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# taz.de -- +++ Corona News vom 1. April +++: Keine Besuche über Ostern
> Bund und Länder fordern Bürger auf, auch über Ostern auf Reisen zu
> verzichten. Sie halten an Maßnahmen fest. Nachrichten zum Coronavirus im
> Live-Ticker.
Bild: Keine Osterbesuche, keine Ostereier...
## Kontaktbeschränkungen über Ostern verlängern?
15.38: Bestehende scharfe Kontaktbeschränkungen sollen bis mindestens Ende
der Osterferien verlängert werden. Die Bürger „bleiben angehalten, auch
während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der
Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein
absolutes Minimum zu reduzieren“, heißt es in einer der Deutschen
Presse-Agentur vorliegenden Beschlussvorlage für die Telefonkonferenz von
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten. Dies gelte auch
im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge. Die
entsprechenden Regelungen sollen zunächst bis zum 19. April gelten. Ob es
danach Lockerungen geben könne, sei vollkommen offen, wurde aus
Teilnehmerkreisen betont.
Nach dpa-Informationen mahnten Bund und Länder an, dass es vor Ostern
keinerlei Diskussion über Lockerungen geben solle. Am 14. April – dem
Dienstag nach Ostern – wolle man erneut über die Lage beraten. Es habe
zudem große Einigkeit bestanden, dass es keine Pflicht zum Tragen von
Schutzmasken geben solle. Außerdem sei die Dynamik der Verbreitung des
Coronavirus in Deutschland immer noch zu hoch. Die Kanzlerin leitete die
Telefonkonferenz erneut von ihrer Berliner Wohnung aus. Sie hatte sich in
häusliche Quarantäne begeben, nachdem bei einem Mediziner, der sie
vorbeugend geimpft hatte, das Coronavirus festgestellt worden war. (dpa)
## Aktuelle Zahlen aus Großbritannien
15.27 Uhr: In Großbritannien gibt die Regierung einen Anstieg der Totenzahl
um 563 auf 2.352 bekannt. Die Zahl der bestätigten Infektionen wuchs von
25.150 tags zuvor auf 29.474.
1,5 Millionen Israelis nutzen Corona-App freiwillig
15.14 Uhr: Viele Israelis haben freiwillig [1][eine App auf ihren Handys]
installiert, mit der Kontakte mit dem Virus gemeldet werden sollen. 50.000
Menschen haben in der ersten Woche per App mitgeteilt, dass sie sich in
Quarantäne begeben haben, sagt ein Regierungsvertreter.
## Erntehelfer: Innenministerium will Einreiseverbot prüfen
15.10 Uhr: Das Innenministerium will nach Gesprächen mit dem
Landwirtschaftsministerium das [2][Einreiseverbot für Saisonarbeiter] aus
einigen EU-Staaten überprüfen. Es gehe darum, ob man bei Wahrung des
obersten Ziels, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, eine pragmatische
Lösung für die Landwirte finden könne. Das Landwirtschaftsministerium hatte
darauf verwiesen, dass im Mai normalerweise 85.000 meist osteuropäische
Erntehelfer gebraucht würden. Das Innenministerium wies darauf hin, dass
das Einreiseverbot nicht für Saisonarbeiter aus Polen, Tschechien und der
Slowakei gelte. Normalerweise werden pro Jahr fast 300.000 Saisonarbeiter
eingesetzt. Als Problem werden vor allem beengte Sammelunterkünfte bei
Bauern angesehen.
