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# taz.de -- Kolumne Der rechte Rand: Rechte wollen nicht rechts sein
> Hamburgs Merkel-Hasser wollen angeblich doch wieder demonstrieren. Sie
> sind eng mit der AfD verbandelt und bestreiten, rechtsradikal zu sein
Bild: Dieses Häuflein Hass stand in Hamburg 10.000 Gegendemonstrant*innen gege…
Die Organisatoren der „Merkel-muss-weg“ -Demo haben angekündigt, doch
wieder eine Kundgebung ausrichten zu wollen. Zuletzt hatte das „Orga-Team“
um Thomas Gardlo eine Kundgebung abgesagt. Am 7. November soll die
„Merkel-muss-weg“-Demo nun wieder stattfinden.
Eigentlich sollte die Kundgebung am 3. Oktober sein, dem Tag der Deutschen
Einheit. Doch da ist eine Großdemonstration in Berlin geplant zu der auch
Anti-Merkel-Fans von der Elbe hinwollten, erklären die Organisatoren auf
der Facebookseite. Für einen früheren Termin hätte die „zuständige Behör…
ihnen „leider (…) keine Zusage machen“ können.
Die letzte Kundgebung war am 5. September. An jenem Mittwoch wiederholte
sich das Kräfteverhältnis der vergangenen Kundgebungen. Der
Kreisvorsitzende des AfD-Landesverbandes Südwest-Mecklenburg, Dennis
Augustin, sprach vor 178 Teilnehmern. [1][10.000 Demonstranten standen
ihnen gegenüber].
Der Auftritt von Augustin zeigt wieder einmal die Nähe der AfD zu
Pegida-Gruppierungen. Diese Verbindungen sind parteiintern umstritten. In
Hamburg hat sich die Debatte in der AfD verschärft, nachdem die
Einschätzung des Verfassungsschutzes (VS) bekannt wurde, dass die
„Merkel-muss-weg“-Kundgebung von Rechtsextremen getragen wird. Marco Haase,
Sprecher des Verfassungsschutzes hatte gesagt, man würde „aufmerksam zur
Kenntnis“ nehmen, dass die Veranstalter „Verbindungen und Kontakte zur AfD
in Hamburg und in andere Landesverbände unterhalten“.
## AfD-Vorsitzender ist mit Merkel-Hassern befreundet
Auf einer Pressekonferenz versuchte die AfD diese Vorhaltungen zu
entkräften. Doch am 5. September musste der AfD-Landesvorsitzende und
Fraktionsvize Dirk Nockemann einräumen, selbst über die Facebook-Seite mit
Gardlo „befreundet“ zu sein. Fast erwartungsgemäß sprang Nockemann dann
auch dem ehemaligen Verfassungsschutz-Chef und Innensenator Heino Vahldieck
bei, [2][als dieser wegen seine Nähe zur „Merkel-muss-weg“ kritisiert
wurde]. Von „absurder Hetzjagd“ und „Verleumdungswahn gegen integre
Konservative“ schrieb Nockemann auf der Seite der Fraktion.
Die Vorhaltungen des Geheimdienstes möchte auch das „Orga-Team“ entkräfte…
Seit Tagen würde über Medien das Gerücht gestreut „dass wir, die
Organisatoren“ aus dem rechtsradikalen Umfeld stammen würden, schreiben
sie. Die vom Innensenator und dem Leiter des Landesverfassungsschutzes
getätigten Äußerungen seien falsch. Diese Aussagen wolle man „juristisch
verfolgen“ kündigte das „Merkel-muss-weg“-Bündnis an und erklärte, dass
keine Person des „Orga-Teams“ jemals in „einer problematischen Partei“ …
„Kameradschaften und Gruppierungen“ organisiert war. Sie seien alle
„Menschen in kaufmännischen oder handwerklichen Berufen, Juristen und
Personenschützer“. Die Offenlegung der Berufe steht jedoch nicht im
Widerspruch zu rechtsextremen Verstrickungen und Einstellungen. Gardlo
hatte unlängst zugegeben, die Identitäre Bewegung trainiert zu haben.
19 Sep 2018
## LINKS
[1] /Rechte-Demo-und-Gegendemo-in-Hamburg/!5533766
[2] /Rechtslastiger-Ex-Verfassungsschutzchef/!5533240
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Merkel muss weg
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Kolumne Der rechte Rand
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