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# taz.de -- Frauentag als Feiertag: Kämpfen geht auch, wenn frau freihat
> Rot-Rot-Grün will den 8. März wohl zum Feiertag erklären. Ausgerechnet
> das Netzwerk Frauen*streik spricht sich dagegen aus.
Bild: Wie wäre es mit einer Demo am 8. März?
Man könnte meinen, gerade FeministInnen würden sich über die Entwicklungen
in der Berliner Feiertagsdebatte freuen. Nach der SPD und der Linkspartei
sprechen sich an diesem Wochenende auch die Grünen auf ihrem Parteitag
voraussichtlich dafür aus, den Internationalen Frauentag am 8. März zum
Feiertag zu machen.
Die Begründungen der drei Parteien ähneln sich: In Sachen
Gleichberechtigung gebe es noch viel zu tun, heißt es unisono. „Frauen
wollen am Frauentag keine Blumen, sondern gleiche Chancen, gleichen Lohn
für gleiche Arbeit, bessere Verteilung bei der Carearbeit, die Beseitigung
von (sexualisierter) Gewalt und das Selbstbestimmungsrecht“, schreiben die
grünen Fraktionsvorsitzenden.
Klingt doch gut. Das Netzwerk „[1][Frauen*streik]“ lehnt das rot-rot-grüne
Vorhaben trotzdem rundheraus ab. Bei einem Treffen am Mittwochabend am
Kottbusser Tor beschlossen die Versammelten nach Angaben einer Teilnehmerin
sogar ohne Gegenstimme eine Resolution. Darin fordert das Bündnis, „dass
der 8. März Kampftag der Frauen* bleiben soll“. Und weiter: „Es ist klar,
dass wir als arbeitende Frauen* mehr gesetzliche Feiertage wollen, aber
nicht an unserem internationalen Kampftag.“
## Der Feiertag ist eine Anerkennung
Da kommt man doch ins Grübeln. Ja, es stimmt, für Berlin müsste das
Netzwerk seine Pläne ändern. Bislang ruft es für den 8. März bundesweit zu
Streiks auf, um auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam zu machen.
Das Vorbild ist Spanien: Dort legten Millionen Frauen im vergangenen März
ihre Arbeit nieder. Streiken am Berliner Feiertag ginge nicht, das ist
klar. Aber ihn deshalb boykottieren?
Die Ernennung zum Feiertag ist eine Anerkennung. Ein Zeichen von
offizieller Seite: Ja, die Forderungen von Frauen sind berechtigt. Sich dem
entgegenzustellen wirkt widersinnig – als lehnten die Frauen die eigenen
Anliegen ab. Wenn es dem Bündnis darum geht, Aufmerksamkeit zu generieren,
dann muss es sich in Berlin eben andere Aktionsformen einfallen lassen.
Eine Demo am 8. März, zu der alle gehen können, weil sie ja freihaben, wäre
nicht das Schlechteste.
23 Nov 2018
## LINKS
[1] https://frauenstreik.org/
## AUTOREN
Antje Lang-Lendorff
## TAGS
Feiertagsdebatte
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Berlin
Frauenrechte
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Frauen
Der 9. November
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