| # taz.de -- Platzmangel in Altona erschwert Schulbau: Noch ein Schulhof auf dem… | |
| > Die neue Stadtteilschule in Mitte Altona soll Dachflächen und einen | |
| > öffentlichen Park als Schulhof nutzen. Bekommt Altona drittes Gymnasium? | |
| Bild: Wenn der Platz knapp ist: Schulhof auf dem Dach der Katharinenschule in d… | |
| HAMBURG taz | Es sei eine Art „Schul-Hochhaus“ geplant, berichtet Robert | |
| Jarowoy von der Altonaer Links-Fraktion. Sieben Stockwerke hoch, mit einem | |
| Schulhof auf dem Dach, so habe ein Mitarbeiter des städtischen Betriebs | |
| „Schulbau Hamburg“ die geplante Stadtteilschule auf dem Gelände der „Neu… | |
| Mitte Altona“ skizziert. | |
| Obendrein sei diese Schule für 1.100 Schüler ausgelegt, und damit schlicht | |
| zu klein, wenn sie den Bedarf des neuen Wohnquartiers decken und zugleich | |
| wie geplant die heutige Kurt Tucholsky Schule an der Kieler Straße mit | |
| ihren derzeit 850 Schülern ersetzen soll. | |
| Platzmangel ist Alltag an Altonas Schulen, seit die Stadt verdichtet wird | |
| und sich immer mehr Familien entscheiden, in der inneren Stadt wohnen zu | |
| bleiben. Vor den Sommerferien sprachen verzweifelte Eltern, die ihre Kinder | |
| für die fünfte Klasse anmelden wollten, sogar von einem „Schulloch“. Nun | |
| nehmen die Gymnasien Allee und Altona zusätzliche 5. Klassen auf. Und weil | |
| der Platz nicht reicht, weichen Schulen in Grünflächen aus. | |
| „Shared Space“, ist der moderne Begriff dafür. Nach der Shared-Space-Logik | |
| bekommt auch die neue Schule in Altonas Mitte einen Schulhof: Ein | |
| Parkstreifen soll nicht nur den Anwohnern zur Erholung dienen, sondern auch | |
| Pausenfläche sein. Dabei sollen die von Schülern genutzten Flächen „keine | |
| Einfriedung“ erhalten, so der Bebauungsplan Altona 26. | |
| Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Karin Prien hält davon nichts. | |
| „Öffentliche Parks sind keine kinderfreundlichen Schulhöfe“, sagt sie. De… | |
| laut Schulgesetz hätten Schüler ein Recht, vor Gefahren geschützt zu | |
| werden, die sie aufgrund ihres Alters nicht selbst übersehen können. | |
| Die Altonaer Bezirksversammlung hat Ende September mit Stimmen von Linken, | |
| Grünen, AfD und CDU einen Antrag verabschiedet, in dem sie an die | |
| Schulbehörde appelliert, keine „Mischnutzungsflächen für Pausenflächen an | |
| Schulstandorten“ vorzusehen, die nicht vollständig dem Hausrecht der | |
| Schulleitung unterliegen. Auch sollten Pausenflächen durch bauliche | |
| Abgrenzungen kenntlich sein. | |
| Zudem beantragte die Bezirksversammlung, die Kurt Tucholsky Schule als | |
| Standort zu erhalten, möglicherweise künftig als Gymnasium. Nach bisherigen | |
| Planungen sollte das Gelände für den Wohnungsbau veräußert werden. „Wenn | |
| man die Stadt verdichtet“, warnt Jarowoy, „darf man die öffentliche | |
| Infrastruktur nicht auch verdichten.“ | |
| Einen Schulhof auf dem Dach hat bereits die Katharinen-Grundschule in der | |
| Hafen-City. Doch für ältere Schüler, die gern Grenzen testen, sei das | |
| gefährlich, haben Lehrer gewarnt. | |
| Schulbehörden-Sprecher Peter Albrecht erklärt, die neue Schule sei noch | |
| nicht geplant. Sieben Geschosse seien für die Wohnbauten festgeschrieben. | |
| Da Schulen höhere Decken hätten, werde die Schule „keine sieben Etagen | |
| haben“. | |
| Gleichwohl sei die Nutzung von Dachflächen als „schulische Außenfläche | |
| wahrscheinlich“. Bis zum Frühjahr werde es einen Wettbewerb geben, ergänzt | |
| Baubehördensprecher Magnus Kutz. Die Schule werde ein paar kleinere Flächen | |
| für sich haben. Ansonsten sei die „Mitnutzung des Parks“ geplant. | |
| Die Frage, ob Schulhöfe kenntlich gemacht werden, sei nicht Sache der | |
| Bezirke, so Albrecht weiter. Im Zuge der Verbindung von Schulen mit | |
| außerschulischen Lernorten wäre es nicht zielführend, Flächen „durch | |
| formale Regelungen weiter einzuschränken“. | |
| Beim Erhalt von Schulstandorten finden die Bezirkspolitiker offenbar Gehör. | |
| Die Behörde prüfe jetzt die Errichtung eines dritten Gymnasiums in Altona, | |
| sagt Albrecht. „Eine Möglichkeit wäre der Standort der jetzigen Kurt | |
| Tucholsky Schule“. | |
| 14 Oct 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Kaija Kutter | |
| ## TAGS | |
| Architektur | |
| Bildung | |
| Altona | |
| Wohnungsbau | |
| Schulbehörde Hamburg | |
| Stadtentwicklung | |
| Hamburg | |
| Ottensen | |
| Altona | |
| Stadtentwicklung | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Schule in Altona lässt auf sich warten: Fenster im Wind | |
| In Hamburg-Altonas schickstem Neubauviertel sollte längst eine Schule | |
| stehen. Doch noch existiert erst der Rohbau. | |
| Steigende Schüler*innenzahlen: Schulbau im Akkord | |
| Schulsenator kündigt Neubau von vier Grundschulen und drei Gymnasien an. | |
| Die Linke kritisiert dies und fordert die Neugründung von Stadtteilschulen. | |
| Neues Viertel mit ein bisschen Klimaschutz: An der Leine des Stromkonzerns | |
| Der Hamburger Energietisch kritisiert die Stadt: Das Klimaschutz-Konzept | |
| für die Neue Mitte Altona sei für die Bewohner teuer und bringe nichts. | |
| Städtebau: Neue Mitte Altona kriegt Profil | |
| Oberbaudirektor stellt Entwürfe für ersten Bauabschnitt vor. Sechs- bis | |
| siebenstöckige Bebauung vorgesehen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr | |
| 2017 geplant. | |
| Stadtentwicklung in Ottensen: Hotspot der Werbebranche | |
| Auf dem Zeise-Parkplatz soll ein Bürohaus für eine große Werbefirma | |
| entstehen. Zuvor waren dort Wohnungen geplant. Kritiker befürchten | |
| Yuppisierung. | |
| Fragwürdige Stadtentwicklung: Kuhhandel auf Schienen | |
| Hat sich der Hamburger Senat übervorteilen lassen, als er das Altonaer | |
| Bahngelände erwarb? | |
| Mega-Projekt in Hamburg: Bahn frei für Neue Mitte Altona | |
| Die Bahn will den Kopfbahnhof von Hamburg-Altona verlegen. Mit den Bürgern | |
| will sie einen ausführlichen Dialog führen. |