| # taz.de -- Personaldebatten bei Union und SPD: Groko beschäftigt sich mit: si… | |
| > Die CDU-Chefin will den Koalitionsvertrag nicht nachverhandeln. Die JU | |
| > stellt die Machtfrage. Und bei der SPD versucht sich Scholz zu | |
| > profilieren. | |
| Bild: Steht weiter unter Beschuss: CDU-Parteichefin Kramp-Karrenbauer | |
| BERLIN dpa/taz | Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer lehnt eine | |
| Überarbeitung des Koalitionsvertrags der Großen Koalition ab. „Der | |
| Koalitionsvertrag gilt, und er wird ganz sicher nicht neu verhandelt“, | |
| sagte Kramp-Karrenbauer der Welt am Sonntag. Sie wandte sich damit gegen | |
| entsprechende Vorstöße aus Union und SPD. | |
| So hatte der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Carsten Linnemann | |
| (CDU), eine Überarbeitung des Koalitionsvertrags nach den anstehenden | |
| Parteitagen von CDU und SPD gefordert. Auch Saskia Esken, Kandidatin für | |
| den SPD-Vorsitz, befürwortet eine Revision. | |
| Auf dem SPD-Parteitag Anfang Dezember soll [1][auch über die Zukunft der | |
| GroKo abgestimmt werden]. Am Dienstag beginnt zudem die Stichwahl über den | |
| SPD-Parteivorsitz. Kandidat Olaf Scholz machte hier nun einen Vorstoß: Sein | |
| Bundesfinanzministerium will laut Welt künftig mit einer 48-köpfigen | |
| Spezialeinheit beim Bundeszentralamt für Steuern gegen großangelegten | |
| Steuerbetrug vorgehen. Die Steuerpolitik ist das Kernthema von [2][Norbert | |
| Walter-Borjans, Scholz' Kontrahenten um den SPD-Vorsitz]. | |
| ## „Führungsfrage muss geklärt werden“ | |
| In der Union geht derweil die Debatte um die KanzlerIn-Kandidatur weiter. | |
| Tilman Kuban, Chef der Jungen Union (JU), forderte am Sonntag auf einem | |
| Treffen seiner Vereinigung in Baden-Württemberg: „Die offene Führungsfrage | |
| muss geklärt werden.“ Die Union verunsichere Wähler, „weil wir ihnen nicht | |
| klar vorgeben, wer nach 14 Jahren Angela Merkel für uns zukünftig im | |
| Kanzleramt arbeiten soll, weil wir ihnen nicht sagen, mit wem wir in den | |
| nächsten Wahlkampf ziehen.“ Ein „Weiterwurschteln“ werde der Union nicht | |
| helfen. „Die Leute verlangen nach Führung, die Leute verlangen nach | |
| Köpfen.“ | |
| Angesichts mieser Umfragewerte [3][steht Parteichefin Annegret | |
| Kramp-Karrenbauer unter Druck]. Die Junge Union fordert einen | |
| Mitgliederentscheid in der Frage der Kanzlerkandidatur, was als Affront | |
| gegen Kramp-Karrenbauer verstanden wurde. Diese wiederum forderte ihre | |
| Gegner auf, auf dem Parteitag kommendes Wochenende die offene | |
| Auseinandersetzung zu suchen. | |
| ## Merz: Keine Personaldebatten auf Parteitag | |
| Einer ihrer Kontrahenten, der frühere Unions-Fraktionschefin Friedrich | |
| Merz, sagte am Wochenende, auf dem Parteitag stünden keine Personaldebatten | |
| an. Kramp-Karrenbauer sei gewählte Parteichefin– das werde er akzeptieren. | |
| „Sie hat unser aller Unterstützung verdient – auch wenn es schwierig wird.… | |
| Merz betonte aber auch, in einer solchen Zeit müsse erlaubt sein, | |
| kontroverse Diskussionen in Sachfragen zu führen. „Und wenn dann jemand wie | |
| ich einmal eine kritische Anmerkung zu Sachfragen macht, dann ist diese | |
| Anmerkung keine Personaldiskussion. Und wenn ich mich zu der ein oder | |
| anderen Person auch einmal kritisch äußere, dann ist das kein | |
| Putschversuch. Lasst mal die Kirche im Dorf!“(dpa, taz) | |
| 17 Nov 2019 | |
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