# taz.de -- Sanktionen gegen Russland: EU-Staaten für Verlängerung | |
> Weil sich in der Ukraine nichts ändert, sollen die Sanktionen bis Ende | |
> Januar 2017 in Kraft bleiben. Der finale Beschluss wird in den nächsten | |
> Tagen erwartet. | |
Bild: Weniger Auswahl: Als Reaktion auf die EU-Sanktionen gibt es für viele Pr… | |
Brüssel afp | Die EU-Staaten haben sich auf eine Verlängerung der | |
Wirtschaftssanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate verständigt. | |
Die EU-Botschafter unterstützten am Dienstag einvernehmlich, dass die | |
Strafmaßnahmen bis zum 31. Januar 2017 in Kraft bleiben, wie mehrere | |
EU-Vertreter übereinstimmend mitteilten. Die EU hatte die Sanktionen seit | |
Mitte 2014 wegen Unterstützung Moskaus für die prorussischen Separatisten | |
in der Ostukraine verhängt. | |
Die Europäer machen die Sanktionen bisher von der vollständigen Umsetzung | |
des Minsker Abkommens für einen Frieden in der Ukraine abhängig. Dort gab | |
es zuletzt keine wesentlichen Fortschritte mehr, unter anderem die Pläne | |
für Lokalwahlen in der von Separatisten kontrollierten Ostukraine kamen | |
nicht voran. | |
Frankreich habe am Dienstag noch einen Parlamentsvorbehalt geltend gemacht, | |
hieß es von Diplomaten. Es sei damit zu rechnen, dass die endgültige | |
Entscheidung über die Verlängerung bei einem der kommenden Ministerräte | |
falle, sobald dieser Vorbehalt aufgelöst sei. Dies werde „voraussichtlich | |
in den nächsten Tagen“ erfolgen. | |
Einem Länder-Vertreter zufolge hat auch Großbritannien noch einen | |
Parlamentsvorbehalt vorgebracht. In beiden Fällen wurden durch die | |
Parlamentsbefassung aber keine Probleme erwartet. Als möglich gilt weiter | |
eine abschließende Entscheidung beim Rat für allgemeine EU-Angelegenheiten | |
am Freitag in Luxemburg. Der Beschluss würde dabei nicht mehr diskutiert, | |
sondern am Rande lediglich bestätigt. | |
Die Wirtschaftssanktionen richten sich unter anderem gegen Staatsbanken, | |
den Im- und Export von Rüstungsgütern sowie die wichtige russische Öl- und | |
Gasindustrie. Russland hat im Gegenzug ein Einfuhrverbot für Lebensmittel | |
aus der EU verhängt. Für beide Seiten bedeutet dies Verluste in | |
Milliardenhöhe. | |
21 Jun 2016 | |
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