# taz.de -- Kommentar AfD in Schleswig-Holstein: Der harte Kern bleibt | |
> Die AfD bleibt eine Randpartei. Doch ihr beständiger Einzug in die | |
> Landtage spricht für eine gefestigte Kernwählerschaft – am rechten Rand. | |
Bild: Schillernde AfD-Persönlichkeiten, aber leider keine Regenbogenfans: Jör… | |
Hinter dem knappen Einzug der AfD in den Landtag von Schleswig-Holstein mit | |
5,9 Prozent stecken viererlei Botschaften: eine landesspezifische, eine | |
optimistisch und zwei pessimistisch stimmende. | |
Zunächst die landesspezifische: Dass es im hohen Norden etwas gemächlicher | |
zugeht als anderswo, gilt auch für die Sphäre des Politischen. Kaum ein | |
anderes Bundesland hat den Zuzug der Flüchtlinge so unaufgeregt und | |
professionell bewältigt wie Schleswig-Holstein. Selbst in kleinsten | |
Gemeinden lief die Aufnahme vieler Flüchtlinge meist problemlos, Angriffe | |
auf Unterkünfte blieben die Ausnahme. In dieser Atmosphäre fehlender | |
Empörung ist es für die AfD kaum möglich, für sich zu punkten. Das | |
Wählerpotenzial der Deutschnationalen ist begrenzt. Zudem war die Gegenwehr | |
aus der Zivilgesellschaft groß. | |
Nach der Wahl im Saarland Ende März bleibt die AfD das zweite Mal in Folge | |
eine Randpartei, weit unter ihren bundesweiten Zustimmungswerten – das ist | |
eine gute Nachricht. Das Ende des Hypes, der parteiinternen | |
Allmachtsfantasien jenseits der 15 oder 20 Prozent, manifestiert sich in | |
diesen Ergebnissen. Die Demontage der Bundessprecherin Frauke Petry oder | |
die Debatten um den [1][völkisch fischenden Thüringer Landeschef Björn | |
Höcke] haben die Partei Wähler gekostet, auch in Schleswig-Holstein. In | |
bundesweiten Umfragen ist die AfD zurück im einstelligen Prozentbereich – | |
die Debatten bestimmen wieder andere. | |
Dass es die AfD dennoch beständig schafft, die Landtage zu erobern, spricht | |
für eine gefestigte Kernwählerschaft – soweit die erste der unguten | |
Nachrichten. Die zweite: Die Enttäuschung in großen Teilen der Partei über | |
die mauen Ergebnisse im Saarland und in Schleswig-Holstein dürfte sich in | |
Grenzen halten, sind sie doch deutbar als Niederlage für die eher moderaten | |
Kräfte. Die Gaulands und Höckes, überhaupt die ostdeutschen Landesverbände | |
werden sich umso mehr ermutigt fühlen, ihren Radikalitätskurs fortzusetzen. | |
8 May 2017 | |
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## AUTOREN | |
Erik Peter | |
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