# taz.de -- Nach Brand in griechischem Lager: Geflüchtete in Hannover gelandet | |
> Rund 100 Geflüchtete sind in Hannover gelandet. Die Schutzbedürftigen | |
> waren zuvor auf der Insel Lesbos und sollen nun in Deutschland verteilt | |
> werden. | |
Bild: Wenige dürfen kommen: Im Bild der erste Flug mit Kindern aus Moria am 30… | |
Hannover dpa | In Hannover ist ein Flug mit 101 Geflüchteten von den | |
griechischen Inseln gelandet. Es handele sich um 61 Kinder und 40 | |
Erwachsene, die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt | |
wurden, teilte das Bundesinnenministerium am Freitag mit. | |
Die Geflüchteten werden den Angaben zufolge im Grenzdurchgangslager | |
Friedland aufgenommen und dann auf sieben Bundesländer verteilt: | |
Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, | |
Nordrhein-Westfalen, Saarland. In Niedersachsen bleiben nach Angaben des | |
dortigen Innenministeriums drei Familien palästinensischer Herkunft mit | |
insgesamt 17 Personen. | |
Deutschland hatte nach dem Brand des Lagers Moria auf der griechischen | |
Insel Lesbos Anfang September die Aufnahme von 1.553 bereits anerkannten | |
Geflüchteten zugesagt. Bei den 26 Familien, die am Freitag gelandet sind, | |
handelt es sich um die ersten aus dieser Gruppe. Sie waren allerdings | |
[1][in anderen Lagern als Moria] untergebracht. | |
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius begrüßte die Aufnahme der | |
Flüchtlinge. „Die [2][Bedingungen auf den griechischen Inseln] sind nach | |
wie vor prekär, die kältere Jahreszeit erschwert das Leben dort | |
zusätzlich“, sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig rügte er die | |
Zurückhaltung anderer EU-Staaten als „beschämend“. | |
## Unzumutbare Zustände in griechischen Lagern | |
Auch der Repräsentant des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Deutschland, | |
Frank Remus, mahnte eine gesamteuropäische Lösung an. Für die jetzt in | |
Hannover gelandeten Menschen bedeute die Ankunft in Deutschland die Chance | |
auf eine neue Lebensperspektive. | |
„Nachdem sie vor Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen im Heimatland | |
geflohen sind und [3][unzumutbare Lebensbedingungen in Griechenland] hinter | |
sich gelassen haben, können sie nun zur Ruhe kommen und hoffentlich ihre | |
Traumata überwinden“, sagte Remus der Deutschen Presse-Agentur. | |
16 Oct 2020 | |
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