## Nato will Unterstützungsleistungen verstärken
14.59 Uhr: Die Nato will die Hilfsflüge zwischen den Alliierten verstärken.
„Wir mobilisieren die Unterstützung der Verbündeten mit freien Kapazitäten,
um denen in großer Not zu helfen“, sagt Nato-Generalsekretär Jens
Stoltenberg in einem Reuters-Interview. „Wir werden schauen, wie wir unsere
Bemühungen verstärken und beschleunigen können.“ Im Laufe des Tages solle
ein türkisches Flugzeug medizinische Ausrüstung nach Spanien und Italien
bringen. Zuvor hatte bereits Tschechien geholfen. (rtr)
## Adidas entschuldigt sich und zahlt jetzt doch Miete
14.37: Der Sportartikelhersteller zahlt nach öffentlicher Kritik nun doch
seine Mieten und entschuldigt sich. „Die Entscheidung, von Vermietern
unserer Läden die Stundung der Miete für April zu verlangen, wurde von
vielen von Ihnen als unsolidarisch empfunden“, heißt es in einem offenen
Brief, den Adidas heute veröffentlichte. Adidas hatte zuvor angekündigt,
[3][die Miete für die geschlossenen Läden] in Europa ab April nicht mehr zu
bezahlen. Daraufhin hatte es harsche Kritik und Boykott-Aufrufe gehagelt.
(dpa)
## Mehr Kredite für Unternehmen in der Schweiz
14.28 Uhr: Die Schweizer Regierung will mehr Geld zur Verfügung stellen, um
Hilfskredite zur Bewältigung der Folgen der Krise abzusichern. „Damit soll
der großen Nachfrage der Unternehmen nach Covid-19-Überbrückungskrediten
Rechnung getragen werden“, erklärt der Bund.
## Ungarns Gesetzte als Anlass zur Sorge
14.23 Uhr: Die Bundesregierung kritisiert die Notstandsgesetze in Ungarn.
„Ein Notstandsgesetz mit weitreichenden Einschnitten ist ein Anlass zur
Sorge“, sagt die Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Staatsminister Michael
Roth (SPD) werde auch deswegen heute mit der ungarischen Justizministerin
telefonieren. Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer betont, man lebe zwar
in außergewöhnlichen Zeiten. „Aber in Krisenzeiten schlägt eben auch die
Stunde des Rechtsstaats.“ Das ungarische Parlament hatte Regierungschef
[4][Viktor Orbán umfassende und unbefristete Vollmachten] wegen der Krise
eingeräumt.
## Finanzielle Hilfen für geschwächte Länder
14.10 Uhr: Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich dafür ausgesprochen,
eventuelle Hilfen für die von der Krise hart getroffenen Länder über den
Rettungsfonds Europäischer Stabilitätsmechanismus (ESM) zu organisieren.
Kreditlinien des ESM könnten ein Weg sein, sagte Weidmann dem Wochenmagazin
Die Zeit. „Die wirtschaftspolitischen Auflagen wären dabei nicht so streng
ausgestaltet wie bei klassischen Hilfskrediten.“ Gemeinsamen Anleihen der
Staaten wie etwa Corona-Bonds steht Weidmann dagegen nach wie vor kritisch
gegenüber.
## Rückholaktion: Noch immer Tausende Gestrandete
13.55 Uhr: Die [5][Bundesregierung hat die Rückholung von 187.000 Reisenden
in den vergangenen zwei Wochen organisiert]. Unter den Rückkehrern seien
auch 3.000 Bürger aus anderen EU-Ländern, sagt die Sprecherin des
Auswärtigen Amtes. Die Menschen seien aus 45 Ländern abgeholt worden. In
Neuseeland befinde sich mit etwa 12.000 noch das größte deutsche
Kontingent. Auch in Südafrika und Thailand seien noch Tausende.
## Condor steht wohl vor vorübergehender Verstaatlichung
Für den Ferienflieger zeichnet sich Insidern zufolge eine vorübergehende
Verstaatlichung ab. Die geplante Übernahme durch die polnische
Fluggesellschaft LOT drohe an den Forderungen der Polen zu scheitern,
sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch der
Nachrichtenagentur Reuters. Wenn die Coronakrise überstanden sei, wolle man
dann einen neuen Verkaufsprozess starten.“Gespräche dazu laufen“, sagte ein
Insider. Condor erklärte, man nehme zu Spekulationen keine Stellung. Man
sei aber mit allen Beteiligten im Gespräch. „Eine Entscheidung ist noch
nicht gefallen.“ Das Bundeswirtschaftsministerium und PGL äußerten sich
nicht dazu. Die insolvente Condor hatte sich schon im Herbst unter einen
Schutzschirm geflüchtet. Um die Zeit bis zum Verkauf zu überbrücken, hatte
das Unternehmen einen Staatskredit der KfW bekommen, der bis zum 15. April
zurückgezahlt werden muss. Wegen des nun [6][deutlich reduzierten
Flugbetriebs] beantragte der Ferienflieger Insidern zufolge bereits
zusätzlich einen 200-Millionen-Euro KfW-Kredit als Liquiditätshilfe.
