| # taz.de -- Kampagne „Entnazifizierung jetzt“: Mit Sicherheit rechts | |
| > Die Kampagne „Entnazifizierung jetzt“ will Wissen über rechte Strukturen | |
| > in Sicherheitsbehörden sammeln. Helfen soll dabei eine Crowd-Recherche. | |
| Bild: Kampagnenauftakt von „Entnazifizierung jetzt“ vor dem Sitz des Verfas… | |
| Berlin taz | [1][NSU], [2][Hannibal-Netzwerk], Hans-Georg Maaßen: Das sind | |
| nur drei der jüngsten Großskandale, in denen deutsche Sicherheitsbehörden | |
| bis hinauf zu ihren prominentesten Vertretern mit rechtsextremer Ideologie | |
| oder Verstrickungen in die neonazistische Szene aufgefallen sind. Auch in | |
| Berlin häufen sich die Vorfälle: Ein Polizist, der [3][Drohschreiben an | |
| Linke] verschickt, [4][Chatgruppen], in denen Polizisten rechtsextreme | |
| Inhalte austauschen, oder ein LKA-Beamter beim privaten Treffen mit einem | |
| Hauptverdächtigen der [5][Neuköllner Nazi-Anschlagsserie]. | |
| Den Beweis, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, sondern um | |
| strukturelle Probleme bei Polizei, Bundeswehr, Bundesnachrichtendienst, | |
| Verfassungsschutz und Justiz, will die Kampagne [6][„Entnazifizierung | |
| jetzt“] antreten, die AktivistInnen am Mittwoch vor der Berliner Dependance | |
| des Bundesamtes für Verfassungsschutz am Treptower Park vorstellten. | |
| Die Mitglieder des linksradikalen Bündnisses Interventionistische Linke | |
| wollen dabei nicht nur aktuelle Verstrickungen, sondern auch rechte | |
| Kontinuitäten in den Sicherheitsbehörden seit Beginn der Bundesrepublik in | |
| den Blick nehmen. Ein Beispiel findet sich bereits auf der Seite: Dort ist | |
| dokumentiert, wie 48 ehemalige Mitglieder des Reichssicherheitshauptamtes | |
| den Kern des neu gegründeten Bundeskriminalamtes bildeten. Der offizielle | |
| Kampagnenstart ist der 75. Jahrestag der Befreiung. | |
| Während einer kleinen Kundgebung forderte eine Rednerin: „Wir wollen keine | |
| Puzzlestücke mehr, sondern das ganze Bild.“ Zustande kommen soll es über | |
| eine Crowd-Recherche. | |
| ## Crowd-Recherche | |
| Ein Jahr lang wollen sie unter Mithilfe von vielen mehr oder weniger | |
| bekannte Skandale sammeln, ebenso wie persönliche Erfahrungsberichte mit | |
| rechten Beamten in Polizei oder Justiz. „Institutionen wie der | |
| Verfassungsschutz können sich nicht selber überwachen“, so | |
| Kampagnensprecherin Elodie Arnauld im Gespräch mit der taz über die | |
| Motivation ihrer Aktion. | |
| Zu den Rechten in staatlichen Behörden heißt es im Aufruf: „Manche von | |
| ihnen entscheiden über die Vergabe von Waffenscheinen, sind verantwortlich | |
| für den Strafvollzug ihrer Gesinnungsgenoss*innen oder rufen zu Terror | |
| gegen Andersdenkende auf. Diese Gefahr wird landesweit unterschätzt.“ | |
| Politische Forderungen, wie die Auflösung des Verfassungsschutzes, | |
| formulieren die Macher laut Arnauld erst mal nicht. Zunächst gehe es darum, | |
| ein „umfassendes Register“ aufzustellen. | |
| 6 May 2020 | |
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| [2] /Schwerpunkt-Hannibals-Schattennetzwerk/!t5549502/ | |
| [3] /Drohbriefe-an-die-linke-Szene-Berlins/!5561710/ | |
| [4] /Rechtsextreme-in-Sicherheitsbehoerden/!5666416/ | |
| [5] /Rechtsextreme-Anschlagsserie-in-Berlin/!5589022/ | |
| [6] https://entnazifizierungjetzt.de/ | |
| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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