| # taz.de -- Kommentar Atommüll-Gesetz: Frechheit der Konzerne siegt | |
| > Beim Atommüll hält die Regierung weiter ihre schützende Hand über die | |
| > Konzerne. Dabei wären sie es, die handeln müssten. | |
| Bild: Atommüll in der Asse (undatierte Aufnahme) | |
| Mit der [1][Einigung auf das Gesetz,] das den künftigen Umgang mit dem | |
| Atommüll regelt, kommt die Politik den Konzernen weit entgegen – zu weit. | |
| Zwar ist es im Grundsatz nachvollziehbar, das Geld für die Endlagerung plus | |
| Sicherheitszuschlag lieber jetzt zumindest teilweise zu sichern, als später | |
| nach einer möglichen Insolvenz der AKW-Betreiber gar nichts mehr zu | |
| bekommen. | |
| Doch der Staat bietet den Unternehmen bei diesem Deal viel: Indem die | |
| Steuerzahler das Risiko für künftige Kostensteigerungen bei der | |
| Atommülllagerung übernehmen, bekommen die Konzerne finanzielle Sicherheit, | |
| auf die sie dringend angewiesen sind. | |
| Es wäre das Mindeste, dass sie im Gegenzug sämtliche Klagen gegen die | |
| Bundesregierung zurückziehen. Doch dazu sind sie nicht bereit. Gestoppt | |
| wurden nur jene Verfahren, bei denen es um wenig Geld geht. Die beiden | |
| potenziell teuren Prozesse – die Verfassungsklage gegen die | |
| Brennelementesteuer und Vattenfalls Verfahren gegen den Atomausstieg vor | |
| einem Schiedsgericht – [2][laufen weiter.] Und diese Frechheit nimmt die | |
| Politik einfach hin. | |
| Zwar beteuern Union, SPD und Grüne, dass in den weiteren Verhandlungen | |
| zwischen Regierung und den Konzernen ein Ende dieser Klagen erreicht werden | |
| soll. Doch wenn den Parteien wirklich daran gelegen wäre, dann hätten sie | |
| die Klagerücknahme zur Bedingung für die Verabschiedung des Gesetzes machen | |
| müssen. | |
| Stattdessen bleibt es nun bei einem unverbindlichen Wunsch, den die | |
| Bundesregierung leicht ignorieren kann – und vermutlich auch wird. Denn | |
| dieselbe Regierung, die die Konzerne nun zur Rücknahme der Klage gegen die | |
| Brennelementesteuer bewegen soll, stellt diese Steuer zum Jahresende ohne | |
| jeden sachlichen Grund ein und verzichtet damit auf Milliardeneinnahmen. | |
| Trotz aller Einigkeit über den Atomausstieg halten Teile der Koalition | |
| weiter ihre schützende Hand über die Konzerne. | |
| 13 Dec 2016 | |
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| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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