| # taz.de -- Streit um Kohleausstiegskommission: Sie will ihm die Kohle nicht ü… | |
| > Svenja Schulzes Umwelt- oder Peter Altmaiers Wirtschaftsministerium, wer | |
| > erhält die Verantwortung für die Ausstiegskommission? | |
| Bild: Bei Kohleausstieg und Klimaschutz will sie sich nicht nur einbringen, son… | |
| Berlin taz | Wer ist zuständig für die Kommission, die in Kürze die | |
| Grundlagen für den Kohleausstieg erarbeiten soll? Über diese Frage ist in | |
| der Bundesregierung nun offener Streit ausgebrochen. „Im Koalitionsvertrag | |
| ist diese Kommission im Klima-Kapitel verankert“, sagte | |
| [1][Umweltministerin Svenja Schulze] (SPD) am Wochenende der Deutschen | |
| Presse-Agentur. Es gehe nicht nur um den Rückgang der Stromgewinnung aus | |
| Kohle und Perspektiven für die Klimaregionen, sondern auch um das Erreichen | |
| der Klimaschutzziele. „Darum sind Wirtschafts- und Umweltministerium | |
| gleichermaßen betroffen“, betonte Schulze. „Der Koalitionsvertrag ist da | |
| sehr eindeutig.“ | |
| Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht die Verantwortung für die | |
| Kommission hingegen allein bei seinem Ministerium. Er hatte in der | |
| vergangenen Woche auf den Klimaschutzplan aus dem Jahr 2016 verwiesen, in | |
| dem die Führung seinem Ressort zugesprochen wird. „Das macht auch Sinn“, | |
| hatte Altmaier erklärt. Allerdings sollten auch Umweltverbände und | |
| Umweltministerium sich einbringen können. Zur aktuellen Forderung von | |
| Schulze äußerte er sich auf taz-Anfrage nicht. | |
| Die Kommission mit dem offiziellen Namen „Wachstum, Strukturwandel und | |
| Beschäftigung“ soll laut Koalitionsvertrag „unter Einbeziehung der | |
| unterschiedlichen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Umweltverbänden, | |
| Gewerkschaften sowie betroffenen Ländern und Regionen“ nicht nur „einen | |
| Plan zur schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung“ | |
| erarbeiten. Sondern sie soll auch Maßnahmen vorschlagen, um das deutsche | |
| Klimaziel für 2020 „so weit wie möglich“ und das für 2030 „zuverlässig | |
| erreichen“ zu können. Sie soll laut Altmaier noch vor der Sommerpause ihre | |
| Arbeit aufnehmen. „Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren“, hatte er | |
| erklärt. Wer Mitglied wird und wer sie leitet, ist aber noch offen. | |
| Die Umweltverbände, auf deren Mitwirkung sowohl Altmaier als auch Schulz | |
| Wert legen, haben ihre Teilnahme aber bereits an Bedingungen geknüpft. | |
| Greenpeace, WWF, BUND, DNR Naturschutzbund, Deutsche Umwelthilfe und | |
| Germanwatch fordern wie Schulze eine gemeinsame Federführung von Umwelt- | |
| und Wirtschaftsministerium. „Der einzige Grund für die Einsetzung dieser | |
| Kommission ist die extreme Klimaschädlichkeit der Kohle“, sagte | |
| Greenpeace-Klimaexperte Tobias Münchmeyer. „Es ist daher | |
| selbstverständlich, dass das Bundesumweltministerium eine führende Rolle | |
| bei der Gestaltung eines Ausstiegs aus dieser klimaschädlichen Energieform | |
| spielt.“ | |
| Daneben verlangen die Verbände, dass die Besetzung und der Vorsitz der | |
| Kommission ökonomische und ökologische Interessen ausgewogen | |
| berücksichtigt. Und sie fordern, dass die Bundesregierung ernsthafte | |
| Schritte unternimmt, um das 2020-Ziel doch noch zu erreichen. Notwendig sei | |
| ein Klimaschutz-Sofortprogramm oder eine ambitionierte Vorgabe für 2020 im | |
| Mandat der Kommission, sagte WWF-Klimaexperte Michael Schäfer der taz. | |
| „Andernfalls kann die Kommission ihren klimapolitischen Auftrag nicht | |
| erfüllen. Dann hätte unsere Beteiligung keinen Sinn.“ | |
| 2 Apr 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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