# taz.de -- Warnstreiks treffen die BVG: Stillstand bei der U-Bahn | |
> Im Tarifkonflikt verschärfen die Gewerkschaften den Kurs: Am Dienstag | |
> soll bei der BVG nichts mehr gehen für neun Stunden – trotz Corona. | |
Bild: Macht am Dienstag Streikpause: Berlins U-Bahn | |
BERLIN dpa | Auch in Berlin und Brandenburg müssen sich Pendler und | |
Reisende am kommenden Dienstag auf massive Einschränkungen im Öffentlichen | |
Nahverkehr (ÖPNV) gefasst machen. Der Verdi-Landesbezirk hat die | |
Beschäftigten der BVG sowie von zwölf Brandenburgischen Verkehrsunternehmen | |
zur [1][Teilnahme am bundesweiten Warnstreik] aufgerufen. | |
Demnach soll in der Hauptstadt von 3 Uhr morgens für neun Stunden bis zum | |
Mittag der Dienst ruhen. Bei den Brandenburger Unternehmen soll der | |
Warnstreik sogar 24 Stunden bis um 3 Uhr des Folgetages dauern, wie die | |
Gewerkschaft am Freitag mitteilte. | |
„Uns ist klar, dass der Streik für die Fahrgäste viele Unannehmlichkeiten | |
mit sich bringen wird“, teilte Jeremy Arndt, Fachbereichsleiter Verkehr im | |
Landesbezirk der Gewerkschaft, mit. „Aber auf die unverständliche | |
Blockadehaltung der Arbeitgeber können wir nur mit einem Streik reagieren.“ | |
Derzeit laufen in den 16 Bundesländern separate Verhandlungen über neue | |
Tarifverträge. Zu dem bundesweiten Warnstreik hatte zunächst der | |
Verdi-Bundesverband aufgerufen. Hintergrund ist dessen Forderung nach einem | |
bundesweiten Tarifvertrag, der die Länderregelungen ergänzen soll. Das | |
lehnt die Arbeitgeberseite derzeit ab. | |
Am Freitag waren in Berlin beide Seiten zu einer weiteren Tarifrunde bei | |
der BVG zusammen gekommen, ohne dass ein Ergebnis erzielt wurde. Nach der | |
Ankündigung der Gewerkschaft seien sie vertagt worden, hieß es von | |
Arbeitgeberseite. | |
„Wir haben kein Verständnis für diesen Warnstreik“, teilte die | |
Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbands Berlin (KVA), Anke | |
Stier, am Nachmittag mit. „Erst im letzten Jahr hat es für alle | |
Beschäftigten der BVG Einkommensverbesserungen in einem jährlichen Volumen | |
von 102 Millionen Euro gegeben.“ | |
Zwar gehört der ÖPNV zum öffentlichen Dienst, doch mit den dort derzeit | |
ebenfalls laufenden Tarifverhandlungen haben die Forderungen der | |
Gewerkschaft nichts zu tun. Es handelt sich beim ÖPNV um | |
Spartentarifverträge. | |
25 Sep 2020 | |
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