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# taz.de -- Steigende Schüler*innenzahlen: Schulbau im Akkord
> Schulsenator kündigt Neubau von vier Grundschulen und drei Gymnasien an.
> Die Linke kritisiert dies und fordert die Neugründung von
> Stadtteilschulen.
Bild: Die Struensee-Schüler*innen gehen übergangsweise in die ehemalige Nauti…
HAMBURG taz | Hamburg wächst und baut. „Für viele Menschen ist sie zu einer
Hoffnungsstadt geworden“, sagt Schulsenator Ties Rabe. Familien ziehen
seltener an den Stadtrand. Statt wie anderorts zu schrumpfen, ist die
Schülerzahl seit 2010 um 15.000 gestiegen. Und Rabes Behörde rechnet mit
einem weiteren Anstieg. Darum kündigte er den Bau von sieben Schulen in
Altona und Harburg an. Derweil fordert die Opposition mehr
Bürgerbeteiligung und einen neuen Schulentwicklungsplan.
Die meisten Änderungen betreffen Altona. Dort war vor einigen Jahren sogar
von einem „Schulloch“ die Rede, als junge Familien im Raum St. Pauli /
Altona Altstadt nicht die gewünschten Plätze fanden. Schon 2016 eröffnete
deshalb auf dem Gelände der früheren Schule Königstraße, das inzwischen zur
Stadtteilschule am Hafen gehörte, das neue Struensee-Gymnasium.
Eigentlich war geplant, die dortigen Schulgebäude schrittweise zu erneuern.
Doch nun wird alles neu gebaut. „Die Wiese wird einmal leer gefegt“, sagt
Rabe. Dann werde man „ ein schönes Gymnasium bauen“. Auf dem Areal soll
dann auch noch ein Deutsch-Französisches Gymnasium Platz finden.
Für beide startet nun der Architektenwettbewerb, sodass bis 2023 die
Gebäude für „insgesamt sieben weitere Gymnasialzüge zur Verfügung stehen�…
Die jetzigen Struensee-Schüler müssen zum Schuljahr 2019/20 ausziehen. Nach
taz-Information ist das Ausweichquartier die leerstehende ehemalige
Nautik-Schule in der Wohlwillstraße.
Veränderung kommt auch auf die Kurt-Tucholsky-Stadtteilschule in Altona
Nord zu. Sie wird in einen Neubau im Quartier „Neue Mitte Altona“ ziehen.
Überraschend gab Rabe bekannt, dass in die leeren Kurt-Tucholski-Räume
dann ein neues Gymnasium einziehen soll. Ein drittes „nagelneues“ Gymnasium
ist auf dem Neubaugebiet Trabrennbahn Bahrenfeld geplant. Ebendort soll
auch eine Grundschule entstehen, zwei weitere jeweils im Grenzbereich
Bahrenfeld / Ottensen und Ottensen / Othmarschen. Die Flächen werden noch
gesucht.
Zudem werden drei Grundschulen vergrößert, sodass sie fünf Parallelklassen
haben, die Theodor-Haubach-Schule in Altona-Nord soll gar sieben Klassen
nebeneinander haben. Mit allen Maßnahmen schafft Altona Platz für fast
5.000 Schüler. Rabe rechnete vor, dass in der Single-Hochburg-Hamburg
normalerweise auf jede fünfte Wohnung ein Schulkind kommt. Beim Neubau
komme eines auf jede dritte.
Auch in Harburg sollen deshalb schon zum nächsten Schuljahr vier
Grundschulen um je einen Zug erweitern und in der Straße Am
Soldatenfriedhof eine ganz neue Grundschule entstehen. In Neugraben sieht
die Behörde Bedarf für eine weiterführende Schule. Man wolle „eine kleine
Doppelschule bauen“, sagte Rabe. Die Rede ist von einer sechszügigen
„Campusschule“, mit einer Stadtteilschule und einem Gymnasium unter einem
Dach. Vorbild ist die Heinrich-Hertz Schule, wo die Schüler in Klasse 5 und
6 noch zusammen lernen. Auch in der Hafencity ist eine Campusschule
geplant.
Früher gab es für diese Fragen den Schulentwicklungsplan, der in allen
Bezirken diskutiert wurde. Nur wurde der seit 2012 nicht mehr aktualisiert.
Schulpolitikerin Sabine Boeddinghaus (Die Linke) wirft Rabe deshalb vor, er
verkünde „wichtige Entscheidungen der Schulentwicklung nach Gutsherrnart“.
Denn die Mitwirkungsrechte der Bürger würden übergangen. Auch zeigten die
Anmeldezahlen in Altona und Harburg, dass die Stadtteilschulen dazu
gewinnen, während dort die Gymnasien Schüler verlieren. „Wenn man Schulen
neu gründet“, sagt Boeddinghaus, „müssen es Stadtteilschulen sein“.
28 Mar 2018
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Schulbehörde Hamburg
Schule
Stadtteilschule
Architektur
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Bürgerbeteiligung
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