| # taz.de -- Grenzstreit zwischen USA und Mexiko: Neues Druckmittel gegen Migrat… | |
| > Mit Strafzöllen auf mexikanische Importe will US-Präsident Trump das | |
| > Nachbarland zwingen, härter gegen illegale Einwanderung in die USA | |
| > vorzugehen. | |
| Bild: Mexiko, Ciudad Juarez: Lastwagen warten darauf, die Grenze zu den USA zu … | |
| Washington ap | US-Präsident Donald Trump will Mexiko mit neuen | |
| Druckmitteln in der Handelspolitik zum härteren Vorgehen gegen illegale | |
| Migration zwingen. Sämtliche Güter aus dem Nachbarland würden mit Zöllen | |
| von fünf Prozent belegt, kündigte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) via | |
| Twitter an. Der Zollsatz werde allmählich angehoben, „bis das illegale | |
| Immigrationsproblem behoben ist“. In Kraft treten soll die Maßnahme am 10. | |
| Juni. Trumps überraschende Bekanntgabe könnte den neuen Handelspakt | |
| zwischen den USA, Mexiko und Kanada untergraben. | |
| Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador rügte Trumps Pläne – und | |
| signalisierte zugleich Dialogbereitschaft. Eine Delegation um seinen | |
| Außenminister Marcelo Ebrard werde sich in Verhandlungen um eine friedliche | |
| Lösung für die Drohung seines US-Kollegen bemühen, schrieb López Obrador. | |
| Erst am Donnerstag hatte Trump vor Reportern seine bisher „größte | |
| Stellungnahme“ zum Grenzthema angekündigt. [1][Am Abend folgte sein | |
| überraschender Tweet.] Trump wirft der mexikanischen Regierung schon seit | |
| Monaten vor, nicht genug gegen den starken Andrang von Menschen aus Ländern | |
| wie El Salvador, Honduras und Guatemala zu tun, die in die USA streben. | |
| Erst am Donnerstag bestätigten die US-Behörden die Ankunft von mehr als | |
| 1000 Migranten, die am Vortag illegal über das texanische El Paso ins Land | |
| gekommen seien. Es war die bisher größte Gruppe von Asylsuchenden, mit der | |
| es US-Grenzbeamte zu tun hatten. | |
| Zwar ist es nicht das erste Mal, dass Trump seine Vorstellungen in der | |
| Migrationspolitik mit Druck durchzusetzen versucht. Erst im März drohte er | |
| Mexiko etwa mit der Schließung der gesamten Grenze, sollte es die illegale | |
| Einwanderung nicht sofort stoppen. Doch kommt Trumps neue Ankündigung zu | |
| einem kuriosen Zeitpunkt, zumal seine Regierung zuletzt energisch auf eine | |
| Verabschiedung des mühsam ausgehandelten USMCA-Handelspakts mit Mexiko und | |
| Kanada pochte, der das bisherige Nafta-Abkommen ersetzen soll. | |
| ## Kritik von Republikanern | |
| Erst vor weniger als zwei Wochen hob Trump Importabgaben auf Stahl und | |
| Aluminium aus Mexiko und Kanada auf. Mit dem Schritt schien eine Hürde für | |
| eine notwendige Billigung des Pakts durch die Parlamente aller drei Länder | |
| ausgeräumt zu sein. | |
| López Obradors Handelsbeauftragter Jesús Seade warnte nun indes vor | |
| möglichen Folgen für den Pakt. Falls Trump es ernst meine, wäre seine | |
| Maßnahme schlecht für „zwei Länder, die zu einem fantastischen | |
| Freihandelsabkommen zu gelangen versuchen, dem besten in der Geschichte, | |
| laut Präsident Trump“. Zunächst gelte es zu prüfen, ob die Zölle „wirkl… | |
| auf dem Tisch“ lägen. Sollten sie aber in Kraft treten, „sollten wir auf | |
| eine energische Weise reagieren“, erklärte Seade, der auch Staatssekretär | |
| für Nordamerika-Politik ist. | |
| Kritik schlug Trump auch aus den Reihen seiner Republikaner entgegen. Der | |
| Senator Chuck Grassley, Vorsitzender des Finanzausschusses in der | |
| Parlamentskammer, bezeichnete dessen Strategie als verfehlt und warf ihm | |
| einen „Missbrauch“ präsidialer Befugnisse in Zollfragen vor. | |
| „Handelspolitik und Grenzsicherheit sind gesonderte Themen“, mahnte | |
| Grassley. | |
| Um den Strafzoll gegen Mexiko durchzusetzen, will sich Trump laut dem Weiße | |
| Haus auf den sogenannten International Emergency Economic Powers Act | |
| berufen – ein Bundesgesetz, [2][das den Präsidenten nach einer | |
| Notstandserklärung zu einer Regulierung des Handels] im Falle einer | |
| außergewöhnlichen Bedrohung aus dem Ausland befugt. Sollte die illegale | |
| Migration nach Ermessen der US-Regierung durch effektive Maßnahmen Mexikos | |
| gemindert werden, würden die Zölle aufgehoben, teilte das Weiße Haus mit. | |
| ## „Kein leeres Symbol“ | |
| Sollte Trump aber nicht zufrieden sein, werde der Satz von 5 Prozent zum 1. | |
| Juli auf 10 Prozent, zum 1. August auf 15 Prozent, zum 1. September auf 20 | |
| Prozent und zum 1. Oktober auf 25 Prozent angehoben. „Zölle werden | |
| permanent auf 25-Prozent-Niveau verharren, bis Mexiko den illegalen Zustrom | |
| von Ausländern, die über dessen Territorium kommen, deutlich stoppt“, hieß | |
| es weiter. | |
| Mexikos Staatschef López Obrador hielt dagegen. „Soziale Probleme lassen | |
| sich nicht mit Abgaben oder Zwangsmaßnahmen lösen“, schrieb er in seinem | |
| Brief an Trump. Sein Land tue seinen Teil, um Migration über sein | |
| Territorium so weit wie möglich zu vermeiden, ohne dabei gegen | |
| Menschenrechte zu verstoßen. Zudem spielte López Obrador auf die eigene | |
| Geschichte der USA als Einwanderungsland an: „Die Freiheitsstatue ist kein | |
| leeres Symbol.“ | |
| 31 May 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1134240653926232064 | |
| [2] /US-Notstand-an-der-Grenze-zu-Mexiko/!5583048 | |
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