## Luftwaffe fliegt Infizierte aus Italien aus
13.30 Uhr: Die Bundeswehr fliegt sechs weitere Covid-19-[7][Patienten aus
Norditalien] aus. Ein Medevac-Airbus sei unterwegs nach Bergamo, um die
Kranken abzuholen und nach Köln zu bringen, teilt die Luftwaffe mit.
## Wann wieder weniger eingeschränkt werden soll
13.23 Uhr: Der Virologe Alexander Kekulé fordert eine Strategie für eine
Lockerung der [8][Beschränkungen des öffentlichen Lebens]. „In drei bis
vier Wochen könnte man beginnen zu öffnen“, sagt er dem Medium Die Zeit.
Kekulé kritisiert die Haltung der Behörden zum Mundschutz. „Ich finde es
ganz fürchterlich, dass das Robert-Koch-Institut immer noch daran festhält,
dass diese Masken nichts brächten. Das stimmt nicht: Erst einmal schützt
man andere. Zum anderen schützt man sich selbst.“
## Arbeitsplatzsicherung in der EU nach deutschem Modell
13.12 Uhr: Die EU-Kommission will mit einem neuen Kurzarbeiter-Modell nach
deutschem Vorbild europaweit Arbeitsplätze in der Krise sichern. „Die
Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern Löhne und Gehälter, auch wenn sie im
Moment kein Geld verdienen. Europa kommt ihnen jetzt mit einer neuen
Initiative zu Hilfe“, sagt Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einer
Videobotschaft. So solle Italien, Spanien und allen anderen schwer
betroffenen Ländern mit Hilfe der [9][Solidarität der anderen
Mitgliedstaaten] geholfen werden.
## Japan: Neue Maßnahmen & Hilfe für Fluggesellschaften
12.28 Uhr: Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe sagt den heimischen
Fluggesellschaften Hilfe bei der Bewältigung der Corona-Krise zu. „Die
Luftfahrtindustrie ist die Kerninfrastruktur unseres Landes, die nicht
beschädigt werden darf“, sagt Abe im Parlament.
12.15 Uhr: Japans Ministerpräsident Shinzo Abe will Ausländern aus 73
Staaten die Einreise verwehren. [10][Japanische Staatsbürger], die aus
diesen Ländern zurückkehren, würden für zwei Wochen unter Quarantäne
gestellt. Dies gelte auch für Einreisende aus anderen Ländern – unabhängig
von der Staatsbürgerschaft. Die japanischen Fluggesellschaften fordert Abe
auf, ihr internationales Angebot einzuschränken. Regierungsberater rufen
zudem dazu auf, wegen der Ansteckungsgefahr Bars, Nachtclubs und
Karaoke-Bars zu meiden.
## Viele Länder wollen Hilfe von Südkorea
12.02 Uhr: Südkorea bekommt immer mehr Anfragen aus aller Welt für eine
Unterstützung bei Coronatests. Bislang hätten sich 121 Länder gemeldet,
Tendenz steigend, sagt ein Vertreter des Außenministeriums. Dabei gehe es
um die Erfahrungen, die [11][Südkorea als einer der als ersten betroffenen
Staaten] nach China gesammelt habe. Südkorea gilt wegen seiner massiven
Testkampagne und der intensiven Feststellung von Kontaktpersonen als
Musterbeispiel im Kampf gegen das Virus.
## Iran: 2.987 neue Infektionen
11.50 Uhr: Im Iran ist die Zahl der Coronavirus-Toten binnen 24 Stunden um
138 gestiegen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der
Infektionen legt um 2.987 auf 15.473 zu.
