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# taz.de -- Fahrräder in der Bahn: Weniger Sitze, mehr Standfläche?
> Wenn RadfahrerInnen in den ÖPNV drängen, birgt das Konfliktpotenzial –
> egal ob U-Bahn oder Regionalzug. Das Problem ist aber lösbar, sagen
> Verbände.
Bild: Geht schon. Ginge aber besser: Fahrradmitnahme in der Bahn
Berlin dpa | Streitigkeiten zwischen Fahrgästen und Radfahrern, die ihr
Fahrrad auch zu Stoßzeiten in volle U- oder S-Bahnen schieben, beschäftigen
inzwischen auch Städte und Verbände. „Konflikte um den Platz im ÖPNV gibt
es besonders zu Stoßzeiten im Berufsverkehr und am Wochenende in den
Ballungsgebieten recht häufig“, heißt es [1][beim Allgemeinen Deutschen
Fahrrad-Club (ADFC)]. Wie groß die Probleme sind, hänge aber stark vom
Umfang und der Qualität des Angebots des öffentlichen Personennahverkehrs
ab.
Während die Mitnahme von [2][Fahrrädern im Berufsverkehr in Berlin] erlaubt
ist, haben die Verkehrsgesellschaften in München und Hamburg die Spanne
zwischen 6.00 Uhr und 9.00 Uhr sowie zwischen 16.00 Uhr und 18.00 Uhr zu
Sperrzeiten erklärt. In dieser Zeit dürfen keine Fahrräder im Nahverkehr
transportiert werden. In der Hauptstadt wiederum besteht zwar ein Recht,
aber kein Anspruch auf Fahrradmitnahme in diesen Zeiten.
Genau hier setzen die Lösungsansätze von Fahrgast- und Nahverkehrsverbänden
an. „Es braucht vernünftige Abstellanlagen an den Bahnhöfen“, forderte
Karl-Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn. Dann könnten
die Menschen sowohl am Start- als auch am Zielbahnhof jeweils ein Fahrrad
sicher unterstellen. Naumann nennt dies das „niederländische Modell“.
In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit dem Verein Allianz pro Schiene und
weiteren Verbänden diskutiert Pro Bahn Lösungsansätze. „Wir plädieren sehr
dafür, einen Entwicklungsauftrag zu erteilen, wie man Sitzplätze umbauen
kann in eine freie Fahrradfläche“, sagte Naumann mit Blick auf
Regionalzüge, die vor allem am Wochenende von Freizeitradlern genutzt
werden für Touren außerhalb der Stadt.
## „Wir brauchen von allem mehr“
„Grundsätzlich brauchen wir von allem ein wenig mehr“, sagte auch Eike
Arnold, Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. Die zunehmende
Zahl an Fahrgästen und Radfahrern führe unweigerlich zu Konflikten. „Wir
brauchen mehr Angebot grundsätzlich im ÖPNV, aber auch mehr Infrastruktur“,
sagte Arnold. Rad- und Bahnfahrer seien Partner. „Es gibt hier ein
Miteinander, kein Gegeneinander.“
Auch der ADFC warnte davor, Rad- und Bahnfahrer gegeneinander auszuspielen.
„Ein klimafreundlicher Verkehr mit weniger Stau und besserer Luft
funktioniert nur, wenn Rad, Fuß und ÖPNV als Alternative zum Auto optimal
aufeinander abgestimmt sind.“
9 Sep 2019
## LINKS
[1] /ADFC/!t5019573
[2] /App-zu-Beinahe-Radunfaellen-in-Berlin/!5617781
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