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# taz.de -- Eckpunktepapier von Fridays for Future: Die Kunst des Nötigen
> Fridays for Future legen Eckpunkte für Deutschlands Beitrag zum Kampf für
> das 1,5-Grad-Ziel vor. Die haben Schwächen, aber einen unschätzbaren
> Wert.
Bild: AktivistInnen von Fridays for Future vor dem Verkehrsministerium in Berli…
Die jungen Leute hören einfach nicht auf zu nerven. Erst ließen sich die
[1][Fridays for Future] auch durch Corona nicht unterkriegen; schließlich
organisierten sie wieder Zehntausende allein in Deutschland für einen
globalen Streiktag. Und nun legen sie „Eckpunkte“ vor, mit denen
Deutschland seinen halbwegs gerechten Anteil daran leisten könnte, den
[2][Klimawandel] unter 1,5 Grad zu halten. Damit werden sie den Wahlkampf
zum Bundestag im nächsten Jahr beeinflussen.
Das Gutachten selbst hat durchaus seine Schwächen. Aber es hat einen
unschätzbaren Wert: Mit den 120 Seiten aus dem Wuppertal-Institut werden
die AktivistInnen die politische Klasse vor sich hertreiben. Denn es
stimmt: Keine Partei hat bisher einen konkreten Plan, was echter
Klimaschutz heißen würde. Mit gutem Grund, wenn man sich die Giftliste der
FFF ansieht: Welche Partei möchte im Wahlkampf den WählerInnen schmackhaft
machen, den Autoverkehr zu halbieren, innerdeutsche Flüge zu verbieten, den
CO2-Preis auf 180 Euro zu erhöhen, viermal so viele Windräder und
Solarparks zu bauen? Was bislang im Elfenbeinturm der Wissenschaft
gefordert wurde, bekommt jetzt politische Relevanz: Denn entweder
unterschreiben die Parteien im Wahlkampf diese Forderungen oder es fallen
ihnen ein paar kluge Gegenstrategien ein – oder sie geben das 1,5-Grad-Ziel
auf.
Für [3][Fridays for Future] ist der Forderungskatalog ein wichtiger
Schritt: Bisher haben sie argumentiert, von SchülerInnen könne man Rezepte
zur Weltrettung nicht erwarten: Die Politik der Erwachsenen solle sich
gefälligst an ihre eigenen Versprechen halten und Konzepte finden. Jetzt
legen sie selbst Vorschläge auf den Tisch, an denen sich die Parteien
messen lassen müssen. Sie halten das Thema in der Debatte und liefern einen
Maßstab dafür, wie ernst die Erwachsenen das Thema nehmen.
Angela Merkel hat vor einem Jahr die enttäuschenden Ergebnisse des
„Klimapakets“ damit begründet, Politik sei „das, was möglich ist“. Die
Fridays for Future zeigen jetzt: Es muss auch das sein, was nötig ist.
14 Oct 2020
## LINKS
[1] /Erfolgsbilanz-von-Fridays-for-Future/!5714252
[2] https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/5169/
[3] /AktivistInnen-gruenden-Politplattform/!5718245
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Schwerpunkt Fridays For Future
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