Kreiskulturhaus Hellersdorf konnte | |
ich das dann auch. | |
Was war ein Kreiskulturhaus? | |
Solche Kulturhäuser gab es in allen Kreisen der DDR. In Hellersdorf | |
existierte es zwar als Einrichtung, aber nicht als festes Gebäude mit | |
eigenen Räumen. Es gab lediglich vier Klubgaststätten im ganzen | |
Neubaugebiet, im Volksmund Würfel genannt. Diese Klubgaststätten hatte ich | |
mit Kultur zu füllen. Ich organisierte monatliche Veranstaltungsreihen, | |
unter anderem mit Beatmusik, mit Modenschauen, auch mit Countrymusik, die | |
in Mahlsdorf eine interessante Szene hatte. Mitte der achtziger Jahre sind | |
ja in der DDR viele junge Leute sehr kreativ geworden. Das lief super, was | |
natürlich auch am Publikum lag. | |
Inwiefern? | |
Hellersdorf war Ende der achtziger Jahre der jüngste Stadtbezirk, das | |
Durchschnittsalter der Bewohner betrug 27 Jahre. Unter ihnen waren | |
besonders viele Absolventen, die nach dem Studium aus der ganzen DDR | |
hierherkamen, weil sie eine Wohnung in Berlin brauchten. Diese jungen Leute | |
hatten viel Grips im Kopf und ein enormes Verlangen nach Kultur, das man | |
auf die unterschiedlichste Weise befriedigen konnte. 1988 haben wir | |
eigenständig den Filmklub Hellersdorf gegründet. Im April 1989 zog er in | |
den neuen Klub „Kiste“, den wir allerdings nicht so nennen durften – | |
sondern Jugendklub Heidenauer Straße –, weil man die Bezeichnung „Kiste“ | |
als abfälliges Wort für Plattenbau wertete. Da es damals kaum jugendliche | |
Schüler im direkten Umfeld unseres Klubs gab, wurde es übrigens ein Klub | |
für die Mittzwanziger. Zur Eröffnung spielte Gerhard Gundermann. | |
Jener Gundermann, dessen widersprüchliches Leben von Regisseur Andreas | |
Dresen 2018 verfilmt wurde? | |
Genau. Dresen war in der „Kiste“ auch mal als junger Filmemacher zu Gast, | |
er hat im Filmklub seine Studentenfilme gezeigt. Wir hatten damals hin und | |
wieder auch Filme im Programm, die eigentlich nicht erlaubt waren, | |
beispielsweise einen ungarischen Lesbenfilm. Bei uns gab es auch einen | |
Sigmund-Freud-Freundeskreis oder Konzerte von avantgardistischen Bands wie | |
AG Geige. Die junge Generation der Hellersdorfer wollte abends nicht nur | |
zur Hause vor der Glotze sitzen und abschalten, sondern weggehen und dabei | |
auch anspruchsvolle Sachen erleben. Die unterschiedlichsten Anregungen und | |
Ideen empfand ich als echte Inspiration. | |
Wie hat sich Ihr Job mit der Wende verändert? | |
Ich war schon kurz zuvor arbeitslos geworden. Im August 1989 hat man mich | |
als Programmgestalter der „Kiste“ abgesägt. Warum genau, weiß ich nicht. | |
Ich vermute, dass meine Programme teilweise nicht konform genug waren. Im | |
Freizeitforum Marzahn bekam ich danach einen neuen Job, der jedoch nicht | |
lange dauerte. Als ich erlebte, wie wenig Eigeninitiative erwünscht war, | |
bin ich aus dem öffentlichen Dienst ausgeschieden. Im September 1990 habe | |
ich mir ein paar Mitstreiter gesucht, mit denen ich den Steinstatt e. V. | |
gründete, um die kulturelle Wüste im Stadtbezirk zu beleben. Außerdem haben | |
wir beim Arbeitsamt das soziokulturelle ABM-Projekt „Kiste“ gestartet, um | |
