Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Auschwitz-Prozesse in Deutschland: Angeklagte zu gebrechlich für P…
> Das Verfahren gegen eine 92-Jährige wird vorerst ausgesetzt. Bei einem
> Wachmann wird die Verhandlungsfähigkeit geprüft.
Bild: Abgeheftete Geschichte: Ordner mit Prozessakten zum Verfahren gegen Huber…
Berlin taz | Die Strafverfolgung mutmaßlicher Auschwitz-Täter stößt wegen
des hohen Alters und der Gebrechen der Angeklagten auf zunehmende
Schwierigkeiten. Am Freitag teilte das Landgericht Kiel mit, dass ein
beauftragter Sachverständiger zu dem Schluss gekommen ist, dass Helma M.
derzeit nicht verhandlungsfähig ist.
Die 92-Jährige ist der Beihilfe zum Mord in mindestens 260.000 Fällen
angeklagt. Ihr wird zur Last gelegt, als Funkerin der Kommandantur des
Konzentrations- und Vernichtungslagers vom April bis Juli 1944 bei der
Ermordung von aus ganz Europa verschleppten Juden geholfen zu haben.
Der Sachverständige hat angeregt, in drei Monaten eine erneute
Gesundheitsprüfung bei Helma M. durchzuführen, um zu überprüfen, ob es sich
um eine dauerhaften Verhandlungsunfähigkeit handelt. Darüber muss nun das
Gericht entscheiden.
Am Vortag hatte das Landgericht Neubrandenburg erklärt, dass das Verfahren
gegen den ehemaligen Auschwitz-Wachmann Hubert Zafke (95) Mitte Mai erneut
beginnen soll. Zuvor soll der Angeklagte auf seine Verhandlungsfähigkeit
überprüft werden.
An beiden bisherigen Verhandlungstagen war Zafke nicht vor Gericht
erschienen und hatte sich mit gesundheitlichen Problemen entschuldigt.
Anklage und Nebenklage vermuten, dass seine Krankheiten nur vorgeschoben
sind. Zafke ist der Beihilfe zum Mord in mindestens 3.681 Fällen angeklagt,
begangen im August und September 1944.
[1][Anfang April] war der frühere Auschwitz-Wachmann Ernst T. (92) wenige
Tage vor Beginn der Hauptverhandlung vor dem Landgericht Hanau verstorben.
Das einzige von Krankheiten ungestörte Verfahren gegen einen mutmaßlichen
Auschwitz-Täter findet derzeit vor dem Landgericht Detmold statt, wo
Reinhold Hanning (93) wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen
vor Gericht steht. Der Prozess wird bis mindestens Ende Mai dauern.
15 Apr 2016
## LINKS
[1] /!5293693/
## AUTOREN
Klaus Hillenbrand
## TAGS
Auschwitz-Prozess
Auschwitz
Schwerpunkt Nationalsozialismus
Schwerpunkt Nationalsozialismus
Reinhold Hanning
Schwerpunkt Nationalsozialismus
Reinhold Hanning
Auschwitz-Prozess
Auschwitz-Prozess
Auschwitz-Prozess
Auschwitz
Auschwitz
Auschwitz-Prozess
Auschwitz
SS
## ARTIKEL ZUM THEMA
Prozess wegen Beihilfe zum Mord: 96-jähriger KZ-Wächter angeklagt
Ein 96-jähriger ehemaliger KZ-Wachmann wird angeklagt. Wegen seines Alters
darf nicht mehr als vier Stunden pro Woche verhandelt werden.
Ehemalige SS-Wachmänner in Auschwitz: Drei Anklagen möglich
2016 wurde ein ehemaliger SS-Wachmann zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nun
könnte drei weiteren der Prozess gemacht werden – falls sie
verhandlungsfähig sind.
Kommentar Auschwitz-Prozess: NS-Verbrechen altern nicht
Die Verurteilung der Täter ist trotz hohen Alters eine wichtige Geste
gegenüber den Opfern. Ahndung muss sein, solange sie noch möglich ist.
Auschwitz-Wachmann verurteilt: Das kleine Rädchen
Der Auschwitz-Wachmann Reinhold Hanning wird zu fünf Jahren Haft
verurteilt. Umfassend geht die Richterin auf die Schrecken des Lagers ein.
Prozess gegen SS-Wachmann in Auschwitz: Verteidiger fordern Freispruch
Reinhold Hanning habe keine Menschen getötet, geschlagen oder dabei
geholfen, sagt die Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre
Haft gefordert.
Weitere Prozesse gegen SS-Wachleute: Die letzte Handvoll im Visier
Es gibt neue Vorermittlungen gegen Ex-SS-Wachleute. Als Tatbestand könnte
bald auch „Vernichtung durch die Lebensverhältnisse“ gelten.
Auschwitz-Prozess in Detmold: Er bereue zutiefst
Im wohl letzten NS-Prozess bricht ein früherer SS-Mann sein Schweigen.
Beihilfe zum Mord an 170.000 Menschen, so lautet die Anklage.
Prozesseröffnung Landgericht Hanau: Drei Verfahren und ein Todesfall
Ein ehemaliger SS-Mann ist kurz vor Prozessbeginn gestorben. Ein weiterer
Angeklagter erscheint nicht vor Gericht, zwei andere schweigen.
Auschwitz-Prozess gegen Hubert Zafke: Ringen um das Verfahren
Beim Verfahrensauftakt fehlt der 95-jährige Angeklagte, dem 3.681-fache
Beihilfe zum Mord vorgeworfen wird. Ist er verhandlungsunfähig?
NS-Verfahren in Detmold: Der Zeuge von Auschwitz
Der Angeklagte, ein ehemaliger SS-Wachmann, ist jetzt 94. Macht ein Prozess
heute noch Sinn? Der Nebenkläger Justin Sonder findet: ja. Eine Begegnung.
Auschwitz-Prozess in Neubrandenburg: Vorwand Verhandlungsunfähigkeit?
Die DDR-Justiz hätte den 95jährigen Hubert Zafke schon vor Jahrzehnten
anklagen können. Erst jetzt, im Februar 2016, kommt er vor Gericht.
Gerichtsprozesse gegen SS-Wachleute: Vier Greise auf der Anklagebank
SS-Wachleute waren die Rädchen im System, die das Morden in den
Vernichtungslagern möglich machten: Jetzt sind vier von ihnen angeklagt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.