# taz.de -- Republikaner gegen Mexiko-Zölle: Friendly fire gegen Trump | |
> Heftiger Widerstand der Parteikollegen des US-Präsidenten: Republikaner | |
> protestieren gegen Strafzölle auf alle Waren aus Mexiko. | |
Bild: Unter Beschuss aus den eigenen Reihen: Donald Trump | |
Berlin taz | Donald Trump findet ihn [1][„albern“,] aber es könnte sein, | |
dass der Widerstand in seinen eigenen Reihen ein weiteres erstaunliches | |
Projekt des US-Präsidenten zu Fall bringt: Es gebe „nicht viel Rückhalt in | |
meiner Fraktion für Zölle – so viel ist sicher“, sagte der republikanische | |
Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, zu den Plänen Trumps, ab | |
kommenden Montag sämtliche Importe aus dem Nachbarland Mexiko mit Zöllen | |
von zunächst 5, bis Oktober sogar 25 Prozent zu belegen. | |
Der einflussreiche republikanische Senator aus Texas, Ted Cruz, formulierte | |
seine Gegnerschaft zu Trumps Mexiko-Politik kaum diplomatischer: [2][Er sei | |
„voller Sorge“ wegen der Strafzölle], weil sie Jobs in den USA kosten | |
würden. Die Zündelei Trumps sei ein „Spiel mit dem Untergang“. | |
Offener Widerstand der Republikaner gegen den Präsidenten: Das ist selten. | |
Aber die Parteikollegen sehen in Trumps jüngster Volte gegen Mexiko nichts | |
anderes als eine milliardenschwere Steuererhöhung für Firmen und | |
Konsumenten in den USA: Diese zahlten beim Import von Autos oder Avocados | |
letztlich Trumps Strafzölle, die direkt in die Staatskassen gehen. Das ist | |
für die selbsternannte „Steuersenkungspartei“ nicht hinnehmbar. | |
Auch der deutsche Konzern BMW wäre unmittelbar von den Zöllen betroffen: Am | |
Donnerstag wird in San Luis Potosí in Zentralmexiko ein neues BMW-Werk | |
eröffnet. Von hier aus sollen künftig 3er-BMWs exportiert werden – auch in | |
die USA. | |
## Mexiko strategischer Knotenpunkt | |
Mexiko ist ein strategischer Knotenpunkt für die globale | |
Automobilindustrie: Das Land liegt genau neben dem Großkunden USA, verfügt | |
über eine geografische Schlüssellage, etablierte Zulieferketten, niedrige | |
Löhne und Freihandelsabkommen mit mehr als 40 Staaten. Viele ausländische | |
Unternehmen investieren deshalb hier, zum Beispiel Volkswagen, Daimler, | |
Toyota oder General Motors. | |
Bemerkenswert an Trumps überraschender Ankündigung der Strafmaßnahmen gegen | |
Mexiko in der vergangenen Woche waren gleich zwei Dinge: Einerseits hatte | |
Trump den Handelskonflikt mit Mexiko ja gerade durch die Neuverhandlung des | |
Nafta-Handelspakts „gelöst“, Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus Mexiko | |
waren im Mai annulliert worden. | |
Auch die Begründung der Zölle war neu: Hatte Trump die Handelskonflikte mit | |
China oder der EU noch mit den hohen Handelsbilanzdefiziten der USA | |
begründet, geht es ihm nun um Migranten aus Mittelamerika. Deren Zustrom | |
hält offenbar weiter an. Am Mittwoch erreichten erneut rund 400 | |
zentralamerikanische Migranten mit Ziel USA auf Flößen den Grenzfluss | |
Suchiate in Mexiko. | |
Am Mittwoch sollten Verhandlungen mit einer Delegation aus Mexiko die Zölle | |
abwenden. Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard und sein US-Kollege Mike | |
Pompeo sollten sich dazu in Washington treffen. Ebrard betonte im Vorfeld | |
die Dialogbereitschaft seines Landes, stellte aber auch klar: „Wir werden | |
Mexikos Würde verteidigen.“ | |
5 Jun 2019 | |
## LINKS | |
[1] https://www.theguardian.com/us-news/2019/jun/04/trump-warns-foolish-republi… | |
[2] https://eu.usatoday.com/story/news/world/2019/06/04/republican-lawmakers-wa… | |
## AUTOREN | |
Kai Schöneberg | |
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