innerhalb eines Hauses Angebote für verschiedene Altersgruppen und mit | |
verschiedenen Inhalten bereitzustellen, getreu dem Anspruch: Kultur für | |
alle und von allen. | |
Berlinweiten Ruhm erlangte das Hellersdorfer Balkonkino, als dessen | |
Erfinder Sie gelten. | |
1991/92 hatten wir mit dem Open-Air-Kino in einem Neubautenhinterhof | |
begonnen. Das kam so gut an, dass die Wohnungsbaugesellschaft die Idee 1994 | |
übernahm und wir für sie daraus das Balkonkino machten. Auf einem Platz | |
zwischen den Häusern haben wir eine große Leinwand aufgestellt und davor | |
Liegestühle für die Zuschauer. Etliche guckten zudem wirklich von ihren | |
Balkonen. Als Premierenfilm lief die Komödie „Der bewegte Mann“. Das | |
Balkonkino wurde so ein Erfolg, dass wir es 1997 sogar nach Moskau | |
exportieren durften. | |
Nach Moskau? | |
Zur 850-Jahr-Feier der Stadt hat der Senat das Hellersdorfer Balkonkino, | |
übrigens gemeinsam mit der Band Die Einstürzenden Neubauten, nach Russland | |
verfrachtet. Wir sind mit einem Lkw in ein Moskauer Neubaugebiet gefahren, | |
um dort einen Film zu zeigen. Leider wurde die Vorführung etwas dröge, weil | |
das Goethe-Institut nicht meinem Vorschlag „Der bewegte Mann“ folgte, | |
sondern unbedingt Werner Herzogs Dreistundenfilm „Herz aus Glas“ zeigen | |
wollte. | |
Immerhin hatten Sie bewiesen, dass innovative Kulturprojekte nicht nur in | |
Kreuzberg und Mitte entstehen, sondern auch in Hellersdorf!? | |
Du hast ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder du hast viel Geld und planst | |
richtig große Events, oder du versuchst, Neues zu erfinden. Oder mit | |
Geschick interessante Leute ranzuholen. In den Neunzigern hatten wir Rio | |
Reiser und Stefan Heim zu Lesungen in der „Kiste“. | |
Warum ist es für Sie wichtig, den Spagat zwischen Anspruch und | |
Volksvergnügen hinzukriegen? | |
Mein Vater hat früher als Selbstständiger Kitschbilder verkauft, von | |
röhrenden Hirschen am Waldsee und so. Wenn ich den Leuten etwas anbiete, | |
soll es die einerseits unterhalten, aber auch einen gewissen Mehrwert | |
bieten. Man soll sagen: Das war sehr schön, hat aber auch zum Nachdenken | |
angeregt. | |
Ist der Anspruch „Kultur für alle und von allen“ angesichts der verändert… | |
Einwohnerstruktur von Hellersdorf überhaupt noch umzusetzen? | |
Wir machen immer noch Angebote für die Altersgruppe von 4 bis 80. Lange | |
haben wir es geschafft, ein sehr gemischtes Publikum zu erreichen, Leute, | |
die sich sonst nie begegnen. Das wird immer schwieriger. | |
Die Parkbühne Biesdorf gehört ebenfalls zu den Hellersdorfer | |
Kulturleuchttürmen, die der Verein Steinstatt e. V. betreibt. Sie ist ein | |
Hotspot für Coverbands. Steckt dahinter ein Konzept oder Geldnot? | |
Beides. Du musst das Publikum da abholen, wo es ist. Unser Publikum ist | |
Mitte bis Ende fünfzig, die sind mit Led Zeppelin und den Stones groß | |
geworden, deshalb hören sie sich diese Musik gern auch von einer Coverband | |
an. Und natürlich hat das Konzertangebot in der Parkbühne mit ihren nur 800 | |
Plätzen auch damit zu tun, dass wir nicht die großen Bands herholen können. | |
Wobei wir schon einige bekannte Namen hier hatten: Melanie, Albert Hammond, | |
