Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Menschenrechtsverletzungen in China: Uiguren werden kollektiv bestr…
> Human Rights Watch beklagt eine „Massenkampagne“ gegen die muslimische
> Minderheit in China. Laut UN sind eine Million Uiguren inhaftiert.
Bild: Polizisten in der Region Xinjiang: „eine Art Internierungslager“ (Arc…
Peking taz | Sie werden misshandelt, gefoltert und willkürlich in
Umerziehungslagern eingesperrt: Die chinesische Regierung betreibt nach
Angaben von Human Rights Watch im Nordwesten des Landes eine „systematische
Massenkampagne“ gegen die muslimische Minderheit der Uiguren. In der
gesamten Provinz Xinjiang würden die rund 13 Millionen Uiguren politisch
indoktriniert, ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt und kollektiv bestraft,
heißt es in einem 117 Seiten langen Bericht, den die
Menschenrechtsorganisation am Montag vorstellt.
Für den Bericht hat Human Rights Watch 58 Uiguren befragt. Fünf von ihnen
waren in chinesischer Haft, 38 der Befragten hatten inhaftierte Angehörige.
19 der Interviewten mussten wegen der drohenden Repressionen das Land
verlassen. „Die chinesische Regierung begeht in Xinjiang
Menschenrechtsverletzungen in einem Ausmaß, wie es das Land seit
Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat“, beklagt Sophie Richardson,
China-Direktorin von Human Rights Watch. Sie fordert die Vereinten Nationen
und sämtliche Regierungen auf, China für dieses Vorgehen zu bestrafen.
Chinas kommunistische Führung unterdrückt zwar schon seit vielen Jahren die
Uiguren. Human Rights Watch berichtet von einem „dramatischen Ausmaß der
Repression“, seit Chen Quanguo als Parteisekretär über Xinjiang herrscht.
Der Hardliner war bis Ende 2016 Parteisekretär von Tibet.
## China räumt „verschärfte Maßnahmen“ ein
Erst vor einem Monat hatte ein Ausschuss der Vereinten Nationen ebenfalls
darauf hingewiesen, dass China womöglich mehr als eine Million Uiguren
[1][in Gefängnissen und Umerziehungslagern interniert hat.] Das wäre
statistisch gesehen fast jeder zehnte Uigure. Die Region sei in [2][„eine
Art massives Internierungslager“] umgewandelt worden, sagte Gay McDougall,
die Vorsitzende des entsprechenden UN-Ausschuss. Dabei hatte die
chinesische Führung solche Lager 2014 für abgeschafft erklärt. Sie sind
damit illegal.
In dem Bericht zitiert Human Rights Watch einen Betroffenen, der mehrere
Monate in einem solchen Lager verbringen musste. Als er in Haft um einen
Anwalt bat, sei ihm gesagt worden: Den brauche er nicht. Schließlich werde
er gar nicht angeklagt. Er müsse bloß lernen. Die
Menschenrechtsorganisation kritisiert zudem die flächendeckende
Überwachungstechnik, die Chinas Führung in ganz Xinjiang einsetze. Die
Behörden würden mit Hightech massenweise Daten sammeln und künstliche
Intelligenz nutzen, um die Uiguren auszuspionieren.
Chinas Führung bestritt zunächst die Vorwürfe, räumt inzwischen jedoch ein,
dass es verschärfte Maßnahmen gebe. Dass in der Region Xinjiang gegenwärtig
Frieden und Stabilität herrschten, sei zweifellos auf die strengen
Vorschriften zurückzuführen, heißt es in einem Kommentar der Staatszeitung
Global Times.
10 Sep 2018
## LINKS
[1] /Muslimischen-Minderheiten-in-China/!5527269
[2] /China-weist-UN-Vorwuerfe-zurueck/!5525244
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
Uiguren
China
Human Rights Watch
Menschenrechte
China
Tibet
Europäisches Parlament
Abschiebung
Uiguren
Uiguren
China
Uiguren
## ARTIKEL ZUM THEMA
Proteste in China: Mongolisch unter Druck
In der Inneren Mongolei soll der Schulunterricht früher als bisher auf
Mandarin stattfinden. Eltern, Lehrer und Schüler laufen dagegen Sturm.
Seit 70 Jahren besetzt: Der Ruf „Free Tibet!“ wird leiser
Vor 61 Jahren begann der Volksaufstand in Tibet, den China brutal
niederschlug. Der Ruf für ein freies Tibet wird von China immer öfter
unterdrückt.
Menschenrechtspreis des EU-Parlaments: „Auszeichnung für alle Uiguren“
Die Tochter des diesjährigen EU-Friedenspreisträgers hat seit zwei Jahren
nichts mehr von ihrem Vater Ilham Tohti gehört. Jewher Ilham im Gespräch.
Abgeschobener Uigure in China: D. Adilie lebt – und sitzt in Haft
Im April wurde ein in München lebender Uigure nach China abgeschoben. Die
Uiguren werden in ihrer Heimat Xinjiang systematisch unterdrückt.
Menschenrechtslage der Uiguren in China: Maas hat Fragen für Peking im Gepäck
Heiko Maas reist nach China und will auch die Lage der Uiguren zur Sprache
bringen. Deren Menschenrechtslage ist bedenklich.
China weist UN-Vorwürfe zurück: Eine Provinz wird zum Gefängnis
In China werden die muslimischen Uiguren mit großer Härte unterdrückt. Bis
zu drei Millionen Menschen werden in Lagern festgehalten.
Chinas berüchtigte Lager: Nach Uiguren auch Kasachen?
Eine geflohene Chinesin erzählt vor Gericht in Kasachstan über das
Lagersystem in der Unruheprovinz Xinjiang in Nordwestchina.
Menschenrechtsverletzungen in China: Grabesstille über Xinjiang
Früher war die Region für ihre Messer berühmt. Die sind jetzt verboten.
China hat die Heimat der Uiguren in ein großes Straflager verwandelt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.