| # taz.de -- Informationen ausländischer Stellen: Trump würde Auskünfte nutzen | |
| > US-Präsident Trump könnte sich vorstellen, Infos aus dem Ausland zu | |
| > nutzen, um dem politischen Gegner zu schaden. „Das machen alle“, sagte | |
| > er. | |
| Bild: Informationen aus dem Ausland über politische Gegner. „Das ist keine E… | |
| Washington dpa/ap | US-Präsident Donald Trump würde im Wahlkampf durchaus | |
| von ausländischen Stellen Informationen annehmen, die seinem Gegner schaden | |
| würden. „Ich glaube, ich würde das annehmen“, sagte Trump auf eine | |
| entsprechende Frage in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC. „Das | |
| ist keine Einmischung“, sagte Trump. Es gehe einfach um Informationen. Auf | |
| die Frage, ob sein Wahlkampfteam derlei Hinweise – zum Beispiel von | |
| Russland oder China – akzeptieren oder lieber die Bundespolizei FBI | |
| einschalten sollte, sagte Trump: „Ich glaube, man sollte vielleicht beides | |
| machen.“ Er betonte aber: „Ich denke, das sollte man sich anhören. Es ist | |
| nichts falsch daran, sich das anzuhören.“ Derartige Nachforschungen seien | |
| durchaus üblich, auch unter Mitgliedern des Kongresses. „Die machen das | |
| alle“, behauptete der Präsident. | |
| Auf den Einwand des Interviewers, dass es nach Ansicht der FBI-Leitung | |
| unzulässig sei, kompromittierende Informationen ausländischer Stellen über | |
| politische Konkurrenten anzunehmen, erwiderte Trump: „Der FBI-Chef liegt da | |
| falsch.“ Nur falls er das Gefühl hätte, dass etwas faul sei, würde er das | |
| FBI einschalten, sagte Trump. Zugleich betonte der US-Präsident: „In meinem | |
| ganzen Leben habe ich noch nie das FBI angerufen.“ Das FBI habe auch gar | |
| nicht genug Leute, um sich um solche Dinge zu kümmern. | |
| Trumps Äußerungen kommen nur wenige Tage, bevor er seine Wahlkampagne für | |
| die nächste Präsidentschaftswahl 2020 einläuten will. Und sie kommen nur | |
| wenige Wochen nach der Abschluss der Russland-Untersuchungen von | |
| Sonderermittler Robert Mueller. Mueller war etwa zwei Jahre lang der Frage | |
| nachgegangen, ob das Wahlkampfteam von Trump geheime Absprachen mit | |
| Vertretern Russlands traf und ob Trump später, als er schon Präsident war, | |
| die Justizermittlungen dazu [1][behinderte]. | |
| In Muellers Abschlussbericht wird zwar keine kriminelle Verschwörung mit | |
| dem Ziel einer Wahlbeeinflussung nachgewiesen. Doch dokumentiert der Report | |
| umfangreiche russische Bemühungen der Einmischung sowie eine Reihe von | |
| Kontakten zwischen russischen Akteuren und Trumps Umfeld. Die Erkenntnisse | |
| haben viele Demokraten alarmiert und in der Partei Rufe nach einem | |
| [2][Amtsenthebungsverfahren gegen Trump] und neue Untersuchungen laut | |
| werden lassen. | |
| ## Trumps Mitarbeiterin soll befragt werden | |
| Eine wichtige Zeugin bei diesen Untersuchungen war die frühere | |
| Kommunikationschefin im Weißen Haus und langjährige Mitarbeiterin von | |
| Präsident Donald Trump, Hope Hicks. Sie soll nun hinter vor einem Ausschuss | |
| im US-Kongress aussagen. Das teilte der Vorsitzende des Justizgremiums im | |
| Repräsentantenhaus, Jerry Nadler, am Mittwochabend mit – also genau an dem | |
| Abend, an dem Trump bei ABC seine Aussagen machte. Erstmals kommt es damit | |
| im Ausschuss zu einer Anhörung eines ehemaligen Mitglieds von Trumps | |
| Beraterkreis. | |
| Ob sie kommende Woche auch über ihre Zeit im Weißen Haus Rede und Antwort | |
| steht, ist aber unklar. Erst vergangene Woche hatte sie die auch vom | |
| Justizgremium angeforderte Übergabe einschlägiger Dokumente auf Anweisung | |
| des Weißen Hauses abgelehnt. Sie dürfe die Unterlagen von Rechts wegen | |
| nicht bereitstellen, heiß es aus dem Regierungssitz. Allerdings hat Hicks | |
| andere Dokumente über ihren Einsatz im Wahlkampfteam von Trump übergeben. | |
| Zwar finde Hicks' Befragung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, doch | |
| werde im Nachgang eine Mitschrift publik gemacht, sagte Ausschuss Nadler. | |
| Die Befragung gilt als Erfolg für die Demokraten im Kongress. Sie hoffen | |
| nun, weitere Akteure im Mueller-Report befragen zu können. | |
| So wird erwartet, dass die Demokraten bald eine Vorladung an Don McGahn, | |
| dem früheren Rechtsberater des Weißen Hauses, gerichtlich durchsetzen. | |
| Dieser wird im Bericht Muellers häufig erwähnt, doch hat er bisher auf | |
| Betreiben des Weißen Hauses die Kooperation verweigert. Auch Mueller selbst | |
| wollen die Demokraten in den Kongress zitieren. Der Sonderermittler hat | |
| indes klargestellt, dass er nicht aussagen wolle. Sollte es zu einer | |
| Befragung kommen, würden seine Einlassungen nicht über die Quintessenz | |
| seines Russland-Reports hinausgehen, betonte er zudem. | |
| 13 Jun 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Herausgabe-des-Mueller-Berichts/!5594022 | |
| [2] /Mueller-spricht-ueber-Trump-Ermittlung/!5599309 | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| Robert Mueller | |
| USA | |
| Russland | |
| Donald Trump | |
| Weißes Haus | |
| Robert Mueller | |
| Donald Trump | |
| G20-Gipfel | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| Donald Trump | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Aussage von Sonderermittler: Mueller spricht, Trump triumphiert | |
| Der Sonderermittler in der Russlandaffäre hat vor dem US-Kongress | |
| ausgesagt. Eine Amtsenthebung Trumps ist nicht wahrscheinlicher geworden. | |
| Kommentar Neue Heldinnen in den USA: Time’s up! | |
| Donald Trump will ein zweites Mal Präsident werden. Doch einigen Frauen, | |
| die für ein neues Amerika stehen, werden ihm den Wahlkampf erschweren. | |
| G20-Treffen in Japan: Die USA piesacken G20 | |
| Die Großen der Weltwirtschaft kamen zusammen. Die US-Vertreter isolierten | |
| sich. Auf den Weg gebracht wurde eine globale Besteuerung von IT-Riesen. | |
| Kommentar USA und Nato: Trump ist doch kein Trottel | |
| In der Nato häufen die Deutschen Exportüberschüsse an und kassieren Dollar. | |
| Kritik daran gab es schon von JFK – Trump ist also in bester Gesellschaft. | |
| Republikaner gegen Mexiko-Zölle: Friendly fire gegen Trump | |
| Heftiger Widerstand der Parteikollegen des US-Präsidenten: Republikaner | |
| protestieren gegen Strafzölle auf alle Waren aus Mexiko. |