## Tabakhersteller sucht nach Impfstoff
11.42 Uhr: Auch [12][British American Tobacco] arbeitet an einem Impfstoff
gegen das Virus. Die Biotech-Sparte Kentucky BioProcessing (KBP) könnte mit
Unterstützung von Regierungsbehörden und den richtigen Herstellern ab Juni
zwischen bis zu drei Millionen Dosen pro Woche produzieren. Dabei gehe es
um einen möglichen Impfstoff auf der Basis von Proteinen aus Tabakblättern.
Er sei aber noch in der vorklinischen Testphase, teilt der
US-Zigarettenkonzern mit. KBP hatte vor einigen Jahren zusammen mit dem
kalifornischen Unternehmen Mapp Biopharmaceuticals ein Mittel gegen Ebola
vorgelegt, es wurde aber noch nicht zugelassen.
## Spanien: über 800 Tote in letzten 24 Stunden
11.40 Uhr: In Spanien steigt die Todeszahl von 8.189 auf 9.053 an, teilt
das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Infizierten sei auf
mittlerweile 102.136 geklettert. (rtr)
## Mundschutzverteilung in Österreichs Geschäften angelaufen
11.26: In den meisten Lebensmittelgeschäften und Drogerien in
[13][Österreich müssen die Menschen nun einen Mundschutz tragen]. Am
Eingang der Supermärkte und Discounter standen am Mittwochmorgen
Sicherheitsleute oder Mitarbeiter der Filialen und teilten den Mundschutz
aus. Größere Probleme oder verärgerte Kunden waren dabei nicht zu
beobachten, die meisten kamen gut informiert und teils mit eigenen Masken
zum Einkauf. Offen ist allerdings, wie lange die ersten Vorräte an Masken
ausreichen werden. „Von sieben bis neun Uhr habe ich ungefähr 50 Masken
verteilt. Allzu viele haben wir nicht mehr“, sagte etwa ein Mitarbeiter der
Handelskette Spar in Wien. Die österreichische Regierung hatte am Montag
angekündigt, dass eine Mundschutz-Pflicht beim Einkauf eingeführt wird.
Spätestens ab dem 6. April gilt sie in Geschäften mit einer Verkaufsfläche
ab 400 Quadratmetern – was für einen Großteil der Läden zutrifft. Experten
bezweifeln allerdings den Nutzen dieser Maßnahme, weil sie unter anderem
dazu verleiten könnte, nicht genug Abstand zu anderen Menschen zu halten.
(dpa)
## Moskau will mit App Quarantäne-Auflagen überwachen
11.20 Uhr: Die Moskauer Behörden haben eine [14][Handy-App zur Überwachung
von Personen] unter Quarantäne entwickelt. Damit könne kontrolliert werden,
ob sich infizierte Bewohner der russischen Hauptstadt an die
Ausgangsverbote hielten, sagt ein Behördenvertreter dem Radiosender Echo
Moskau. Moskau bereite auch die Einführung eines stadtweiten
QR-Code-Systems vor, bei welcher jeder registrierte Einwohner einen Code
erhalte, den er bei einer Polizeikontrolle auf dem Weg zum Einkaufen oder
zur Apotheke vorzeigen kann.
## Bundeswehr testet Tracking App
11.05 Uhr: Die Bundeswehr unterstützt das Fraunhofer-Institut bei der
Erprobung einer App, die Kontakte zu Covid-19-Patienten aufdecken soll.
Dazu würden sich 50 Soldaten als Testpersonen nach genauen Vorgaben in
einem bestimmten Areal der Berliner Julius-Leber-Kaserne bewegen, teilt die
Bundeswehr mit. So soll im Freien und in Gebäuden geprüft werden, ob die
App tatsächlich tauglich ist, [15][Kontakte in einer bestimmten zeitlichen
oder räumlichen Intensität festzustellen].
