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# taz.de -- LGBT in Kroatien: Katholische Kirche hasst Regenbogen
> Das Kinderbuch „Meine Regenbogenfamilie“ sorgt in Kroatien für einen
> Eklat. Der Klerus und „besorgte Bürger“ hetzen dagegen.
Bild: Geht gar nicht! Meint die katholische Kirche
Erzkonservative in Kroatien sind wieder einmal alarmiert. Der Grund ist ein
Kinderbuch mit dem Titel „Meine Regenbogenfamilie“, das vor einigen Tagen
in der Hauptstadt Zagreb vorgestellt wurde. Die vierjährigen HauptheldInnen
heißen Ana und Roko. Ana hat zwei Väter und Roko zwei Mütter. Einige fänden
Rokos Familie auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, aber das
interessiere Roko nicht. Denn seine Mütter bereiteten ihm gern seine
geliebten Pfannkuchen zu, heißt es in dem Text.
Es dauerte nicht lange, bis die üblichen Verdächtigen wieder aus ihren
Löchern krochen – allen voran die katholische Kirche und artverwandte
Organisationen. So machte ein Zusammenschluss besorgter Bürger namens
Vigilare hinter der Herausgabe des schändlichen Machwerks eine eindeutige
politische und ideologische Agenda aus und forderte den Bildungsminister
auf, die „Homosexuellen-Propaganda“ aus den Schulen zu verbannen.
Derartige abstruse Einlassungen sind nur eine Facette eines wachsenden
Nationalismus in Kroatien. Diese Tendenz – und das sollte zu denken geben –
ist vor allem seit dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union im Jahr
2013 zu beobachten. Senada Selo-Sabić vom Zagreber Institut für Entwicklung
und Internationale Beziehungen glaubt, dass Kroatien Fehler während des
Beitrittsprozesses gemacht habe. Denn jeder sei marginalisiert worden, der
mit dieser Entwicklung nicht einverstanden gewesen sei. Die Parteien hätten
sich bemüht, ein liberales, progressives und egalitäres Bild Kroatiens zu
zeichnen. Doch das sei eben nur die eine Seite der Geschichte gewesen.
Das kann zwar so sein, macht die Sache aber nicht besser. Zwar gibt es seit
2014 eingetragene Partnerschaften. Jedoch enthält das Gesetz keine Regelung
zur Adoption von Kindern. Trotz des Protests lässt sich Daniel Martinović
seinen Optimismus nicht nehmen. Er ist einer der Mitbegründer von
„Regenbogen-Familien“ – einer Nichtregierungsorganisation, die sich für
LGBT-Rechte einsetzt und das Kinderbuch herausgegeben hat.
Die 500 gedruckten und kostenlosen Exemplare sind bereits vergriffen. Auch
viele Hetero-Eltern sind offensichtlich interessiert und wollen das Thema
zu Hause diskutieren. „Das gibt uns Hoffnung auf einen Wandel“; sagt
Martinović. „Und dass wir uns in Richtung einer toleranteren Gesellschaft
bewegen.
30 Jan 2018
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Kinderbuch
Katholische Kirche
Kroatien
Schwerpunkt LGBTQIA
Glaube, Religion, Kirchenaustritte
Katholische Kirche
Hamburg
Katholische Kirche
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
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Fußball
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