# taz.de -- Protestaktion „Ende Gelände“: Dann macht es der Werkschutz | |
> Vor den geplanten Tagebaublockaden in Brandenburg ist die Polizei locker. | |
> Der schwedische Energiekonzern Vattenfall nicht. | |
Bild: Hunderte AktivistInnen zelten seit ein paar Tagen in der Lausitz, am Woch… | |
BERLIN taz | Vor den geplanten Protestaktionen im Braunkohlerevier in der | |
Lausitz setzt die Polizei laut eigenen Aussagen auf Deeskalation. „Unser | |
wichtigstes Ziel ist es, dass niemand zu Schaden kommt“, sagte die | |
Sprecherin der zuständigen Polizeidirektion Cottbus, Ines Filohn, der taz. | |
„Bilder wie letztes Jahr in Garzweiler wird es hier nicht geben.“ Der | |
Tagebau werde auch nicht mit Polizeiketten gesichert, sagte Filohn. „Wir | |
sind nicht der Werkschutz von Vattenfall.“ | |
Ab heute wollen tausende Menschen im Rahmen der [1][Aktion „Ende Gelände“] | |
den Vattenfall-Tagebau bei Welzow besetzen, um gegen Klima- und | |
Landschaftszerstörung zu protestieren. | |
Das Unternehmen will dennoch verhindern, dass Aktivisten das Firmengelände | |
betreten. „Wir werden angemessen vorbereitet sein“, sagte | |
Vattenfall-Sprecher Thoralf Schirmer. Details nannte er nicht. | |
Auch Beobachter will Vattenfall im Tagebau nicht zulassen. Abgeordnete von | |
Grünen und Linken wollten die Proteste begleiten und gegebenenfalls | |
vermitteln. „Das hat Vattenfall leider abgelehnt“, sagte der | |
Fraktionsvorsitzende der Brandenburger Grünen, Axel Vogel, der taz. Auch | |
Journalisten sollen den Tagebau am Wochenende nicht betreten dürfen. | |
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Proteste des Anti-Kohle-Bündnisses, | |
das inzwischen AktivistInnen aus ganz Deutschland und zahlreichen | |
europäischen Ländern anzieht, für Schlagzeilen gesorgt. Im August 2015 | |
hatten Umweltaktivisten den nordrhein-westfälischen Braunkohletagebau | |
Garzweiler gestürmt, der von RWE betrieben wird. Dabei waren Werkschutz und | |
Polizei teils äußerst brutal gegen Besetzer und auch Journalisten | |
vorgegangen. | |
In der Lausitz planen die Besetzer eine erste Protestwelle für den heutigen | |
Freitag. Gleich an mehreren Orten sollen im und rund um den Tagebau | |
Blockaden entstehen, mit denen der Betrieb unterbrochen werden soll. | |
Bereits seit einigen Tagen zelten hunderte Aktivisten in einem Protestcamp | |
in der Nähe des Tagebaus. Inzwischen sind dort weit über tausend | |
Umweltaktivisten eingetroffen, übers Wochenende könnten es tausende werden. | |
Sie fordern einen schnelleren Ausstieg aus der fossilen Energie und die | |
Beendigung des Kohleabbaus in Deutschland und weltweit. Im Bundesgebiet | |
verfügen zahlreiche Tagebaus noch über Betriebsgenehmigungen für mehrere | |
Jahrzehnte. Teilweise sollen dafür auch noch Dörfer abgerissen und Anwohner | |
umgesiedelt werden. | |
13 May 2016 | |
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[1] https://www.ende-gelaende.org/en/ | |
## AUTOREN | |
Malte Kreutzfeldt | |
Martin Kaul | |
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