## Exporte in der Türkei stark zurückgegangen
11.01 Uhr: Die Exporte der [16][Türkei sind wegen der Pandemie] im März
insgesamt um rund 17 Prozent gesunken. Der Handel mit einigen der
wichtigsten Partner habe deutlich nachgelassen, sagt Handelsministerin
Ruhsar Pekcan. So gingen die Ausfuhren ins Nachbarland Iran um 82 Prozent
zurück. Die Exporte in den Irak verringerten sich um 48 Prozent, die nach
Frankreich um 32,5 und die nach Deutschland um 14 Prozent.
## Hoffnung auf der Suche nach einem Medikament
10.54 Uhr: Chinesische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben mehrere
Antikörper identifiziert, die für [17][ein Medikament zur Behandlung von
Covid-19] infrage kommen könnten. Die aus dem Blut genesener Patienten
isolierten Antikörper könnten „äußerst wirksam“ die Fähigkeit des
neuartigen Coronavirus zum Eindringen in Zellen blockieren, sagt Zhang
Linqi von der Tsinghua-Universität in Peking.
## Hilfen für Start-ups
10.45 Uhr: Die Bundesregierung will Start-ups kurzfristig mit einem
2-Milliarden-Fonds helfen. „Unserer Wirtschaft lebt davon, dass immer
wieder Neues entsteht“, sagt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) in Berlin.
## Einzelhandel profitiert durch Hamsterkäufe
10.38: Toilettenpapier, Nudeln, Seife: Die deutschen Einzelhändler haben in
der beginnenden Krise auch dank Hamsterkäufen den stärksten Umsatzsprung
seit fast anderthalb Jahren geschafft. Im Februar wuchsen ihre Einnahmen um
7,7 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch
mitteilte. Dazu trug auch bei, dass der Februar diesmal einen Verkaufstag
mehr zählte. Experten gehen aber davon aus, dass der [18][Einzelhandel
künftig heftige Einbußen haben] wird, da viele Geschäfte schließen mussten.
„März und April dürften desaströs ausfallen, viele Läden machen keinen
nennenswerten Umsatz mehr“, sagte Rolf Bürkl vom Konsumforscher GfK.
## Mehr Geld in der Kurzarbeit
10.35 Uhr: Kommunale Arbeitgeber wollen [19][das Kurzarbeitergeld] für
untere und mittlere Gehaltsgruppen auf 95 Prozent und bei den übrigen auf
90 Prozent des Lohnausfalls aufstocken. Darauf verständigte sich die
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände mit Verdi, wie die
Dienstleistungsgewerkschaft mitteilt. Für die weitaus meisten Bereiche des
öffentlichen Dienstes sei Kurzarbeit gar kein Thema. Bei den
eigenwirtschaftlichen Betrieben wie Theatern, Museen oder im Nahverkehr sei
Kurzarbeit aber möglich.
## Ausgangssperre in Italien
10.28 Uhr: Die italienische Regierung verlängert die strikte Ausgangssperre
bis zum 13. April. „Wir dürfen die ersten positiven Signale nicht mit einer
‚Entwarnung‘ verwechseln. Die Daten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg
sind“, sagt Gesundheitsminister Roberto Speranza im Senat. In Italien
deutete sich zuletzt eine Verlangsamung bei den Neuinfektionen an.
## Spanien hofft auf Hilfen der EU
9.43 Uhr: Neben Italien pocht auch Spanien auf Finanzierungshilfen über
eine gemeinsame Schuldenaufnahme der EU-Länder. Es müsse einen Weg für
gemeinsame Schuldverschreibungen in der Europäischen Union geben, seien es
nun Corona-Bonds, Euro-Anleihen oder Wiederaufbau-Anleihen, sagt die
spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino dem Radiosender Onda Cero.
## „Ein Weckruf, um Digitalisierung massiv voranzutreiben“
9.30 Uhr: Der Chef des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg, drängt
Unternehmen, angesichts der Pandemie [20][einen Zahn bei der
Digitalisierung zuzulegen]. Bisher habe man sich zu viel Zeit gelassen.
