| # taz.de -- Berliner AfD und Verfassungsschutz: Ein Fall für die Spitzel? | |
| > Soll die AfD durch den Verfassungsschutz beobachtet werden? Berliner | |
| > Grüne sind dafür, die Linkspartei widerspricht. | |
| Bild: Die AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus | |
| Berlin taz | Nur einmal taucht die AfD im letzten veröffentlichten Berliner | |
| Verfassungsschutzbericht von 2016 auf – als „Feindbild der autonomen | |
| 'Antifa“. Inwiefern die Partei nicht auch als Feindbild der | |
| freiheitlich-demokratischen Grundordnung anzusehen ist und ob sich der | |
| Staat mittels des Verfassungsschutzes zur Wehr setzen sollte, wird seit der | |
| rassistischen Tirade des sachsen-anhaltischen Landesvorsitzenden André | |
| Poggenburg am Aschermittwoch erneut diskutiert. Unter dem Gejohle seines | |
| Publikums war Poggenburg über Türken als „Kümmelhändler“ und „Kameltr… | |
| hergezogen. | |
| Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte daraufhin gesagt: „Wer Menschen | |
| aufgrund ihrer Herkunft oder Abstammung diskriminiert, agiert immer offener | |
| rassistisch und nationalistisch. Teile der AfD sind längst auf dem Weg, ein | |
| Fall für den Verfassungsschutz zu werden.“ | |
| Auf Landesebene schließen sich ihm die Berliner Grünen an. Auf taz-Anfrage | |
| sagte die Fraktionssprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus, June | |
| Tomiak: „Einer Beobachtung von Einzelpersonen aus der Berliner AfD durch | |
| den Verfassungsschutz stehen wir positiv gegenüber.“ | |
| Als Begründung nennt Tomiak die „erstaunliche Nähe“ zur rechtsextremen | |
| Identitären Bewegung. AfD-Abgeordnetenhausmitglieder wie Thorsten Weiß, | |
| Ronald Gläser und Andreas Wild hätten sich „mehrfach positiv“ auf diese | |
| bezogen. Ebenso suchten Teile der Partei die Nähe zu Neonazis, etwa auf den | |
| „Merkel muss weg“-Demonstrationen oder dem „Frauenmarsch“ am vergangenen | |
| Samstag. | |
| ## Aktiv bei Verfassungsfeinden | |
| Noch steht die AfD weder in den Bundesländern noch beim Bundesamt für | |
| Verfassungsschutz unter gezielter Beobachtung. Die Berliner Behörde teilte | |
| jedoch auf Anfrage mit, fortlaufend offene Informationen darüber zu prüfen, | |
| ob „extremistische Bestrebungen“ vorliegen. Sie verweist auf Berichte, | |
| „dass Anhänger der Partei-Jugendorganisation ‚Junge Alternative‘ auch f�… | |
| die ‚Identitäre Bewegung‘ (IB) aktiv sind, die ihrerseits wiederum auf | |
| ‚Bärgida‘-Demonstrationen präsent war“. Beide stehen unter Beobachtung. | |
| Anders als die Grünen spricht sich Niklas Schrader vom Koalitionspartner | |
| Linke deutlich gegen eine Beobachtung aus. „Um zu wissen, dass die AfD eine | |
| Gefahr für die Demokratie ist, brauche ich keinen Verfassungsschutz“, so | |
| der zuständige Fraktionssprecher. Er fügt hinzu: „Der Verfassungsschutz hat | |
| im Kampf gegen rechts mehr Schaden als Nutzen gebracht. Darauf können wir | |
| gerne verzichten.“ Wichtig sei hingegen eine „klare Haltung der | |
| demokratischen Mehrheit und eine aktive Zivilgesellschaft“. | |
| Auch die CDU ist gegen eine Überwachung: „Damit würden wir der AfD einen | |
| Gefallen tun, weil sie sich dann als Opfer darstellen könnten“, so der | |
| Abgeordnete Kurt Wanser zur taz. | |
| 21 Feb 2018 | |
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| Erik Peter | |
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