UFO. Zu denen kamen selbst Leute aus Zehlendorf, Thüringen und Bayern | |
angereist. | |
Als die Berlin-Besucher vor Corona die Innenstadt-Hotspots überrannten, kam | |
aus dem Senat die Idee: Touristen an den Stadtrand. Momentan ist das | |
natürlich obsolet. Aber was halten Sie generell davon? | |
Ich merke bei Ideen aus dem Senat oft, dass Leute etwas für den Bezirk | |
konzipieren, die sich hier nicht auskennen. Das klingt sicher anmaßend, | |
wenn man sagt, dass man hier draußen wohnen sollte, um zu wissen, was hier | |
passiert. Trotzdem, man braucht schon ein gewisses Gespür für die Leute und | |
die Situation hier. Nach meiner Meinung ist es ein zentrales Problem in | |
Berlin, dass sich die Bezirke zu sehr nach dem Senat ausrichten. Dadurch | |
werden die lokalen Besonderheiten zu wenig beachtet. | |
Haben Sie ein Beispiel? | |
Die Einbeziehung der Hellersdorfer in die Konzeption der Gärten der Welt, | |
die zur Internationalen Gartenausstellung 2017 errichtet wurden, war äußert | |
bescheiden. Der Park selbst ist ein großer Gewinn für Hellersdorf, aber es | |
hätte mehr daraus gemacht werden können. Ich weiß von woanders, dass zu | |
solchen Gartenschauen gern Leute mit Wohnmobilen anreisen. Der Platz für | |
einen Wohnmobilstellplatz war damals vorhanden. Oder das Bühnenprogramm. | |
Wir sind auch nicht gefragt worden, welche Künstler während der IGA dort | |
auftreten könnten. | |
Wen hätten Sie gern auftreten lassen? | |
Die Seilschaft vielleicht. Das ist eine hervorragende Band, die seit Jahren | |
mit Gundermann-Songs auftritt. Auch eine Band wie Kraftklub, die vom | |
Aufwachsen in der Platte in Chemnitz sangen, hätte hier sicher gut | |
hingepasst. Ich finde schon, dass zu Hellersdorf nicht so glatte Künstler | |
passen, sondern solche mit einem kleinen Widerhaken. | |
Was, denken Sie, wünschen sich die Hellersdorfer für Kulturangebote? | |
Im Prinzip die gleichen wie in der Innenstadt. Interessant finde ich | |
übrigens, dass in einer Stadt wie München viel mehr Kultur am Stadtrand | |
stattfindet. | |
Um das Lautstärkeproblem aus der City herauszukriegen? Wäre das denn für | |
Hellersdorf eine Chance, die lärmigen Clubs hierherzulocken? | |
Das glaube ich kaum. Die Leute hier würden sich wohl noch mehr aufregen, | |
weil sie das gar nicht gewöhnt sind. | |
Hat es Sie nie gereizt, Kultur in der Innenstadt zu machen? | |
Nach der Wende hatte ich mich in Kreuzberg umgeguckt, wie es da so läuft. | |
Ich fand, das dort die Gruppen und Szenen sehr in sich geschlossen waren. | |
Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, aber für mich bleibt die | |
generelle Frage: Für wen macht man Kultur? Wenn ich das Gefühl habe, man | |
macht es nur für sich selbst, ist das nicht mein Ding. Wenn Kultur als | |
Mittler fungieren soll, muss man die Gruppen aufbrechen. Mich piept es | |
einfach an, wenn sich Szenen abschotten. Deshalb mag ich auch nicht diese | |
bewusst abgehobene Sprache, die ich zum Beispiel in den Galerien von Mitte | |
gehört habe, mit der man Leute bewusst ausgrenzt. | |
6 Sep 2020 | |
## AUTOREN | |
Gunnar Leue | |
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