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# taz.de -- Kampf für den Vollhöfner Wald: Anarchisten gegen Grüne
> Unbekannte beschädigen die Büros von SPD und Grünen in Hamburg-Harburg –
> für den Vollhöfner Wald, den die lokalen Politker ebenfalls retten
> wollen.
Bild: Hier waltet die Natur: Vollhöfner Wald
Hamburg taz | Während die Polizei gegen die [1][Baumbesetzung im Vollhöfner
Wald vorgegangen ist], haben Unbekannte die Scheiben des Fraktionsbüros der
Grünen in Harburg und eines SPD-Abgeordnetenbüros beschädigt. In einem
anonymen [2][Bekennerschreiben] im Internet werfen sie den Grünen
Opportunismus vor:„Besonderer Hass gilt den Grünen, die die Waldrodung im
Koalitionsvertrag mit beschlossen haben und nun versuchen, den Kampf um den
Vollhöfner Wald zu vereinnahmen – kurz vor der Bürgerschaftswahl“.
Die Klimaschutzinitiative Vollhöfner Wald distanziert sich „in aller
Deutlichkeit“ von den Leuten, die „mit Drohungen gegen Menschen, die sich
für den Walderhalt engagierten, auf die Räumung der Baumbesetzer*innen
reagiert haben“. Die Klimaschutzinitiative hat den Wald in den vergangenen
Wochen mit regelmäßigen [3][Sonntagsspaziergängen] auf die Agenda gesetzt.
Der Vollhöfner Wald in Altenwerder ist eine ehemalige Spülfläche an der
Alten Süderelbe, die 50 Jahre lang sich selbst überlassen wurde, so dass
sich ein fast unberührter Pionierwald entwickelt hat. Die Hafenbehörde HPA
möchte hier Logistikbetriebe ansiedeln. Die Naturschutzverbände Nabu und
BUND haben dagegen [4][geklagt]. In den Koalitionsverhandlungen für den
rot-grünen Senat 2015 hatten die Grünen einer Bebauung zugestimmt.
Das hielt die grüne Harburger Bezirksabgeordnete Gudrun Schittek aber nicht
davon ab, gegen die Pläne der HPA mobil zu machen. Sie trommelte bei den
Grünen für den Wald, sammelte Einwendungen gegen das Vorhaben und führte
einen einstimmigen Beschluss der Bezirksversammlung Harburg für die
Erhaltung des Waldes herbei.
## Engagement oder Heuchelei
„Auch ihrer Initiative und ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken,
das der Vollhöfner Wald noch nicht gefällt wurde“, schreibt die
Klimaschutzinitiative. Zudem habe sie sich bei der Räumung deeskalierend
eingesetzt.
Die Verfasser des Bekennerschreibens nehmen ihr das übel: „Eine
Grünen-Politikerin forderte sogar noch die Besetzer_innen dazu auf,
herunter zu kommen und heuchelt, dass sie sich um ihre Gesundheit sorge“,
schreiben sie. Wie die Besetzer hoch oben in den Bäumen hingen und langsam
an Kraft verloren, sei „einfach gefährlich“ gewesen, sagte Schittek der
taz.
„Von diesen Parteien und ihren untergebenen Bullen fordern wir nichts“,
heißt es in dem Bekennerschreiben. „Wir sehen sie als Feinde an und
bekämpfen sie, solange es Staaten gibt.“
31 Oct 2019
## LINKS
[1] /Waldbesetzung-in-Hamburg/!5633289&s=Vollh%C3%B6fner+Wald&SuchRahme…
[2] https://chronik.blackblogs.org/?p=11069
[3] /Protest-gegen-Wald-Rodung/!5622775&s=Vollh%C3%B6fner+Wald&SuchRahm…
[4] /Baugrunderkundungen-im-Biotop/!5572125&s=Vollh%C3%B6fner+Wald&Such…
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Umwelt
Hamburger Hafen
Ökologie
Anarchismus
Grüne
SPD
Naturschutz
Umwelt
Antikapitalismus
Wald
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