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# taz.de -- Maßnahmen gegen Corona-Ausbreitung: Ab drei ist verboten
> Kanzlerin und Ministerpräsident*innen einigen sich offenbar auf ein
> Kontaktverbot. Zu zweit sollen sich Menschen aber weiter treffen dürfen.
Bild: Eine Szene aus der Vergangenheit
Berlin dpa | Zur Eindämmung der Corona-Krise sollen Ansammlungen von mehr
als zwei Personen grundsätzlich in ganz Deutschland verboten werden. Darauf
verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die
Ministerpräsidenten*innen der Länder nach Informationen der dpa am Sonntag
bei einer Telefonkonferenz in Berlin. Ausgenommen werden sollen Familien
sowie in einem Haushalt lebende Personen.
Eine Gruppe von zwölf Ländern hatte sich bereits vor der Schaltkonferenz im
Grundsatz auf ein umfassendes Kontaktverbot verständigt. Dazu gehörten
Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen. Demnach sollte es sich
ausdrücklich nicht [1][um eine Ausgangssperre], sondern um eine Art
Kontaktverbot im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus handeln. Neben
Merkel hatten auch die für den Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus
wichtigsten Minister*innen teilgenommen.
Verschärfte Ausgangsbeschränkungen in den einzelnen Ländern wurden am
Sonntag weitgehend eingehalten. Mehrere Länder – [2][allen voran Bayern] –
hatten ihre Bestimmungen bereits verschärft. Die Polizei in Bayern
verzeichnete nach eigenen Angaben nur vereinzelte Verstöße gegen die
Ausgangsbeschränkungen.
Generell seien die Menschen diszipliniert und hielten sich an die Auflagen,
ergaben Nachfragen bei den Polizeipräsidien am Sonntagmorgen. Bei den
Verstößen handelte es sich demnach um Einzelfälle. Ähnliches wurde aus
anderen Ländern berichtet.
## Heftiger Streit zwischen Söder und Laschet
In der Debatte um Ausgangsbeschränkungen hatten sich in den vergangenen
Tagen zahlreiche Politiker*innen zu Wort gemeldet. Niedersachsens
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wollte in der Corona-Krise auf
Ausgangssperren verzichten, wie er der Welt sagte. „Stellen Sie sich einmal
vor, dass Familien mit mehreren Kindern in engen Wohnungen ohne Balkon und
Garten gar nicht mehr an die frische Luft gehen könnten. Das ist über einen
längeren Zeitraum kaum vorstellbar.“ Andere pochten auf einheitliche
Regelungen inklusive Sanktionen.
Bei den Beratungen am Sonntag gab es dem Vernehmen nach heftigen Streit
zwischen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und NRW-Regierungschef
Armin Laschet (CDU). Laschet habe Söder demnach massiv attackiert, weil
dieser bereits am Freitag „ohne Absprache“ mit dem Bund und den anderen
Ländern eigene Maßnahmen mit Ausgangsbeschränkungen für Bayern verordnet
hatte. Söder habe daraufhin damit gedroht, die Schalte zu verlassen.
Bayern sei über den Verlauf „irritiert“, erfuhr die dpa aus bayerischen
Regierungskreisen. Laschet habe sich bisher in der Debatte immer sehr
zurückgehalten und gezögert, auch als es jüngst um die Schließung von
Schulen und Kindergärten gegangen sei. Man vermute daher ein anderes Motiv,
es gehe Laschet wohl mehr um seine persönlichen Ambitionen als um die
Corona-Krise, hieß es.
22 Mar 2020
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