# taz.de -- US-Präsident für strengere Regeln: Trump will Einwanderung reform… | |
> US-Präsident Trump will die Einwanderung in die USA stärker als bislang | |
> nach Leistungskriterien steuern. Durch den Kongress dürfte es der Plan | |
> nicht schaffen. | |
Bild: Trump spricht von „nationalem Notstand“. Stimmt – viele Migranten b… | |
Washington dpa/afp | US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Anlauf für | |
eine Reform des Einwanderungssystems in den USA gestartet. Trump stellte am | |
Donnerstag bei einer Rede in Washington einen Plan vor, der darauf abzielt, | |
illegale Einwanderung zu stoppen und ein Einwanderungssystem zu schaffen, | |
das sich an Leistungen orientiert. | |
Trump sagte, es sei an der Zeit, das Einwanderungssystem zu reformieren. | |
Bei seinem Plan stünden „die Arbeitsplätze, die Löhne und die Sicherheit | |
der amerikanischen Arbeiter“ an erster Stelle. Der Republikaner kritisierte | |
erneut, dass Einwanderer unter dem derzeitigen System in die USA kommen | |
können, weil sie Familienmitglieder in dem Land haben. Die aktuellen | |
Gesetze würden zudem „total brillante“ Menschen davon abhalten | |
einzuwandern. | |
Die Reform sieht unter anderem eine deutliche Erhöhung der | |
Einwanderungsquote für Fachkräfte vor. Ausländer sollen zudem künftig | |
Englisch lernen und einen Einbürgerungstest absolvieren, bevor sie | |
einwandern dürfen. | |
Sein Plan werde dafür sorgen, dass die Welt die USA für ihr | |
Einwanderungsmodell beneiden werde, sagte Trump im Rosengarten des Weißen | |
Hauses in Washington. | |
„Die größte Veränderung“ sei die Erhöhung des Anteils hochqualifizierter | |
Einwanderer von zwölf auf 57 Prozent, sagte der US-Präsident. Vielleicht | |
werde dieser Anteil sogar noch weiter steigen. Eine großer Teil der | |
Einwanderer müsse durch „Leistung und Können“ ins Land kommen. | |
## Durch den Kongress schafft es der Plan wohl nicht | |
Derzeit kämen etwa 66 Prozent der Einwanderer, die legal ins Land kommen, | |
auf der Grundlage einer vom Zufall bestimmten Auswahl, sagte Trump. Er | |
wolle ein Punktesystem für Bewerber, damit die USA für ihre Wirtschaft die | |
„Top-Talente“ bekomme. | |
Architekten der Initiative sind Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und der | |
Berater Stephen Miller, der als ausgesprochener Hardliner in | |
Einwanderungsfragen gilt. | |
Es gilt derzeit aber als unwahrscheinlich, dass die Initiative eine breite | |
Unterstützung im Kongress finden wird. Die Demokraten übten am Donnerstag | |
bereits scharfe Kritik. Auf ihre Unterstützung ist Trump angewiesen, weil | |
die Partei die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellt. | |
Der demokratische Fraktionschef im Senat, Chuck Schumer, sagte, das | |
Vorhaben beinhalte dieselbe radikale Politik, die Trumps Regierung bereits | |
in den vergangenen zwei Jahren verfolgt habe. „Diese Totgeburt von Plan ist | |
nicht im Entferntesten seriös“, sagte Abgeordnetenhauschefin Nancy Pelosi. | |
Sowohl Trumps demokratischer Vorgänger Barack Obama als auch der | |
republikanische Präsident George W. Bush hatten sich an einer Reform des | |
Einwanderungssystems versucht, waren damit aber gescheitert. | |
Trump hat den [1][Kampf gegen die illegale Einwanderung] zu einem seiner | |
Hauptanliegen gemacht und spricht von einem „nationalen Notstand“. | |
[2][Seine harte Haltung in der Migrationspolitik] stößt bei den | |
oppositionellen Demokraten und bei Menschenrechtsgruppen auf scharfe | |
Kritik. | |
17 May 2019 | |
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