| # taz.de -- Bundesrat unterstützt Initiative für günstigen Wohnungsbau: Hoff… | |
| > Der Bund verkauft eigene Grundstücke bisher fast nur zum Höchstpreis. | |
| > Brandenburg, Berlin und Bremen wollen das ändern. | |
| Bild: Dem Bund abgeluchst: das Dragonerareal in Berlin-Kreuzberg. | |
| Länder und Kommunen drängen den Bund, günstige Grundstücke für den sozialen | |
| Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Der Bundesrat beschloss am Freitag | |
| auf Initiative von Berlin, Brandenburg und Bremen, einen entsprechenden | |
| Gesetzentwurf zur Liegenschaftspolitik des Bundes beim Bundestag | |
| einzubringen, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu sichern. | |
| In dem Länderantrag heißt es zur Begründung, momentan erfolge der Verkauf | |
| bundeseigener Grundstücke gerade nicht auf der Grundlage eines | |
| gutachterlich ermittelten Wertes, sondern nach dem Höchstpreisprinzip. Dies | |
| heize die angespannte Marktsituation weiter an und treibe die Mieten | |
| dauerhaft in die Höhe. Besonders in Ballungsgebieten gebe es ein hohes | |
| Defizit an Sozialwohnungen und Wohnungen für untere und mittlere | |
| Einkommensgruppen. Berlin, das von einer solchen Initiative wohl besonders | |
| profitieren könnte, bemüht sich seit längerem um ein entsprechendes | |
| Entgegenkommen des Bundes. | |
| Der neue Präsident des Bundesrates, Berlins Regierender Bürgermeister | |
| Michael Müller (SPD), forderte in seiner Antrittsrede eine gleichmäßigere | |
| und gerechtere Verteilung des Wohlstandes in Deutschland. Dies gelte | |
| insbesondere für die Menschen in Ostdeutschland, sagte Müller. Es dürfe | |
| nicht sein, dass die Menschen im Osten als erste von Strukturveränderungen | |
| und Werkschließungen betroffen seien. Es gehe um gleiche Lebensverhältnisse | |
| in Ost und West. Das sei auch als Aufforderung an Unternehmen zu verstehen, | |
| machte Müller deutlich. | |
| Gerade mit der Digitalisierung stehe die Gesellschaft wieder vor gewaltigen | |
| Umbrüchen. Dies sorge für große Verunsicherung. Daher müsse klar sein: | |
| „Unsere Zukunft muss digital und sozial sein.“ Man sollte Digitalisierung | |
| auch als Chance für eine gerechtere Gesellschaft nutzen. Dazu gehöre auch, | |
| dass man in der Arbeitspolitik umdenken müsse. | |
| ## „Solidarisches Grundeinkommen“ | |
| Müller bekräftigte auch seinen Vorschlag eines „solidarischen | |
| Grundeinkommens“, das den Wunsch des Einzelnen nach Teilhabe durch Arbeit | |
| und den Wunsch der Gesellschaft nach einem besseren gemeinschaftlichen | |
| Leben miteinander verbinde. Er wolle eine Diskussion anstoßen, um | |
| Arbeitslosigkeit nicht mehr nur in den bisherigen Hartz-IV-Modellen zu | |
| finanzieren und zu verwalten. | |
| Von einem bedingungslosen Grundeinkommen hält Müller nichts. Als mögliche | |
| Gegenleistungen für ein solidarisches Grundeinkommen hatte Müller zuvor | |
| schon Tätigkeiten wie Sperrmüllbeseitigung, das Säubern von Parks, das | |
| Bepflanzen von Grünstreifen, Begleit- oder Einkaufsdienste für Behinderte | |
| oder auch Babysitting bei Alleinerziehenden genannt. (dpa) | |
| 3 Nov 2017 | |
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