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# taz.de -- Klima statt Wirtschaft: Die Menschen wollen Klimaschutz
> In mehr als 20 Ländern wurden Menschen zur Klimakrise befragt. Ein
> Ergebnis: Die Mehrheit will mehr Klimaschutz von ihren Regierungen.
Bild: Die Aktivist*innen von Fridays for Future fordern mehr Klimaschutz – un…
Berlin taz | Dass Politik und Wirtschaft die Welt noch nicht auf den
richtigen Kurs gebracht haben, um einen unkontrollierbaren Klimawandel zu
verhindern, kann an der öffentlichen Meinung nicht liegen. Das zeigt eine
neue [1][Studie] des US-Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center.
Die Wissenschaftler:innen haben vom vergangenen Oktober bis zum März
Menschen aus 20 Ländern in Europa, Nord- und Lateinamerika, Asien und der
Pazifikregion zu verschiedenen Themen befragt.
Eines der Ergebnisse, die jetzt vorliegen: Die Mehrheit der Menschen in den
meisten dieser Länder wünscht sich mehr Klimaschutz von der jeweiligen
Regierung. In Deutschland trifft das laut Studie auf 63 Prozent zu, in den
USA ebenfalls, in Russland auf 54 Prozent und in Brasilien auf genau die
Hälfte. Das Problembewusstsein für die [2][Klimakrise] sei international
weiterhin hoch, schließen die Wissenschaftler:innen. Durch den
Umfragezeitraum ist allerdings nicht klar, ob und wie die Coronapandemie
die Prioritäten der Menschen verändert hat.
Die Ergebnisse der Umfragen zeigen aber auch, dass die Sicht auf die
Klimakrise noch immer ein Politikum ist – und zwar noch bevor es darum
geht, mit welchen Mitteln man die [3][Treibhausgasemissionen reduzieren]
sollte oder was fairer Klimaschutz ist. Die politischen Lager sind bereits
gespalten, wenn man nach dem Ernst der Lage fragt: Wer sich selbst dem eher
rechten Spektrum zuordnet, schätzt die Klimakrise statistisch gesehen
seltener als „ernstes Problem“ ein.
USA besonders gespalten
Diese Spaltung ist in den USA besonders groß. Unter US-Bürger:innen, die
sich politisch rechts einordnen, sprechen sich nur vier von zehn dafür aus,
dem Schutz der Umwelt Vorrang zu geben, auch wenn das zu einem langsameren
Wirtschaftswachstum führen würde. Bei ihren eher linken Mitbürger:innen
sind es 87 Prozent.
Die Spaltung wird auch sichtbar, wenn es um das Vertrauen in die
Wissenschaft geht. Das ist links von der Mitte deutlich größer als rechts.
Wieder stechen die USA hier besonders hervor: 62 Prozent der Linken gaben
an, der Wissenschaft „sehr“ zu vertrauen, aber nur rund ein Fünftel der
Rechten taten dies. In Kanada ist der Graben ebenfalls groß: Fast drei
Viertel der Linken dort vertrauen der Wissenschaft „sehr“, aber nur 35
Prozent der Rechten.
In Deutschland ist die Differenz zwischen den politischen Lagern mit 17
Prozentpunkten kleiner. Allerdings gaben hierzulande selbst auf der linken
Seite des politischen Spektrums nur 55 Prozent der Menschen an, „sehr“ viel
Vertrauen in die Wissenschaft zu haben.
5 Oct 2020
## LINKS
[1] https://www.pewresearch.org/science/2020/09/29/science-and-scientists-held-…
[2] /Gruenen-Experte-ueber-Klimapolitik/!5695932
[3] /Alternative-fuer-extremes-Treibhausgas/!5667743
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
USA
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