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# taz.de -- Trumps Besuch beim Papst: Geschäftsmann trifft Geistlichen
> Im US-Wahlkampf hatte Franziskus Trump kritisiert. Ihr erstes Treffen
> wurde zwar neugierig beobachtet, der Inhalt blieb aber geheim. Bis auf
> eine Botschaft.
Bild: Beäugen sich kritisch: US-Präsident Donald Trump und Papst Franziskus
Vatikanstadt dpa | Bei seinem ersten Treffen mit US-Präsident Donald Trump
hat Papst Franziskus auf die Bedeutung des Friedens hingewiesen. Er
überreichte dem Republikaner eine Medaille und äußerte den Wunsch, dass er
[1][für den Frieden arbeiten werde].
Trump erklärte, der Besuch sei ihm eine „große Ehre“. Die etwa halbstünd…
Privataudienz war die erste Begegnung zwischen dem Katholikenoberhaupt und
dem Präsidenten, die bei zentralen politischen Themen grundsätzlich andere
Anschauungen vertreten und sich im vergangenen Jahr gegenseitig kritisiert
hatten.
Trump versicherte dem Pontifex im Anschluss an das Gespräch, er werde
dessen Worte in Ehren halten. „Danke, danke, ich werde nicht vergessen, was
Sie gesagt haben.“ Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Auf der
Medaille, die der Papst dem Präsidenten übergab, war ein Olivenzweig zu
sehen. „Ein Symbol des Friedens“, sagte der Argentinier. Trump antwortete:
„[2][Frieden] können wir gebrauchen.“
Mit auf den Weg gab der Pontifex dem US-Präsidenten auch seine 2017
veröffentlichte Friedensbotschaft, die er für ihn unterschrieben hatte.
Außerdem schenkte er ihm drei seiner Lehrschreiben – darunter die zweite
Enzyklika „Laudato si'“, die sich mit dem Umwelt- und [3][Klimaschutz]
befasst – ein Thema, bei dem die Positionen der Beiden weit auseinander
gehen. „Ich werde sie lesen“, sagte Trump. Er überreichte Franziskus eine
Box mit Büchern von Martin Luther King sowie eine Bronze-Skulptur.
Der Präsident wurde bei der Ankunft begleitet von seiner Frau Melania und
Tochter Ivanka, die beide schwarze Kleider und schwarze Schleier trugen.
Begrüßt wurden sie vom deutschen Präfekten des Päpstlichen Hauses, Georg
Gänswein.
## Trump hat es nicht so mit der Vergebung
Trump und der Papst gelten als sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Auch
ihre politischen Positionen liegen weit auseinander. Während Franziskus
immer wieder mehr Bemühungen um Umwelt- und Klimaschutz anmahnt, hat das
Thema unter Trump keine Priorität. Franziskus prangert auch immer wieder
den Bau von Mauern an, um Migranten abzuhalten. [4][Genau das] will Trump
jedoch an der Grenze zu Mexiko tun.
Franziskus hatte Trump im Wahlkampf für dieses Vorhaben kritisiert. Trump
nannte diese Äußerungen schändlich und sagte, der Papst sei von Mexikos
Regierung irregeleitet worden. Kurz vor dem Besuch von Trump hatte sich
Franziskus offen gezeigt und gesagt, dass er auf einen aufrichtigen
Austausch mit dem US-Präsidenten hoffe. Trump äußerte sich ähnlich.
Der Republikaner ist nicht für eine überzeugte Religiosität bekannt. Andere
Präsidenten zeigten ihren Glauben oft leidenschaftlich, bei dem 70-Jährigen
fehlt das. Er ist Presbyterianer, das ist der größte Zweig der reformierten
Kirchen. Er bezeichnet sich als Protestant. Mit dem christlichen Gedanken
der Vergebung kann er nach eigenem Bekunden nichts anfangen.
Der Besuch in Rom war zugleich sein erster Aufenthalt in Europa als
Präsident. Überall in der Stadt waren die Sicherheitsvorkehrungen extrem
hoch. Nach dem Treffen mit dem Papst besuchte Trump den italienischen
Präsidenten Sergio Mattarella. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident
Paolo Gentiloni wollte Trump weiter nach Brüssel reisen.
24 May 2017
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