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# taz.de -- Atomtransporte im Hamburger Hafen: Betriebe lassen Finger vom Brenn…
> Zwei große Hafen-Unternehmen verzichten freiwillig, bestimmte
> Atombrennstoffe in Hamburg umzuschlagen. Einen Transportstopp gibt es
> nicht.
Bild: Freiwillige Verpflichtung: Hapag Lloyd will bestimme atomare Brennstoffe …
HAMBURG taz | Im Hamburger Hafen werden künftig erheblich weniger
Atombrennstoffe umgeschlagen. Nach Mitteilung der Hamburger
Wirtschaftsbehörde haben sich die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)
und die größte deutsche Reederei, Hapag LLoyd, schriftlich freiwillig
verpflichtet, künftig bestimmte Atombrennstoffe nicht in Hamburg
umzuschlagen. An beiden Unternehmen hält die Stadt beträchtliche Anteile.
Mit der Selbstverpflichtung, die allerdings nicht rechtsverbindlich ist,
setzt die rot-grüne Landesregierung eine Vereinbarung ihres
Koalitionsvertrags von 2015 teilweise um. Demnach soll die Hafenwirtschaft
freiwillig auf den Umschlag und Transport von Brennstäben, Uranerz oder dem
extrem gefährlichen Uranhexaflurid verzichten. Einen Transportstopp gibt es
aber nicht. Hapag-LLoyd-Schiffe mit atomarer Fracht können weiterhin den
Hamburger Hafen anlaufen, sie dürfen nur kein radioaktives Material laden
oder entladen.
Allein 2017 wurden rund 150 Atomtransporte über den Hamburger Hafen
abgewickelt. Von hier gehen etwa Kernbrennstoffe an die Atomfabriken im
emsländischen Lingen und im westfälischen Gronau, die verschiedene
Atomkraftwerke mit Brennelementen beliefern und vom deutschen
„Atomausstieg“ nicht betroffen sind. Neben Rostock und Bremen ist Hamburg
damit einer der wichtigsten deutschen Umschlaghäfen für spaltbares
Material. Auch Bremen versucht, den Atomumschlag in Bremerhaven zu
begrenzen – mit einer gesetzlichen Regelung. Da die Genehmigung und
Kontrolle von Atomtransporten aber dem Bundesrecht unterliegen, hat das
Bremer Verwaltungsgericht die Gültigkeit der Regelungen infrage gestellt.
Nun muss das Bundesverfassungsgericht darüber entscheiden.
Ob der atomare Umschlag in Hamburg sinkt, weiß Hamburgs Wirtschaftsbehörde
nicht, denn große Terminalbetreiber wie Eurogate oder C. Steinweg sowie
wichtige Reedereien wie die russische Northern Shipping Company sind
ebenfalls im Atomgeschäft aktiv und wollen bislang nicht verzichten. Mit
ihnen will der Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) jetzt Gespräche
über eine Selbstverpflichtung aufnehmen.
11 Apr 2018
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
Hapag-Lloyd
Hamburger Hafen
Anti-Atom-Bewegung
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Radioaktivität
Hamburger Senat
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