# taz.de -- Rede der Kanzlerin bei der Jungen Union: Merkel will konsequente Ab… | |
> Merkel verspricht eine „nationale Kraftanstrengung“ zur Rückführung | |
> abgelehnter Asylbewerber. Den anerkannten solle Deutschland „ein Angebot | |
> machen“. | |
Bild: Merkel will, dass Deutschland „offen und neugierig“ ist | |
PADERBORN dpa | Kanzlerin Angela Merkel hat eine konsequentere Abschiebung | |
abgelehnter Asylbewerber gefordert. „Wir brauchen jedenfalls eine nationale | |
Kraftanstrengung zur Rückführung derer, die abgelehnt wurden“, sagte die | |
CDU-Vorsitzende am Samstag in Paderborn vor ihrem Parteinachwuchs beim | |
Deutschlandtag der Jungen Union (JU). Ein Hin- und Herschieben der | |
Verantwortung zwischen Bund und Ländern bringe nichts, weil die Bürger | |
schlicht Ergebnisse sehen wollten. | |
Für Menschen ohne Bleiberecht gelte, „diejenigen müssen wir auch wieder | |
zurückführen“, sagte Merkel. Das habe Deutschland früher, als die | |
Asylbewerberzahlen noch viel niedriger waren als im Jahr 2015, „nicht | |
konsequent gemacht“. Bei den im Vorjahr knapp 900.000 nach Deutschland | |
gekommenen Flüchtlingen – überwiegend aus Syrien – gebe es eine | |
Anerkennungsquote von 60 Prozent. Diesen Menschen müsse Deutschland „ein | |
Angebot machen, offen und neugierig sein – aber auch fordern. Fördern und | |
Fordern!“, betonte die Kanzlerin. | |
Wenige Tage nach ihrer [1][Reise durch drei afrikanische Länder] ging | |
Merkel erneut auf die Situation des Nachbarkontinents ein. Dort gebe es in | |
kurzer Zeit eine Verdoppelung der Bevölkerung. Daher müsse Deutschland | |
„Entwicklungshilfe so machen, dass Entwicklungschancen auch im privaten | |
Bereich entstehen“. Denn wenn dort alle jungen Menschen für alle globalen | |
Informationen „ein Smartphone haben, aber keine Entwicklungschancen, dann | |
hat nicht nur Deutschland ein Problem – dann hat die Welt ein Problem“, so | |
Merkel. | |
Vor dem traditionellen Merkel-Besuch beim JU-Deutschlandtag hatte die | |
Parteijugend einen Vorstoß aus der CSU nach einer Flüchtlingsobergrenze von | |
200.000 Menschen abgelehnt. Ein Antrag des Landesverbandes Bayern, die CDU | |
zu einer Mitgliederabstimmung in dieser seit Monaten unionsintern heftig | |
umstrittenen Frage zu drängen, fand in Paderborn am Morgen keine Mehrheit. | |
Forderungen nach zügigeren Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern, | |
einem Vollverschleierungsverbot sowie nach Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge, | |
die noch keinen festen Job haben, setzten sich aber durch. | |
15 Oct 2016 | |
## LINKS | |
[1] /Reise-der-Bundeskanzlerin/!5344443 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Angela Merkel | |
Junge Union | |
Asyl | |
Flüchtlinge | |
Abschiebung | |
Schwerpunkt Flucht | |
EU-Flüchtlingspolitik | |
Schwerpunkt Flucht | |
Nigeria | |
Afrika | |
Schwerpunkt Angela Merkel | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Asylpolitik in Deutschland: Zahl der Abschiebungen steigt | |
Einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge gibt es so viele Abschiebungen | |
wie seit 2003 nicht mehr. Besonders betroffen sind Menschen aus den | |
Balkanstaaten. | |
EU-Gipfel zu Flüchtlingspolitik: Keine Flucht aus Afrika | |
Auf ihrem Gipfel peilt die EU die komplette Schließung der | |
„Mittelmeerroute“ aus Afrika an. Bis Dezember sollen „konkrete und messba… | |
Ergebnisse“ vorliegen. | |
Neue Flüchtlingsabkommen geplant: Ein EU-Ägypten-Deal | |
Die EU will mehr afrikanische Flüchtlinge zurückschicken. Die | |
„Migrationspartnerschaft“ mit der Türkei ist Vorbild dafür. | |
Flüchtlinge im Kampf gegen Extremisten: „Beste Leute!“ | |
Einige Flüchtlinge aus Syren engagieren sich schon seit Jahren gegen | |
Extremisten. Nur wahrgenommen wurden sie bisher nicht. | |
Nigerias Präsident Buhari in Berlin: Hilfe gibt's zuhause | |
Die EU wird mit Nigeria über die Abschiebung von nigerianischen | |
Flüchtlingen verhandeln. Es geht um „Hunderte“ Menschen. | |
Reise der Bundeskanzlerin: Mit Highspeed quer durch Afrika | |
Drei Tage, drei Länder – Angela Merkels Bildungsreise in Afrika diente | |
einem klaren Ziel: die Massenmigration einzudämmen. | |
Merkels Afrikareise: Außenpolitik in der Wüste | |
Die Kanzlerin besucht Mali, Niger und Äthiopien, um Fluchtursachen zu | |
bekämpfen. Sie sollte wissen, dass das heißt: Arbeitsplätze schaffen. |