Dies geht auch aus einer Bitkom-Studie unter 603 Unternehmen hervor. Im
Schnitt gaben die Befragten ihrem Unternehmen in punkto Digitalisierung die
Schulnote „befriedigend“. Zugleich sehen allerdings neun von zehn Firmen
die Digitalisierung als Chance, nur fünf Prozent als Risiko.
## Russland hilft den USA im Kampf gegen Virus
8.48 Uhr: Ein Militärflugzeug mit medizinischer Ausrüstung und
Atemschutzmasken startet aus der Nähe von Moskau, wie das russische
Staatsfernsehen berichtet. Die russische Regierung hoffe, dass die USA zu
gegebener Zeit auch in der Lage sein könnten, Russland notfalls
medizinische Hilfe zu leisten.
## China: Fokus auf symptomfreie Fälle
8.31 Uhr: Im [21][Kampf gegen das Virus] nimmt China nun auch verstärkt
infizierte Menschen ohne Symptome in den Blick. Dazu begannen die Behörden
am Mittwoch mit der öffentlichen Meldung dieser Fälle. Weitere 130 Fälle
wurden so festgestellt. Damit seien insgesamt 1.367 infizierte Menschen in
China unter Beobachtung, die keine erkennbaren Symptome zeigten, aber
dennoch ansteckend sind.
## Folgen für italienische Wirtschaft
8.10 Uhr: Italiens Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri rechnet damit,
dass die Wirtschaft in diesem Jahr um rund 6 Prozent schrumpft. Eine
entsprechende Schätzung des Wirtschaftsverbandes Confindustria sei leider
realistisch, sagt er der Zeitung IL Fatto Quotidiano. Zugleich könne er
aber auch sagen, dass die [22][italienische Wirtschaft auf eine starke
Erholung] hoffen könne.
## Deutschland auf Saisonarbeitskräfte angewiesen
8.06 Uhr: Wirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will trotz der
Grenzschließungen [23][ausländischen Erntehelfern] den Weg nach Deutschland
ebnen. „Wir werden auf Saisonarbeitskräfte nicht verzichten können“, sagt
die CDU-Politikerin in der ARD. Sie sei mit Innenminister Horst Seehofer
(CSU) im Gespräch, wie der Zielkonflikt zwischen Infektionsschutz der
Bevölkerung und der Erntesicherung geregelt werden könne. „Wir müssen hier
eine Lösung finden. Wir können die Bauern hier nicht hängenlassen.“ Die
Ernährungskette einschließlich der Bauern sei systemrelevant.
## Heil verlangt bessere Bezahlung in Pflege und Einzelhandel
7.25 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fordert eine
Lohnerhöhung für die Menschen, die mit ihren Berufen eine besondere Last in
der Krise tragen. Dazu sei etwa ein branchenweiter Tarifvertrag [24][für
den Pflegebereich] nötig, sagte der SPD-Politiker in der ARD. Das gelte
auch für den Einzelhandel, wo die Tarifbindung lausig sei. Man werde die
Konsequenzen ziehen müssen, um Menschen in diesen Berufen besser zu
bezahlen.
## China: 36 Neuinfektionen
6.45 Uhr: [25][China meldet nach offiziellen Angaben 36 bestätigte
Neuinfektionen.] Sieben Menschen sind demnach binnen eines Tages an den
Folgen einer Ansteckung gestorben. Damit steigt die Gesamtzahl der bis
einschließlich 31. März gemeldeten Infektionen in der Volksrepublik auf
81.554 und die der Toten auf 3.312.
## Corona in Deutschland: Bisher 732 Tote
6.25 Uhr: In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI)
die Zahl der bestätigten Infektionen auf 67.366 gestiegen. Insgesamt seien
bislang 732 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus
gestorben, teilt das RKI mit. Im Vergleich zum Vortag wurden 5.453
Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Todesopfer stieg um 149.
