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# taz.de -- Deutsche Kolonialverbrechen in Namibia: Entschädigung in Aussicht …
> Deutschland will sich offiziell für den Völkermord an den Herero und Nama
> im heutigen Namibia entschuldigen. Auch eine konkrete Entschädigung ist
> im Gespräch.
Bild: In den USA lebende Angehörige der Herero vor der Verhandlung der Sammelk…
Berlin epd | Mehr als 100 Jahre nach Ende der deutschen Kolonialzeit hat
der Namibia-Beauftragte der Bundesregierung, Ruprecht Polenz (CDU), eine
konkrete Entschädigung für erlittenes Unrecht in Aussicht gestellt.
Deutschland habe dafür einen speziellen Strukturfonds sowie eine
deutsch-namibische Zukunftsstiftung vorgeschlagen, sagte Polenz am
Montagabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Berlin.
Zudem werde es eine offizielle Entschuldigung Deutschlands für den
Völkermord an den Herero und Nama während der deutschen Kolonialzeit geben.
„Die Frage ist nur, in welcher Form die Entschuldigung erfolgt, so dass sie
auch von der namibischen Regierung akzeptiert werden kann“, sagte der
Sonderbeauftragte.
Aktuell werde mit Namibia über den Fonds, dem sogenannten Particularly
Affected Community Trust, sowie über die Stiftung verhandelt, so Polenz.
Der Strukturfonds beinhalte unter anderem Förderung für Bildungsprojekte
wie etwa den Aufbau von Berufsschulzentren. Ebenso seien Projekte zur
Energieversorgung von entlegenen Dörfern mit erneuerbaren Energien geplant.
Mit dem Fonds soll betroffenen Nachfahren der Kolonialzeit auch
verbilligter Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Auch das Thema
Landreform spiele eine Rolle, sagte der Namibia-Beauftragte.
Die deutsch-namibische Zukunftsstiftung habe zum Ziel, eine gemeinsame
Erinnerungskultur zu fördern. Zudem sollen gemeinsame Bildungs- und
Forschungsprojekte sowie ein deutsch-namibischer Jugendaustausch realisiert
werden. Die Stiftung sei „ähnlich wie die Aktion Sühnezeichen“ angedacht,
kündigte Polenz an.
Hintergrund der Entschädigungen sind die Massaker durch deutsche
Kolonialtruppen an den Herero und Nama zwischen 1904 und 1908 bei denen
Schätzungen zufolge bis zu 100.000 Menschen getötet wurden. Ein Großteil
der Herero und Nama wurden damals ihres Landes enteignet.
Deutsch-Südwestafrika, auf dem Gebiet des heutigen Namibias umfasst, war
damals eine deutsche Kolonie.
Seit Jahren fordern Nachfahren der Herero und Nama von Deutschland eine
Entschädigung für die Kolonialverbrechen. Unter anderem haben Vertreter von
ihnen in New York Klage wegen Völkermordes gegen Deutschland eingereicht.
Mitte März kam es zur ersten Anhörung vor dem Gericht.
21 Mar 2017
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