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# taz.de -- Stadtentwicklung in Bergedorf: Wachstum auf dem Acker
> In Oberbillwerder in Bergedorf will der Senat in den nächsten zehn Jahren
> das zweitgrößte Neubaugebiet mit mehr als 5.000 Wohnungen bauen.
Bild: Planung am künftigen Baugebiet Oberbillwerder
HAMBURG taz | Wer an der Haltestelle Allermöhe auf die S-Bahn in Richtung
Hauptbahnhof wartet, hat das in den 90er Jahren entstandene Wohngebiet
Neuallermöhe-West im Rücken und sieht in die Weite: Äcker, Felder und am
Horizont die Boberger Niederung. Genau auf diesem 120 Hektar großen Gebiet
will Hamburg neu bauen, um damit dem Wohnungsbedarf der wachsenden Stadt
gerecht zu werden.
Wie und was und für wie viele Menschen in dem „Oberbillwerder“ benannten
Gebiet gebaut werden soll, ist noch offen. Die konkreten Inhalte will die
mit der Planung beauftragte, städtische Gesellschaft IBA Hamburg in
mehreren Schritten unter Beteiligung der Bevölkerung erarbeiten.
Mit vielen Luftballons, Fähnchen, Kärtchen und Häppchen wurden bei der
Auftaktveranstaltung am Mittwochabend im Gymnasium Allermöhe die
Interessierten eingeladen, ihre Wünsche und Bedenken zu äußern. Dabei wurde
schnell deutlich, dass vor allem die Verkehrsanbindung des Neubaugebietes
Sorgen bereitet. Während Anwohner in Neuallermöhe-West fürchten, der
Verkehr könnte durch ihr Wohngebiet fließen, wollen Naturschützer darüber
wachen, dass der westlich des Baugebiets gelegene Landschaftskorridor
unberührt bleibt.
Christian Gerbich vom Nabu wies darauf hin, dass Landschaftskorridore
verschiedene Lebensraumtypen miteinander verbinden und dass sich in
Oberbillwerder der einzige noch bestehende Landschaftskorridor befindet,
der sich vom Geesthang bis zur Elbe durchzieht. Auch wenn das projektierte
Baugebiet nicht unter Naturschutz stehe, sehen Gerbich und seine
Mitstreiter das Projekt doch sehr kritisch, weil damit nicht nur Natur-,
sondern auch Kulturlandschaft unwiederbringlich verloren ginge.
Viele der Anwesenden machten sich Sorgen darüber, wo eigentlich die
Ausgleichsflächen geschaffen werden, für die Landwirte, die derzeit die
Flächen bewirtschaften. Wie viele Landwirte dies sind, vermochte
Bezirksamtsleiter Arne Dornquast nicht zu sagen, lediglich, dass die
Grundstücke der Stadt Hamburg gehörten und dass damit die Bergedorfer
Stadtentwicklung „vollendet“ werden könne. Dabei könnten die Planer aus d…
Bergedorfer Bauprojekten Lohbrügge-Nord, Allermöhe I und II (Ost und West)
lernen, und zwar „wie sich das Image eines Stadtteils entwickelt, positiv“.
Ähnlich äußerte sich Oberbaudirektor Jörn Walter, der das Ziel ausgab, „so
gut zu sein wie unsere Vorgänger“, und der in dem Oberbillwerder
Bauvorhaben ein „Musterleitprojekt“ sieht, „wie wir in Zukunft in unserer
Stadt leben wollen“.
In zwei Jahren soll der Masterplan für den laut Stadtentwicklungssenatorin
Dorothee Stapelfeldt (SPD) „eindrucksvollen, neuen Stadtteil“ von der IBA
erarbeitet sein. Bis dahin sind alle Interessierten aufgerufen, sich an der
Planung zu beteiligen. Für Gerbich vom Nabu ist das zynisch, weil ja
ohnehin feststehe, dass gebaut werde, auch wenn er noch so oft seine
Bedenken dagegen äußere.
22 Dec 2016
## AUTOREN
Darijana Hahn
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