## Trump will Schiff mit Infizierten in Florida anlegen lassen
4.28 Uhr: [26][US-Präsident Donald Trump] will den Passagieren an Bord des
niederländischen Kreuzfahrtschiffs „Zaandam“ helfen. Er fordert die
Behörden Floridas auf, dem Schiff das Anlegen zu ermöglichen. An den Folgen
des Coronavirus sind an Bord bereits vier Passagiere gestorben. Im
Gegensatz dazu steht seine Reaktion im Februar auf ein anderes
Kreuzfahrtschiff, die „Grand Princess“, die seiner Ansicht nach auf See
bleiben sollte, anstatt den Hafen in Kalifornien anzulaufen.
## Kolumbien: Erste Infektionen bei indigenen Völkern
4.11 Uhr: Zwei Mitglieder des Yukpa-Stammes, die in bitterer Armut in
Notunterkünften und Zelten in der nördlichen Grenzstadt Cucuta leben, seien
infiziert, wie die führende indigene Organisation des Landes ONIC mitteilt.
Gesundheitsexperten fürchten, dass sich das Virus schnell unter den Stämmen
ausbreiten könnte, die generell weniger Immunität gegen viele Krankheiten
haben. Die 56.000 indigenen Familien, die in der Nähe von Städten und
Gemeinden leben, seien daher besonders gefährdet, ebenso wie die Familien
in Grenzgebieten, so ONIC. Die Stadt Cucuta war vor der offiziellen
Schließung infolge des Coronavirusausbruchs ein wichtiger Zugangspunkt für
Venezolaner [27][nach Kolumbien], die vor politischen Unruhen in ihrer
Heimat fliehen.
## Geschmacksverlust mögliches Indiz für Infektion
3.28 Uhr: Der Verlust des Geschmack- und Geruchsinns kann britischen
Wissenschaftlern zufolge auf eine Infektion mit Covid-19 hinweisen. Nach
einer Studie, die mithilfe einer Symptom-Tracker-App von den Forschern
erstellt wurde, haben fast 60 Prozent der Patienten, die anschließend
positiv auf den Virus getestet wurden, über den Verlust der beiden Sinne
berichtet, wie Tim Spector, Professor am King's College in London und
Studienleiter mitteilt.
## US-Minister Esper gegen Evakuierung des Flugzeugträgers
1.53 Uhr: US-Verteidigungsminister Mark Esper sieht keine Notwendigkeit,
den US-Flugzeugträger „Theodore Roosevelt“ mit über 4.000
Mannschaftsmitgliedern zu evakuieren. „Wir transportieren eine Menge
Hilfsgüter, medizinische Hilfe, zum Träger in Guam. Wir stellen
zusätzliches medizinisches Personal zur Verfügung“, sagt Esper dem Sender
CBS News und fügt hinzu, dass kein Besatzungsmitglied ernsthaft erkrankt
sei. Auf die Frage, ob es an der Zeit sei, den Flugzeugträger zu
evakuieren, sagt Esper. „Ich glaube nicht, dass wir an diesem Punkt sind.“
## US-Verkehrsministerium für Mindestanzahl von Flügem
0.44 Uhr: Das US-Verkehrsministerium erwägt, als Bedingung für den Erhalt
von Beihilfen Passagierfluggesellschaften zu einer Mindestanzahl von Flügen
zu verpflichten. Fluglinien, die vor dem Ausbruch mindestens fünf Tage die
Woche ihren Dienst zwischen Städten angeboten haben, sollten weiterhin
mindestens einen Flug pro Tag fünfmal pro Woche zwischen den Punkten
anbieten müssen, so der Vorschlag. Am Montag passierten nur 154.000
Menschen die Kontrollpunkte an US-Flughäfen, verglichen mit 2,4 Millionen
an einem normalen Tag.
## Altmaier optimistisch
0.00 Uhr: Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht nach dem
Konjunktureinbruch durch Krise eine Chance für Aufhol- und Nachholeffekte
im zweiten Halbjahr. „Die Einschnitte werden in den Monaten März, April,
Mai sehr deutlich spürbar sein“, sagt Altmaier der Rheinischen Post laut
Vorabbericht. „Im zweiten Halbjahr haben wir immer noch die Chance für
Aufhol- und Nachholeffekte.“ Das sei aber noch mit erheblichen
Unsicherheiten behaftet. (rtr)
1 Apr 2020
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