| # taz.de -- Sichere Herkunftsländer im Maghreb: Kretschmann fordert die Auswei… | |
| > Baden-Württembergs Ministerpräsident will die Maghreb-Staaten zu sicheren | |
| > Herkunftsländern erklären. Im Bundesrat fehlen noch drei Stimmen. | |
| Bild: In Düsseldorf gibt es ein Maghreb-Viertel, doch Geflüchtete sollen nich… | |
| Düsseldorf epd | Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann | |
| (Grüne) hat sich für eine Einstufung der Maghreb-Staaten als sichere | |
| Herkunftsländer ausgesprochen. „Die kriminelle Energie, die von | |
| Gruppierungen junger Männer aus diesen Staaten ausgeht, ist bedenklich und | |
| muss mit aller Konsequenz bekämpft werden“, sagte Kretschmann der in | |
| Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. Deshalb werde Baden-Württemberg | |
| der Ausweitung der Liste der sicheren Herkunftsländer um Marokko, Tunesien | |
| und Algerien zustimmen, sofern das Vorhaben der Bundesregierung in den | |
| Bundesrat eingebracht werde. | |
| Bund und Länder streiten seit Monaten über eine Einstufung von Marokko, | |
| Algerien und Tunesien als sichere Herkunftsländer. Die Grünen lehnen das | |
| Gesetz ab. Für die notwendige Zustimmung des Bundesrats zum Gesetz, das der | |
| Bundestag bereits verabschiedet hat, müssten aber drei von Grünen | |
| mitregierte Bundesländer mit Ja stimmen. Die Abstimmung in der Länderkammer | |
| wurde bereits mehrfach vertagt. | |
| Mit Blick auf die Diskussion um schärfere Asyl- und Sicherheitsgesetze nach | |
| dem Terroranschlag in Berlin sagte Kretschmann, er wolle zwar einzelne | |
| Vorschläge nicht kommentieren, „aber zweifellos müssen wir unseren Umgang | |
| mit den sogenannten Gefährdern überdenken“. Er verwies darauf, dass | |
| Baden-Württemberg nach den Anschlägen der vergangenen zwei Jahre jedes Mal | |
| Konsequenzen gezogen und die Sicherheitskräfte im Land verstärkt habe. | |
| Diese Debatte müsse auch nach dem Anschlag in Berlin geführt werden. | |
| Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Dienstag in der | |
| Frankfurter Allgemeinen Zeitung Vorschläge für eine schärfere | |
| Abschiebepraxis vorgelegt. Dazu zählt, abgelehnte Asylbewerber, die als | |
| Gefahr für die öffentliche Sicherheit gelten, in Abschiebehaft zu nehmen. | |
| Auslöser für die Diskussion ist, dass der mutmaßlichen Berliner Attentäter, | |
| der abgelehnte Asylbewerber Anis Amri, den Behörden als Gefährder bekannt | |
| war, sich aber dennoch offenbar frei bewegen konnte. Eine Abschiebung nach | |
| Tunesien scheiterte an fehlenden Papieren. | |
| 4 Jan 2017 | |
| ## TAGS | |
| Maghreb | |
| Flüchtlinge | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Winfried Kretschmann | |
| Bündnis 90/Die Grünen | |
| sichere Herkunftsländer | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Flüchtlinge | |
| Gefährder | |
| Flüchtlinge | |
| Armutsmigration | |
| migControl | |
| migControl | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Bundesrat zu „sicheren Herkunftsländer“: Gesetz scheitert | |
| Maghreb-Staaten sollten als sicher genug für Abschiebungen gelten. | |
| Erwartungsgemäß lehnte die Länderkammer den Gesetzentwurf ab. | |
| Innere Sicherheit auf Grünen-Klausur: Trotz Terror erst mal lockermachen | |
| Die Bundestagsfraktion fordert Besonnenheit in der Sicherheitsdebatte. | |
| Geflüchtete dürften nicht „kurzerhand zum Sicherheitsrisiko“ erklärt | |
| werden. | |
| Debatte Rücknahme von Asylbewerbern: Stabilität mit der Peitsche | |
| Entwicklungsminister Müller warnt die SPD – Gabriel und Maas ergehen sich | |
| geradezu in Bestrafungsfantasien für die Maghreb-Staaten. Was ist da los? | |
| Überprüfung von Geflüchteten: Die Grünen schmusen mit der CSU | |
| Katrin Göring-Eckhard will eine Identitätsüberprüfung von Geflüchteten. | |
| Zuvor hatte dies die Unionspartei gefordert und von Sozialhilfemissbrauch | |
| gesprochen. | |
| Kommentar Flucht aus Maghreb-Staaten: Gescheiterte Armutsmigration | |
| In Tunesien ist der Gedanke an Flucht längst ein Teil der Jugendkultur | |
| geworden. Die kümmert sich nur wenig um Obergrenzen und Abkommen. | |
| Debatte EU-Migrationspolitik im Maghreb: Mafiöse Logik | |
| Die EU wird mit ihrer Migrationspolitik nur mehr Elend erzeugen. Solange | |
| Ausbeutung besteht, werden Menschen versuchen nach Europa zu gelangen. | |
| Flüchtlingspolitik in Algerien: Strafen für alles | |
| Algerien ist Vorbild in der Migrationskontrolle: Ausreisen werden bestraft, | |
| das Land nimmt Abgeschobene zurück. Dennoch gilt die Führung als | |
| schwieriger Partner. |