| # taz.de -- Flucht nach Europa: Frontex-Chef fordert legale Wege | |
| > Seit Jahresbeginn sind rund 5.000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. | |
| > Fabrice Leggeri von der EU-Grenzschutzagentur schlägt Kontingente vor. | |
| Bild: Ein Fluchtboot vor der libyschen Küste im September | |
| Oldenburg epd | Der Exekutivdirektor der EU-Grenzschutzagentur „Frontex“, | |
| Fabrice Leggeri, hat sich für legale Wege für Flüchtlinge nach Europa | |
| ausgesprochen. Dies könne beispielsweise über Kontingente geschehen, | |
| [1][sagte er der in Oldenburg erscheinenden] Nordwest-Zeitung vom | |
| Sonnabend. „Es gilt, die Regierungen in Afrika stärker bei der Bewältigung | |
| des Migrationsdrucks zu unterstützen.“ | |
| „Frontex“ habe in diesem Jahr auf der zentralen Mittelmeerroute aus Libyen | |
| und teilweise auch aus Ägypten 20 Prozent mehr Migranten gezählt, sagte | |
| Leggeri. Zwar könnten die Kämpfe in Syrien und im Irak zu neuen | |
| Flüchtlingsbewegungen in die Türkei führen. „Aber der Druck nach Europa | |
| kommt zurzeit vor allem aus Afrika.“ | |
| Seit Jahresbeginn seien fast 5.000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken, | |
| sagte Leggeri. Damit sei die Zahl der Opfer in diesem Jahr weiter | |
| gestiegen. Die Schleuser seien immer skrupelloser und grausamer. Sie gingen | |
| davon aus, dass die Flüchtlinge ohnehin gerettet werden. Oft sei nicht | |
| einmal genügend Treibstoff und Proviant an Bord der Boote, um nach Italien | |
| zu gelangen. Deshalb fänden die meisten Rettungsoperationen auch schon an | |
| der Grenze der libyschen Gewässer statt. | |
| In diesem Jahr habe „Frontex“ insgesamt 350.000 Flüchtlinge festgestellt: | |
| 180.000 seien aus der Türkei und 170.000 aus Libyen und Ägypten gekommen, | |
| sagte Leggeri. Aufgrund der Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei | |
| kämen nur noch wenige Flüchtlinge über die östliche Mittelmeerroute in | |
| Griechenland an. Derzeit seien es rund 100 am Tag. Im Frühjahr seien es | |
| noch bis zu 2.500 gewesen. | |
| 18 Dec 2016 | |
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| [1] http://www.nwzonline.de/interview/druck-kommt_a_31,2,180752513.html | |
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