| # taz.de -- Verkauf der Lause 10 in Berlin-Kreuzberg: Protest zahlt sich aus | |
| > Überraschende Wendung: Der Verkauf eines Hauses, in dem linke Gruppen | |
| > Büros haben, durch den Eigentümer Taekker ist gestoppt. Wie geht es | |
| > weiter? | |
| Bild: Stimmt! Protest gegen Verdrängung in Kreuzberg | |
| Es ist nur ein Etappensieg für die MieterInnen der Lausitzer Straße 10 und | |
| 11, aber ein wichtiger: Vor zwei Wochen hatten sie durch einen | |
| unangekündigten Besuch bei dem Eigentümer der Immobilie, der dänischen | |
| Firma Taekker, einen Gesprächstermin mit dem Geschäftsführer erzwungen. | |
| Bei dem Termin sicherte dieser nun überraschend zu, den Verkauf des | |
| hauptsächlich von linken Gewerbetreibenden genutzten Hauses zu stoppen. | |
| „Wir sind an einer langfristigen Lösung interessiert“, bestätigte die | |
| Taekker-Sprecherin Lene Mortensen am Donnerstag der taz. | |
| Die MieterInnen seien von dieser Entwicklung überrascht, sagt Jan-Ole Arps, | |
| der einen Büroplatz in der Lausitzer Straße 10 nutzt und sich an dem | |
| Protest gegen den geplanten Verkauf beteiligt hatte. „Wir hatten von dem | |
| Termin nicht viel erwartet, dass Taekker nun offenbar umdenkt, ist ein | |
| gutes Zeichen.“ | |
| Noch am gleichen Tag habe der Geschäftsführer eine Mail an die MieterInnen | |
| weitergeleitet, in der das beauftragte Maklerbüro den Verkaufsstopp | |
| bestätigt. Auch gegenüber dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sei dieser | |
| Sinneswandel bereits bestätigt worden, sagen die MieterInnen und Taekker | |
| übereinstimmend. | |
| ## Keine Millionenprofite | |
| Was nun passiert, ist aber erst mal unklar. Im Gespräch ist eine Lösung, | |
| bei der der Bezirk oder aber die MieterInnen selbst – etwa mit Hilfe einer | |
| Stiftung – das Gebäude kaufen und so ihren langfristigen Verbleib sichern. | |
| Das aber ginge aller Voraussicht nach nur, wenn Taekker bereit wäre, einen | |
| weitaus geringeren Kaufpreis zu akzeptieren als den bisher angestrebten: | |
| Die Firma wollte das Gebäude, das sie vor etwa zehn Jahren für rund 3 | |
| Millionen Euro vom Land erworben hatte, für rund 19 Millionen Euro | |
| weiterverkaufen. Inwiefern Taekker bereit wäre, den Verkaufspreis zu | |
| senken, wollte Mortensen am Donnerstag nicht kommentieren. Die Firma sei | |
| aber „grundsätzlich kompromissbereit“. | |
| Auch dazu, was Taekker im Einzelnen zu der Entscheidung bewogen habe, | |
| wollte Mortensen sich nicht äußern. Die MieterInnen kommentieren die | |
| Entscheidung in einer Mitteilung so: „Herrn Taekker muss klar geworden | |
| sein, dass er in der Lausitzer Straße nicht mehr mit Millionenprofiten | |
| rechnen kann.“ Der nächste Gesprächstermin zwischen Firma und MieterInnen | |
| ist für Anfang März vereinbart. Außerdem wollen sich die MieterInnen laut | |
| Arps nun umso mehr mit anderen bedrohten Projekten im Kiez vernetzen und | |
| ihnen ihre Solidarität zukommen lassen. | |
| 9 Feb 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Malene Gürgen | |
| ## TAGS | |
| Gentrifizierung | |
| Kreuzberg | |
| Linke Szene | |
| Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin | |
| Gentrifizierung | |
| Mieten | |
| Gentrifizierung | |
| Gentrifizierung | |
| Deutsche Wohnen | |
| Mieten | |
| Kreuzberg | |
| Gentrifizierung | |
| Berlin-Kreuzberg | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Kauf der Lause 10/11 in Kreuzberg: Li-La-Lausebär | |
| Die von vielen linken Gruppen genutzte Lause könnte noch gerettet werden. | |
| Um den verringerten Kaufpreis zu stemmen, braucht es nun die Stadt. | |
| Protest gegen Verdrängung: Immobilienhai mag kein Eis | |
| Der Streit um die Lausitzer Straße 10 und 11 geht in eine neue Runde. Der | |
| Eigentümer hat Kündigungen verschickt, die Mieter protestieren dagegen. | |
| Gentrificering i Berlin: Han kom. Tog. Og sejrede. | |
| Investoren Jørn Tækker er for mange lejere i Berlin et mareridt. I sit | |
| hjemland bygger danskeren derimod en økologisk prestigeprojekt-by. | |
| Verkauf der Lause 10: Aktivisten besuchen Behörde | |
| Mieter*innen aus der Lausitzer Straße versammeln sich in der | |
| Stadtentwicklungsverwaltung. Kurz darauf stößt Senatorin Lompscher (Linke) | |
| dazu. | |
| Gentrifizierung in Berlin: Er kam. Nahm. Und siegte | |
| Der Investor Jørn Tækker ist der Alptraum vieler Berliner MieterInnen. In | |
| seiner Heimat baut der Däne dagegen eine ökologische Vorzeigestadt. | |
| Gentrifizierung in Berlin-Kreuzberg: Mit Eispickeln gegen Verdrängung | |
| Die autonome Szene kämpft gegen das Aus für eine Kiezbäckerei – auch mit | |
| Gewalt. Betroffen ist ein angebliches Schickeria-Restaurant | |
| Kraftprobe II: Private Vermieter: Attacke auf den Mietspiegel | |
| Die Deutsche Wohnen, die größten privaten Vermieter der Stadt, äußern | |
| Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Mietspiegels. Die Politik kann wenig tun. | |
| Das war die Woche in Berlin I: Lieber den Ruf retten | |
| Im Kreuzberger Häuserkampf um die Lausitzer Straße haben die MieterInnen | |
| gegen den Immobilienkonzern Taekker einen Stich gemacht. | |
| Verdrängung in Berlin-Kreuzberg: Ein Gespenst geht um in SO 36 | |
| Ein Buchladen, eine Bäckerei, ein Haus mit politischen Projekten – das sind | |
| nur die bekanntesten bedrohten Projekte im östlichen Kreuzberg. | |
| Gentrifizierung in Berlin: In der Lause wollen sie bleiben | |
| Von der Stadt hatte der Besitzer die Immobilie für 3 Millionen gekauft, nun | |
| soll sie das Sechsfache bringen. Wären da nicht die Mieter. | |
| Bedrohte Häuser in Berlin-Kreuzberg: „Ihr kriegt uns hier nicht raus“ | |
| In einem zum Verkauf stehenden Häuserkomplex ballen sich linke | |
| Institutionen. Die Ressourcen zum Widerstand gegen die Verdrängung sind | |
| groß. |