Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berliner Radwegeplanung: Einfach zu viel Kredit verspielt
> Kein Ressort im rot-rot-grünen Senat hat die Erwartungen so enttäuscht
> wie die Verkehrsverwaltung von Senatorin Regine Günther (Grüne).
Bild: Lässt sie die Radfahrenden im Regen stehen? Verkehrssenatorin Regine Gü…
Sie und ihre Verwaltung würden Neues versuchen, und dieses Neue könne
Fehler beinhalten, war am Dienstag von Regine Günther zu hören. „Und dafür
brauchen wir Toleranz und nicht nur Häme.“ Da hat sie erst mal
grundsätzlich recht, die Verkehrssenatorin von den Grünen. Bloß gibt es
kein Ressort im gesamten Senat, das die Erwartungen in einem Feld so sehr
enttäuscht hat wie Günthers Verwaltung beim Thema Radverkehr. Das
rechtfertigt immer noch keine Häme, wohl aber harte Kritik.
Auf solche Kritik heißt es aus Günthers Lager, so etwas brauche Zeit, das
müsse ordentlich geplant sein. Stimmt auch. Aber gerade beim jüngsten
Aufreger, [1][den umstrittenen neuen Spurbreiten auf der Oberbaumbrücke],
hat ihre Senatsverwaltung ja durchaus nicht überhastet geplant. Und dennoch
steht am Ende eine simple Einsicht: dass die Autos breiter geworden seien
und nicht mehr zu den weiter aktuellen Vorgaben der Verwaltung passen.
Da ist es keine Häme, wenn hier nun der Satz folgt: Das ist einfach
peinlich. Eine ganze Verwaltung verplant sich bei einer Sache, wo sich per
Zollstock nachmessen lässt, dass da was nicht passt.
Günther ist 2016 zwar mit vielen Erwartungen, aber auch mit viel Kredit
gestartet. Wenn sie schnell etwas zum Vorzeigen gehabt hätte, hätten ihr
viele der heutigen Kritiker zugestanden, dass dabei auch mal ein Fehler
passieren kann. Die Toleranz, die Günther nun fordert, sie war da.
Hätte sie zügig die abgepollerten Schutzstreifen dort errichten lassen, wo
es dem Autoverkehr wehtut, aber sofort Radler schützt, und hätte sie
vielleicht am Ende wieder ein Stück abbauen müssen – wer kämpft, kann
verlieren. Bloß ist das nicht passiert. Und wer die [2][längste und
überflüssigste Pollerstrecke] im Südwesten neben einem breiten ungenutzten
Fußweg langradelt, dem ist nicht nach Häme, sondern nach Heulen.
5 Nov 2019
## LINKS
[1] /Kritik-an-Verkehrsfuehrung/!5633639&s=oberbaumbr%C3%BCcke/
[2] /Erste-Protected-Bike-Lanes-eingeweiht/!5546811&s=radwege+poller/
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Regine Günther
Radverkehr
Radwege
Mobilitätsgesetz
Regine Günther
Changing Cities
Schwerpunkt Radfahren in Berlin
Regine Günther
Mobilitätsgesetz
Volksinitiative
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verkehrswende und Kommunikation: Alles viel zu komplex
In Sachen Rad-Infrastruktur hat die Verwaltung die eigene Planung nicht auf
dem Schirm – oder ist überfordert, sie angemessen zu kommunizieren.
Koalitionsstreit um einen Grünstreifen: Legal, illegal, scheißegal
Am Konflikt um Parkplätze und einen Grünstreifen auf der Karl-Marx-Allee
kann besichtigt werden, wie die Stimmung bei Rot-Rot-Grün ist.
Initiative stellt Forderungen an Senat: Weniger Autos, besserer Verkehr
Mobilitäts-AktivistInnen wollen die Zahl privater Autos in Berlin radikal
senken. Die erste Reaktion der Verkehrsverwaltung klingt nicht abgeneigt.
Kommentar zur Macht der Radfahrerlobby: Huuuiii – die Helikopter-Radfahrer
Als Fußgängerin schaut man mit Neid auf die Radlobby. Zum schmalen Radweg
auf der Oberbaumbrücke äußert sich die Senatorin selbst.
Berliner Mobilitätsgesetz: Ginge doch alles noch radikaler
Berlins Rad-AktivistInnen lassen die grüne Verkehrsverwaltung einfach nicht
in Ruhe. Ist das noch angemessen oder schon nervig?
Vielleicht wird's noch breiter
Die umstrittenen Rad- und Kfz-Spuren auf der Oberbaumbrücke könnten noch
einmal korrigiert werden – das stellt die Verkehrsverwaltung in Aussicht.
Volksinitiative für Verkehrswende: Radentscheid nimmt erste Hürde
Am Dienstag wird der Senat das Zustandekommen der Volksinitiative für eine
fahrradfreundliche Stadt beschließen. Sie fordert ein großes Umbauprogramm.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.