Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Facebook verzichtet auf Faktenchecks: Zuckerberg mischt sich nicht …
> Facebook steht in der Kritik, weil es bei Wahlwerbung auf Faktenchecks
> verzichtet. Mark Zuckerberg hat diese Haltung nun verteidigt.
Bild: Zuckerberg will kein Schiedsrichter politischer Debatten sein
Berlin taz | Mark Zuckerberg will politische Anzeigen auf Facebook
weiterhin von Faktenchecks ausnehmen. Das hat der [1][Facebook]-Chef bei
einer Rede am Donnerstag in Washington D.C. bekräftigt. Vor Studierenden
der Eliteuni Georgetown University [2][sagte Zuckerberg]: „Wenn wir
unsicher sind, was richtig ist, sollten wir uns auf die Seite der
Meinungsfreiheit stellen“.
Das soziale Netzwerk betreibt zwar Faktenchecks, wenn fragwürdige
Informationen geteilt werden – politische Werbung und die Äußerungen von
Politiker*innen sind davon jedoch ausgenommen. Diese Regelung sorgt seit
einigen Wochen für Kritik, vor allem seit US-Präsident Trump via Facebook
Anzeigen schaltete, in denen er seinem wahrscheinlichen Gegenkandidaten Joe
Biden für die kommende Wahl Korruption im Zusammenhang mit seiner Arbeit in
der Ukraine vorwirft.
Da es dafür keine belastbaren Belege gibt, forderte Biden Facebook auf, die
Anzeige zu entfernen. Facebook weigerte sich und wurde von demokratischer
Seite heftig dafür angegriffen. Die demokratische Kandidatin Elisabeth
Warren tweetete, Facebook helfe Politiker*innen dabei, die Bevölkerung
anzulügen.
Facebook hatte bereits mehrfach angedeutet, es wolle sich nicht zum
[3][„Schiedsrichter politischer Debatten“] machen. Zuckerberg sagte nun den
Studierenden in Georgetown: „Ist es denn sinnvoll, allen anderen eine
Stimme zu geben, außer den Kandidat*innen selbst?“ Facebook verzichtet
schon länger bei den Aussagen von Politiker*innen auf Faktenchecks und geht
bei politischen Personen nicht gegen das Streuen von Falschinformationen
vor. Das Netzwerk sieht hier in jeder einzelnen Aussage, unabhängig vom
Wahrheitsgehalt, einen „Nachrichtenwert“. Bislang war nicht klar gewesen,
ob dies auch für bezahlte Anzeigen gilt.
Gleichzeitig griff Zuckerberg seine neue Konkurrenz, die chinesische
Videoplattform Tiktok, an. Tiktok zensiere in Hongkong Protestvideos, sagte
Zuckerberg. Ein Vorwurf, den das Unternehmen zurückweist. Tiktok war
zuletzt im Zusammenhang mit politischer Anzeigen aufgefallen, weil das
Netzwerk komplett auf bezahlte Wahlwerbung verzichtet.
Für die Trump-Kampagne war Facebook bereits 2016 einer der wichtigsten,
wenn nicht der wichtigste Kanal, und wird es bei der Wahl im kommenden Jahr
wieder sein. Über 20 Millionen US-Dollar hat Trump bereits für
Facebook-Werbung ausgegeben. Für die Demokrat*innen wiederum ist Trumps
Wirkmächtigkeit in sozialen Medien eine ernsthafte Gefahr. Denn
Facebook-Werbung kann wahlentscheidend sein.
18 Oct 2019
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Facebook/!t5009279/
[2] https://www.cnbc.com/2019/10/17/facebook-ceo-mark-zuckerberg-georgetown-spe…
[3] https://newsroom.fb.com/news/2019/09/elections-and-political-speech/amp/
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Schwerpunkt Meta
Mark Zuckerberg
USA
Elisabeth Warren
China
Schwerpunkt Meta
Meinungsfreiheit
Schwerpunkt Meta
Soziale Medien
USA
Schwerpunkt Meta
Hongkong
Schwerpunkt Meta
Fake News
## ARTIKEL ZUM THEMA
Factchecking bei Facebook und Instagram: Noch mehr Fake News und Hassrede
Der Facebook-Mutterkonzern Meta knickt vor Donald Trump ein. Ob
Faktenprüfung auf den Plattformen nur in den USA wegfallen sollen, ist
unklar.
Zivilklage gegen Löschung auf Facebook: Umstrittene Meinungsfreiheit
In Hildesheim verklagt ein Nutzer Facebook, weil er sich zu Unrecht
gesperrt sieht. Er hatte ein Video gepostet, in dem es um Polizeigewalt
ging.
Baron Cohen kritisiert politische Werbung: Hitler auf Facebook
Facebook spielt weiter politische Werbung aus. Sacha Baron Cohen stellt
fest: Sie hätten 1930 sogar antisemitische Anzeigen von Hitler geschaltet.
„Tagesschau“ sucht junge Zuschauer: Triff mich ganz seriös auf TikTok
Der „Tagesschau“ reicht Instagram nicht mehr aus, sie will junge Leute nun
auch über TikTok erreichen. Doch die Plattform steht in der Kritik.
Chinesische Video-App: USA prüfen Schritte gegen TikTok
Datenschützer befürchten, dass die bei Teenagern beliebte App TikTok
chinesischen Behörden zuarbeitet. Es geht dabei auch um die Dominanz im
Netz.
Klassische Medien im Social Web: Facebook macht Platz für Breitbart
Facebook startet einen Newsfeed für Medien. Mit dabei ist das
rechtsradikale Portal Breitbart News. Das entspricht der Profitlogik des
Konzerns.
Propaganda nach Hongkong-Protesten: Twitter und Facebook sperren Konten
Twitter und Facebook haben rund um die Proteste in Hongkong Hunderttausende
Konten gesperrt. Die chinesische Regierung habe eine Kampagne gefahren.
Datenschutz bei Facebook: Zuckerberg macht auf Privatsphäre
Facebook will seinen schlechten Ruf beim Datenschutz aufpäppeln und
Nachrichten zukünftig verschlüsseln. An der Datensammelei ändert das
nichts.
US-Studie zu Fake News: Faktenchecks erreichen die Falschen
Wer liest Fake News und können Faktenchecker aufklären? Eine Studie liefert
Zahlen zum Fake-News-Konsum während des US-Wahlkampfs 2016.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.