| # taz.de -- FBI entlastet Clinton in E-Mail-Affäre: Gutes Timing für Hillary | |
| > FBI-Direktor James Comey konnte bei der Demokratin keine strafbaren | |
| > Handlungen feststellen. Trump spricht von einem manipulierten System. | |
| Bild: Nach FBI-Chef Comey hat sich Hillary Clinton nicht strafbar verhalten | |
| Cleveland afp | Zwei Tage vor der Wahl in den USA hat eine neuerliche | |
| Entscheidung der Bundespolizei FBI zur E-Mail-Affäre die Demokratin Hillary | |
| Clinton entlastet. In der kürzlich neu entdeckten Korrespondenz hätten | |
| Ermittler keine Hinweise auf strafbare Handlungen der Kandidatin gefunden, | |
| teilte FBI-Direktor James Comey am Sonntag überraschend mit. Auf | |
| Ermittlungen könne verzichtet werden. Clintons Rivale Donald Trump | |
| reagierte verärgert auf die Intervention der Bundespolizei so kurz vor dem | |
| Wahltag. | |
| Comey gab seine Entscheidung gut 36 Stunden vor Öffnung der ersten | |
| Abstimmungslokale am Dienstag in einem Brief an den Kongress bekannt. Seit | |
| der Entdeckung der neuen E-Mails habe das zuständige FBI-Team „rund um die | |
| Uhr gearbeitet“, hieß es in dem Schreiben. „In diesem Prozess haben wir | |
| alle Kommunikation überprüft, die von oder für Hillary Clinton in ihrer | |
| Zeit als Außenministerin war.“ In der Folge dieser Überprüfungen bleibe das | |
| FBI bei seiner im Juli getroffenen Einschätzung, dass gegen Clinton kein | |
| Ermittlungsverfahren eingeleitet werden müsse. | |
| Clinton hatte in ihren vier Jahren als Außenministerin unter Verstoß gegen | |
| die geltenden Regeln private und somit nicht sonderlich geschützte Server | |
| für ihre dienstliche Kommunikation genutzt. Comey erteilte ihr dafür im | |
| Juli eine scharfe Rüge, sah aber keinen Hinweis auf strafbares Verhalten. | |
| Damit schien die Sache für Clinton ausgestanden, bis Comey vor gut einer | |
| Woche überraschend die Untersuchungen zu der Affäre wieder aufnahm. Er | |
| begründete dies mit dem Auftauchen neuer E-Mails, die anscheinend | |
| „relevant“ seien. Das Vorgehen des FBI-Chefs, der den Republikanern | |
| angehört, hatte Clintons Demokraten erzürnt und ihm den Vorwurf | |
| parteipolitischer Motive eingebracht. | |
| Nach Comeys neuerlicher Wortmeldung vom Sonntag war es Clintons Wahlgegner, | |
| der Rechtspopulist Trump, der dem FBI politische Motive für die jüngste | |
| Entscheidung unterstellte. „Sie wird protegiert von einem manipulierten | |
| System“, sagte Trump auf einer Wahlveranstaltung in Michigan mit Blick auf | |
| Clinton. „Hillary Clinton ist schuldig, sie weiß es, das FBI weiß es, die | |
| Leute wissen es.“ Trumps Anhänger skandierten den Anti-Clinton-Slogan | |
| „Sperrt sie ein!“ | |
| ## Für Clintons Team ist die Angelegenheit geklärt | |
| Trump sagte voraus, dass Clinton mit langwierigen juristischen | |
| Auseinandersetzungen werde rechnen müssen: „Gegen Hillary Clinton wird | |
| lange Zeit ermittelt werden, wegen ihrer vielen Verbrechen gegen unsere | |
| Nation, unser Volk und unsere Demokratie.“ | |
| Trumps Wahlkampfchefin Kellyanne Conway sagte, die neuerliche Entscheidung | |
| des FBI ändere „überhaupt nichts“. Das FBI habe den Fall „von Anfang an | |
| falsch gehandhabt“, kritisierte Conway im Sender Fox News. | |
| Ähnlich äußerte sich der frühere Parlamentspräsident Newt Gingrich, ein | |
| politischer Unterstützer Trumps: „Comey muss unter enormem politischen | |
| Druck stehen, um auf derartige Weise einzulenken und etwas zu verkünden, | |
| was er überhaupt nicht wissen kann.“ | |
| Clinton selbst nahm bei einem Wahlkampfauftritt in Cleveland keinen Bezug | |
| auf die neue Entwicklung in dem Fall. Ihre Berater reagierten aber | |
| erleichtert. „Wir sind froh, dass die Angelegenheit nun geklärt ist“, sagte | |
| Wahlkampfdirektorin Jennifer Palmieri vor Reportern in Clintons Flugzeug. | |
| Die Entlastung kam nur zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl – und damit | |
| für Clinton zu einem äußerst passenden Zeitpunkt. In dem von der Website | |
| „realclearpolitics“ errechneten Durchschnitt der aktuellsten Umfragen lag | |
| sie am Sonntag landesweit rund zwei Prozentpunkte vor Trump. | |
| 7 Nov 2016 | |
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