# taz.de -- G-20-Sonderkonferenz in Bremen: Müllhalde Meer | |
> 140 Millionen Tonnen Müll sollen sich weltweit im Meer befinden. Wie man | |
> die beseitigt, haben die G-20-Staaten in einem Aktionsplan festgelegt. | |
Bild: So schön kann Neuseeland sein | |
BERLIN dpa/taz | Die G-20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und | |
Schwellenländer hat sich bei einer Konferenz in Bremen auf einen | |
Aktionsplan gegen Meeresmüll geeinigt. Das wichtigste Ziel sei, Müll im | |
Meer möglichst zu vermeiden, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks | |
(SPD) am Donnerstag. Weitere Punkte des Aktionsplans seien, Kunststoffe | |
recyclingfähig zu gestalten und in allen Ländern funktionierende Recycling- | |
und Abfallwirtschaftssysteme zu schaffen. | |
„Der Aktionsplan nimmt jedes einzelne Land in die Pflicht, genau diese | |
Schritte zu gehen, und das machen die Länder in eigener Verantwortung“, | |
sagte Hendricks zum Abschluss der dreitätigen Konferenz von Vertretern der | |
G-20-Staaten, Wissenschaftlern, der Industrie und der Zivilgesellschaft. | |
Schätzungen von Umweltschützern zufolge befinden sich rund 140 Millionen | |
Tonnen Plastik in den Meeren. | |
Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace, war bei den Verhandlungen | |
dabei. Der Aktionsplan sei ein „wichtiger, guter Schritt“, so Schöttner. | |
Zentral sei, dass neben den Themen Recycling und Müllmanagement auch die | |
Müllvermeidung prominent erwähnt werde. „Natürlich ist es im Interesse der | |
Industrie, möglichst viel weiter zu produzieren, und die entstehenden | |
Abfälle dann entsprechend zu verwerten“, so Schöttner. „Recycling bedeutet | |
aber häufig Downcycling, daher ist Vermeidung wichtiger.“ | |
Bernhard Bauske, Experte für Meeresmüll bei der Umweltorganisation WWF, | |
hält bessere Entsorgungssysteme für Abfall in den Ländern für vordringlich, | |
die als Hauptverursacher für Plastikabfall gelten. Vor allem in Südasien | |
sei die Entsorgung häufig unterfinanziert, Einnahmen aus Gebühren und | |
Verkäufen von Recycling-Material reichten nicht aus, um funktionierende | |
Systeme zu schaffen. „Deshalb ist es so dringend nötig, die Hersteller der | |
Produkte in die Verantwortung zu nehmen“, so Bauske. | |
Plastikmüll im Meer wird auch eines der großen Themen auf der | |
Ozean-Konferenz sein, welche die UN nächste Woche in New York veranstalten. | |
Dort geht es darum, wie die Nummer 14 der „Ziele für eine nachhaltige | |
Entwicklung“ umgesetzt werden kann: Erhalt und nachhaltige Nutzung der | |
Meere. | |
2 Jun 2017 | |
## AUTOREN | |
Heike Holdinghausen | |
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